Schweizer Behörde ESTI genehmigt Easee-Dokumentation
In der Schweiz werden die Easee-Produkte über die Simplee AG vertrieben. „Easee und simplee waren zu jedem Zeitpunkt von der Sicherheit der Easee Ladestationen überzeugt. Nachdem der TÜV SÜD bereits die Ladestationen Easee Home und Easee Charge geprüft und in einem Statement die Sicherheit der Ladestationen im Hinblick auf die Low Voltage Directive bestätigt hat, freuen wir uns sehr, dass nun auch das ESTI die Dokumentationsprüfung positiv abschliessen konnte“, heißt es jetzt auf der Homepage von Simplee.
Die Easee-Wallboxen Home und Charge waren bekanntlich im vergangenen Jahr in Schweden mit einem Verkaufsverbot belegt worden, nachdem die Elsälerhetverket, eine schwedische Behörde für elektrische Sicherheit, bei einem Produkttest im Februar 2023 Mängel an der Easee Home entdeckt hatte. Da auch das Produkt „Charge“ die gleiche Technik nutzt, ist auch diese Wallbox betroffen. Es gibt mehrere Vorwürfe, die sich auf die Sicherheit des Produkts auswirken. Easee hat dem zwar widersprochen und seine Sicht auf die Normtests dargelegt. Dem ist die Behörde aber nicht gefolgt und hatte Mitte März 2023 ein Verkaufsverbot für die beiden Produkte in Schweden verhängt.
In der Folge wurden die Produkte auch in weiteren Ländern mit einem Verkaufsverbot belegt oder die jeweiligen nationalen Behörden nahmen eigene Prüfungen auf. So auch in der Schweiz, wo das Eidgenössische Starkstrominspektorat ESTI die Dokumentation der betroffenen Produkte geprüft hat – das war einer der Punkte, den die Elsälerhetverket bemängelt hatte. Das ESTI hat diese Dokumentation akzeptiert. „Das war definitiv der schönste Brief, den wir je bekommen haben. Das ESTI hat uns bestätigt, dass die Dokumentation – auch hinsichtlich Sicherheit – vollständig ist“, sagt Deborah Bottana, Co-CEO von Simplee, in einem auf der Firmen-Website veröffentlichten Interview.
„Rückblickend muss man sagen, dass Easee aus unserer Sicht Fehlentscheide getroffen und Stellen mit Menschen besetzt hatte, welche nicht über die notwendige Erfahrung und Expertise verfügt hatten, um die Verantwortung für eine korrekte Dokumentation zu tragen“, sagt Michi Keel, der zweite Co-CEO in demselben Interview. „Viel wichtiger ist jedoch der Umgang mit Fehlern, wenn sie ans Licht kommen. Easee hat die gesamte Organisation umstrukturiert, die Prozesse überarbeitet und die Dokumentation massiv vertieft. Kein Ladeprodukt auf dem Markt wurde je so stark hinsichtlich Sicherheit durchleuchtet wie Easee!“
Während sich in der Schweiz die Lage rund um die Easee-Wallboxen zu beruhigen scheint, ist das in Skandinavien noch nicht der Fall. Die Elsälerhetverket hatte Easee bis Ende März 2024 Zeit gegeben, um einen Aktionsplan mit Maßnahmen umzusetzen, die Risiken an den bereits installierten Geräten beseitigen. Mitte Februar wurde bekannt, dass die Behörde den von Easee vorgelegten Plan als unzureichend abgelehnt hat. Der Fall wird im April vor Gericht verhandelt.
simplee-energy.ch, simplee-energy.ch (Interview)
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