Ampere baut Batteriezellen-Labor in Frankreich

Renaults Elektroauto-Sparte Ampere hat mit dem Bau eines Batteriezellen-Labors im Renault Group Technical Center im französischen Lardy (Département Essonne) begonnen. Das auf Batterien spezialisierte Technologiezentrum soll im zweiten Halbjahr 2025 eröffnet werden.

Bild: Renault

Es wird der Entwicklung von Prototypen und der Bewertung von Batteriezellen dienen und soll dabei helfen, „technologische Durchbrüche vorherzusehen“, wie Ampere in der Mitteilung schreibt. Ähnlich wie bei den Batteriezellen-Forschungszentren von Mercedes-Benz oder BMW in Deutschland geht es der Renault-Sparte nicht darum, eine eigene Zellfertigung vorzubereiten. Man will vielmehr die Trends und Entwicklungen verstehen sowie die nächste Zellgeneration selbst entwickelt. Die komplexe Fertigung sollen aber weiter Partner wie AESC und Verkor übernehmen.

Das Labor in Labry werde „von strategischer Bedeutung sein, den besten Kompromiss zwischen Leistung, Kosten, Haltbarkeit und Sicherheit unserer zukünftigen Batterien zu finden und technologische Fortschritte im Bereich der Zellen zu antizipieren“, so Ampere weiter. Zudem solle das Fachwissen der Renault-Sparte bei der „Bewertung der Prozesse von Zelllieferanten“ gestärkt werden. Sprich: Man will mit den Zell-Experten auf Augenhöhe sprechen können.

In dem 3.000 Quadratmeter großen Bau sollen auf zwei Ebenen mehr als 120 Geräte rund um die Zell-Entwicklung und -Analyse installiert werden. Darunter sind eben auch Maschinen zur Produktion von Prototypen-Zellen in einem 600 Quadratmeter großen Reinraum. In den Anlagen in Labry soll aber auch die elektrophysikalisch-chemische Charakterisierung erfolgen, bei der das chemische Verhalten der Zelle untersucht wird, um etwa die Haltbarkeit und die Auswirkungen von häufigem Schnellladen genauer zu erfassen.

„Das Innovation Battery Cell Laboratory wird ein großer Gewinn für Ampere sein“, sagt Philippe Brunet, Senior Vice President für Powertrain & EV Engineering bei Ampere. „Es wird zur Kontrolle der Wertschöpfungskette von Elektrofahrzeugen in einer Zeit beitragen, in der Fachwissen in Bezug auf Batterietechnologien ein echter Wettbewerbsfaktor ist.“

Ampere ist seit Anfang November 2023 offiziell von Renault abgespalten und agiert als eigenständige Einheit, also auch mit eigenen Strukturen bei Personal, Entwicklung, Organisation etc. Allerdings hält die Renault Group derzeit 100 Prozent der Anteile an der neuen Einheit. Da der für das erste Halbjahr 2024 geplante Börsengang von Ampere vorerst abgesagt wurde, wird Renault weiterhin der alleinige Eigentümer bleiben. Die Franzosen hatten aber bereits klargestellt, dass an den Investitionsvorhaben von Ampere nicht gespart werden soll, auch wenn die eigentlich eingeplanten Einnahmen aus dem Börsengang jetzt fehlen.

Die kommenden Modelle Scenic E-Tech ElectricRenault 5Renault 4Twingo und zwei weitere Fahrzeuge werden zwar unter der Marke Renault vertrieben, die Verantwortung für diese Elektromodelle liegt aber bei Ampere.

ampere.cars

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