Canoo übernimmt Produktionsausrüstung von Arrival

Der US-amerikanische Elektroauto-Hersteller Canoo übernimmt wesentliche Teile der Produktionsausrüstung des insolventen britischen Elektrofahrzeug-Entwicklers Arrival. Diese wird in mehr als 20 Containern gesammelt und auf dem Seeweg zu Canoos Produktionsstätten in Oklahoma verschifft.

Bild: Canoo

Zu den Anlagen gehören Maschinen für die Produktion von Fahrerkabinen wie Roboter, Dosiersysteme, Kontrollgeräte und SPS-Steuerungen sowie Anlagen für die Erweiterung der allgemeinen Montagekapazitäten. Das sind etwa Sicherheitsausrüstungen und „Hightech-Fahrzeugprüfgeräte“ sowie Ersatzteile. „Alle Anlagen wurden zu einem Preisnachlass von über 80 Prozent des Schätzwertes erworben“, heißt es in einer Mitteilung von Canoo.

Und Canoo hat nicht nur Arrivals Produktionsanlagen aus Großbritannien übernommen. Nach eigenen Angaben hatte das Startup im Januar „im Wesentlichen alle neuen und neuwertigen Vermögenswerte von Arrival Automotive USA, Inc. erworben“. Diese Anlagen wurden aus dem Werk von Arrival in North Carolina in das Werk von Canoo in Oklahoma gebracht, wo sie derzeit in Betrieb genommen werden.

Der Erwerb der neuen Produktionsausrüstung soll es dem US-Startup ermöglichen, die Produktionsziele für 2024 einzuhalten und die Produktionskosten im Jahr 2025 deutlich zu senken, so Canoo in seiner Pressemitteilung. „Die im Rahmen dieser Gelegenheitstransaktion erworbenen Anlagen werden den Wechsel zu automatisierten Prozessen beschleunigen, indem sie die Vorlaufzeiten für den Einkauf um über 40 % verkürzen, die Investitionsausgaben um 20 % reduzieren und schließlich die Stückkosten senken“, so das Unternehmen wörtlich. 

Canoos Auftragsbücher füllen sich. Im Januar hatte das Unternehmen beispielsweise ein Abkommen mit der US-amerikanischen Post, der USPS unterschrieben. Demnach sollte das Startup sechs Exemplare seines Lifestyle Delivery Vehicle 190 (LD 190) bis Ende des ersten Quartals 2024 liefern.

Canoo baut sein Lifestyle Vehicle (LV) und dessen Cargo-Variante Lifestyle Delivery Vehicle (LDV) in seinem Werk im US-Bundesstaat Oklahoma. Dieses hatte der Hersteller Ende 2022 erworben. Zudem betreibt das Unternehmen ein Montagewerk für Batteriemodule in Pryor, rund 240 Kilometer nördlich von der Produktionsstätte. 

Erst im November vergangenen Jahres hatte Canoo angekündigt, die Produktion in seinem Werk in Oklahoma hochfahren zu wollen, nachdem es einige Monate zuvor eine bedingte Finanzierung für sein Fahrzeug- und Batteriemontagewerk erhalten hatte. Der Bundesstaat Oklahoma und die Cherokee Nation wollen bis zu 113 Millionen Dollar an Subventionen bereitstellen – sofern Canoo seine eigenen Investitions- und Arbeitsplatzschaffungsziele erfüllt. Der Hersteller erklärte sich bereit, mehr als 320 Millionen Dollar in das Fahrzeug- und das Batteriemontagewerk in Pryor zu investieren, um mehr als 1.360 Arbeitsplätze zu schaffen.

Der britische Elektrofahrzeug-Entwickler Arrival hatte Anfang Februar Insolvenz beantragt. Insolvenzverwalter prüften danach Optionen für den Verkauf des Geschäfts und der Vermögenswerte des Unternehmens, einschließlich der Elektrofahrzeug-Plattform, der Software, des geistigen Eigentums und der F&E-Vermögenswerte.

canoo.com

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