Erste Bauarbeiten für BMW-Batterie-Montagewerk Straßkirchen erfolgt
Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, sind auf einem „weitläufigen Gelände im Kreis Straubing-Bogen“ die ersten Baumaschinen angeliefert worden. Anfang dieser Woche wurde das Flatterband, mit dem das Gelände seit Februar markiert war, wieder eingesammelt – mit dem Flatterband sollten Vogelarten, die in Wiesen nisten, davon abgehalten werden, auf dem künftigen Baugelände ihre Nistplätze zu errichten. Und wie der Bauleiter gegenüber BR-Reportern vor Ort angab, sollen am Mittwoch die ersten Baggerarbeiten beginnen. Eine Mitteilung von BMW zum Start der Baumaßnahmen gibt es noch nicht.
Dafür schreibt der BR, dass der Antrag von BMW zu einem vorzeitigen Baubeginn vor Ostern genehmigt wurde. Daher kann nun mit den Baggern der Humus auf dem rund 60 Hektar großen Baufeld abgetragen werden, um dort die Baustelle zu errichten und etwa Bürocontainer aufzubauen. Diese Maßnahmen wurden vom Landratsamt Staubing zum vorzeitigen Beginn genehmigt, da sie gegebenenfalls wieder rückgängig gemacht werden könnten. Eine Sprecherin des Amts betonte gegenüber dem BR, dass damit nicht die endgültige Entscheidung über den Bauantrag vorweggenommen werde.
Das Vorgehen ist durchaus üblich, aber spätestens seit dem Bau der Giga Berlin von Tesla weiter bekannt. Tesla hatte ebenfalls mit vorläufigen Genehmigungen zahlreiche Bauarbeiten in Grünheide durchgeführt, noch bevor die endgültige Genehmigung und umweltrechtliche Prüfung vorlagen. Daher agierte Tesla – und nun auch BMW – auf eigenes Risiko, sämtliche Maßnahmen wieder rückgängig zu machen. Ob BMW aber so stark wie Tesla mit vorläufigen Genehmigungen bauen wird, ist unklar.
BMW hatte im Februar 2023 das Grundstück auf Flächen der Gemeinden Irlbach und Straßkirchen in Niederbayern gekauft, um dort auf 105 Hektar ein großes Batterie-Montagewerk zu errichten. In dem Werk sollen zentral die zugelieferten Batteriezellen zu einbaufertigen Batteriepacks montiert und dann an die bayerischen Fahrzeugwerke von BMW geliefert werden. Die Zellen selbst dürften vorrangig aus Ungarn kommen, da dort die BMW-Lieferanten CATL und Eve Energy entsprechende Werke bauen.
BMW hatte von Anfang an angekündigt, vorerst nur 60 der 105 Hektar zu bebauen. Dennoch gab es Widerstand aus der Bevölkerung, die zum einen eine enorme Belastung durch den Werksverkehr befürchteten als auch den Verlust von fruchtbarem Gäuboden für ein Industriewerk verhindern wollten. In einem Bürgerentscheid im September 2023 stimmte aber die Mehrheit in Straßkirchen für den Bau des BMW-Werks.
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