UK: Rollstuhlgerechtes E-Fahrzeug vorgestellt
Aus Großbritannien erreichen uns Bilder eines rein elektrischen Fahrzeugkonzepts, das sich für den Transport von Menschen mit eingeschränkter Mobilität eignet. Die Fahrzeug-Studie namens eVITA hat eine 50 Kilowattstunden große Batterie an Bord. Für maximale Flexibilität können Nutzer gleich zwei Ladeanschlüsse verwenden – an der Fahrzeugfront oder am Heck. Die Reichweite beträgt etwa 200 Meilen oder umgerechnet 322 Kilometer. Erworben werden kann das E-Fahrzeug allerdings in dieser Form noch nicht. Denn es handelt sich vorerst um eine Designstudie.
Der eVITA verfügt über eine geteilte Heckklappe, die es Rollstuhlfahrern ermöglicht, bequem in das Fahrzeug einzusteigen. Der Stromer misst 4,52 m in der Länge, 1,9 m in der Breite und 1,8 m in der Höhe. Der Radstand beträgt knapp drei Meter. Laut Callum Designs ist die „Positionierung der Batterie entscheidend für das Design von eVITA“, da sie so eingebaut werden muss, dass der Boden zwischen der Heckklappe und der ersten Reihe völlig eben ist. Auf diese Weise kann ein Rollstuhl hinter dem Fahrer und dem Beifahrer in der ersten Reihe geparkt werden.
Callum betont auch, dass die Fahrzeughöhe so gestaltet wurde, dass sich Rollstuhlfahrer auf einer ähnlichen Höhe wie die anderen Fahrzeuginsassen befinden. Das soll ihnen dabei helfen, sich mit den anderen Fahrgästen besser verbunden zu fühlen. Auch der Innenraum wurde mit Blick auf Rollstuhlfahrer gestaltet. Eine modulare „Utility Bar“ ermöglicht ihnen den Zugang zu allen Funktionen, wie Infotainment, Heizung und Klimatisierung. Außerdem gibt es „leicht zugängliche Ablagen wie Getränkehalter“, Ladeanschlüsse für mobile Geräte und Kleiderbügel als Option. Zusätzlich gibt es im Rückraum einen Klappsitz für flexible Sitzmöglichkeiten.
Nach Angaben von Motability Operations, einem Anbieter von Mobilitätsangeboten und Fahrzeugen für Menschen mit Behinderungen und ihre Familien, könnten mehr als 750.000 Kunden und Nutzer von rollstuhlgerechten Fahrzeugen in Großbritannien beim Übergang zu Elektrofahrzeugen zurückbleiben, wenn die Autoindustrie keine Fahrzeuge entwickelt, die ihren Bedürfnissen entsprechen.
„Die Umstellung auf Elektroautos wird nicht funktionieren, wenn sie nicht für alle zugänglich sind“, sagt Andrew Miller, Geschäftsführer von Motability Operations. „Wir haben den größten Fuhrpark in Großbritannien und eine dreiviertel Million behinderte Kunden, die für ihre Unabhängigkeit auf ihre Fahrzeuge angewiesen sind. Unsere Kunden sind nicht die typischen ‚Early EV Adopters‘, sondern sie sind repräsentativ für die breite Bevölkerung. Wir wissen aus erster Hand, welche Herausforderungen der Besitz eines E-Fahrzeugs für alle mit sich bringt.“
„OEMs, ihre Designer und Ingenieure müssen vorausschauend planen und integrative Prinzipien berücksichtigen, um sicherzustellen, dass behinderte Menschen beim Übergang zu E-Fahrzeugen nicht vergessen werden“, sagt Ian Callum, Design Director bei Callum. „Bei dem eVITA wurden Form und Funktionalität parallel entwickelt, was zu einem gut durchdachten, benutzerfreundlichen E-Fahrzeug führt, das sowohl praktisch als auch elegant ist.“
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