Investitions-Offensive von Hyundai in Südkorea
Insbesondere sind umfangreiche Einstellungen und Investitionen in den Bau und Betrieb von Fabriken für Elektrofahrzeuge geplant, wie das Unternehmen auf einer seiner koreanischen Websites mitteilt. Beginnend mit dem Werk in Gwangmyeong, das in diesem Jahr fertiggestellt wird, baut die Hyundai Motor Group reine E-Fahrzeug-Fabriken in Hwaseong und Ulsan und wird auch bestehende Werke auf reine Elektrofahrzeug-Linien umstellen. In Ulsan wird ein reines E-Auto-Werk neben dem bestehenden Stammwerk errichtet, das auf 200.000 Elektroautos pro Jahr ausgelegt ist. In der Fabrik in Hwaseong sollen bekanntlich die Purpose Built Vehicles (PBV) von Kia hergestellt werden.
Die Hyundai Motor Group will ihr Angebot an Elektrofahrzeugen bis 2030 auf 31 Modelle erweitern und ihre jährliche Produktion von E-Fahrzeugen in Südkorea auf 1,51 Millionen Einheiten steigern, 920.000 davon für den Export. Zwar sollen auch die Wasserstoff-Aktivitäten der Sparte HTWO gestärkt werden, in der Mitteilung wird aber vor allem eine „HTWO Grid Solution“ genannt, die auf die Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff abzielt. Zudem plant Hyundai die „Entwicklung von Brennstoffzellensystemen der nächsten Generation, Wasserstoffbussen und -Lkw sowie den Bau von Wasserstoff-Stationen weiter zu beschleunigen“. Neue Brennstoffzellen-Pkw werden nicht genannt.
Die Milliarden-Investition soll zu einer „Sicherung der Wachstumsmotoren durch Veränderung und Innovation“ in einem „unsicheren Geschäftsumfeld“ beitragen, so das Unternehmen. Die groß angelegte Rekrutierungs- und Investitions-Offensive im Heimatmarkt soll dazu beitragen, dass Hyundai seinen „Status als globaler Mobilitätsvorreiter“ sichern und die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit stärken könne. Dafür sollen die „Mobilitätspläne der nächsten Generation“ eben die zunehmende Elektrifizierung der Fahrzeuge, AAM (also die urbane Luftfahrt mit Flugtaxis), Software-Definded-Vehicles (SDV), autonomes Fahren und die Robotik umfassen.
Viele der 80.000 Neueinstellungen sollen direkt im Bereich Elektrifizierung und indirekt etwa über das autonome Fahren und SDV an den Elektroautos des Konzerns arbeiten. Konkret werden 44.000 Personen oder 55 Prozent der Gesamtanzahl in der Elektrifizierung und SDV arbeiten, so Hyundai. Straßengebundene Fahrzeuge werden wohl zumindest kurzfristig weiter einen großen Anteil am Geschäfts von Hyundai Motor ausmachen.
Und der Großteil dieser Fahrzeuge soll weiterhin in Südkorea gebaut werden – auch wenn in den USA die große Metaplant für E-Fahrzeuge entsteht und einzelne Modelle wie etwa der Kona Elektro auch in Europa gebaut werden. Mit den Investitionen in Südkorea soll aber nicht nur Hyundai selbst, sondern die ganze heimische Industrie gestärkt werden: Der Konzern rechnet vor, dass die Einstellung von 80.000 Mitarbeitern einen „Gesamtbeschäftigungseffekt“ von 198.000 Menschen habe, da die Direkteinstellung zu „zusätzlicher Beschäftigung von 118.000 Menschen in der inländischen Teileindustrie aufgrund der Beschäftigungszunahme im Auto-Fertigungssektor“ führen werde. „Der Beschäftigungseffekt dürfte sich noch verstärken, wenn andere Branchen wie Baugewerbe und Stahl einbezogen werden“, so Hyundai.
„Wir planen, die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen in Zukunft weiter zu stärken und uns dabei auf Korea zu konzentrieren, indem wir in großem Umfang Arbeitsplätze im Inland schaffen und intensiv investieren“, wird ein namentlich nicht genannter Vertreter des Unternehmens in der Mitteilung zitiert – auf dem Foto der Pressemitteilung ist CEO Euisun Chung abgelichtet. „Wir werden bestrebt sein, unseren Kunden durch differenzierte Technologien und Produkte äußerst zufriedenstellende Dienstleistungen zu bieten, nicht nur in neuen Geschäftsbereichen, sondern auch in bestehenden Kerngeschäftsbereichen.“
1 Kommentar