Fisker senkt US-Preis des Ocean massiv
In den USA gibt es für jene 24.999 Dollar künftig die Basisausstattung Sport, die ursprünglich mit 38.999 Dollar eingepreist war. Hier gibt es also 14.000 Dollar oder 36 Prozent Nachlass auf das 2023er Modell. In der Ultra-Ausstattung sinkt der Preis von 52.999 Dollar auf 34.999 Dollar, also 18.000 Dollar oder 34 Prozent weniger.
Der größte Preisverfall betrifft die Extreme-Ausstattungen. Derzeit startet das Topmodell bei 61.499 Dollar und wird nun bereits für 37.499 Dollar zu haben sein. Das bedeutet, dass Fisker bereit ist, die Variante um bis zu 24.000 Dollar zu rabattieren – oder knapp 39 Prozent.
Die neuen Preise treten am Freitag, 29. März, in Kraft und gelten nur in den USA. Die Fahrzeuge werden laut der Mitteilung des Unternehmens mit der neuen Software Ocean OS 2.0 ausgeliefert, die einige Verbesserungen zum teils kritisierten Zustand der ersten Version bieten soll. In Deutschland wurden die Preise noch nicht angepasst, hier beginnt der Ocean je nach Ausstattung ab 43.900 Euro (Sport), 58.900 Euro (Ultra) und 63.590 Euro (Extreme).
Fisker hat bisher auf ein reines Direktvertriebsmodell gesetzt, musste aber bereits im November 2023 einräumen, dass seine Service- und Lieferstruktur nicht mit der Produktion mithalten könne. Dabei war bereits die Produktionsprognose – gebaut wurde der Ocean in Graz bei Magna – mehrfach gesenkt worden, aber selbst davon konnte weniger als die Hälfte der Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert werden. Fisker hatte selbst angegeben, zusätzlich einen Bestand an fertiggestellten Exemplaren im Wert von 200 Millionen Dollar aufgebaut zu haben. Dieser Bestand soll jetzt zumindest in den USA mit hohen Rabatten abgebaut werden. Neue Fahrzeuge werden vorerst nicht in den Bestand kommen, denn bekanntlich wurde die Produktion Mitte März unterbrochen – offiziell für sechs Wochen.
Ob die Fertigung aber jemals wieder anläuft, darf zumindest bezweifelt werden. Denn Fisker hat bereits seine eigene Zukunft in Frage gestellt und große Hoffnungen in Verhandlungen mit einem großen Autobauer inklusive Entwicklungspartnerschaft und Kapitalinvestiton gesetzt. Diese Gespräche – vermutlich mit Nissan – sind aber in dieser Woche gescheitert. Zudem wurden die Aktien in den USA vom Handel ausgesetzt. Sollte das Unternehmen zwangsweise dauerhaft von der Börse genommen werden, drohen weitere finanzielle Belastungen, da Fisker so den Rückkauf seiner unbesicherten 2,50 %-Wandelanleihen mit Fälligkeit 2026 anbieten müsste und ein Ausfallereignis für seine vorrangig besicherten Wandelanleihen mit Fälligkeit 2025 ausgelöst wird. „Wir verfügen derzeit nicht über ausreichende Barreserven oder Finanzierungsquellen, um alle im Rahmen der Schuldverschreibungen 2026 oder 2025 fälligen Beträge zu erfüllen, und daher könnten solche Ereignisse erhebliche negative Auswirkungen auf unser Geschäft, unsere Betriebsergebnisse und unsere Finanzlage haben“, so Fisker Anfang der Woche. Ob die Verkaufe der rabattierten Ocean genügend Geld in die Kassen bringen wird, bleibt abzuwarten.
5 Kommentare