StoreDot erreicht 2.000 Schnellladezyklen mit XFC-Zellen

Der israelische Batterie-Entwickler StoreDot hat mit seinen schnellladenden XFC-Batteriezellen mehr als 2.000 aufeinanderfolgende Ladezyklen absolviert, wobei diese mehr als 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität behielten. Die Zellen wurden dabei jeweils innerhalb von zehn Minuten nacheinander von zehn auf 80 Prozent SoC geladen.

Bild: StoreDot

Nach diesen 2.000 Lade- und Entladevorgängen sei die Zelle noch auf über 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität gekommen, wie StoreDot mitteilt. Das Schnellladen innerhalb von zehn Minuten entsprach dabei einer Laderate von 4,2C. „Dies bedeutet, dass Fahrer von Elektrofahrzeugen ihre Autos jeden Tag in wenigen Minuten schnell aufladen können, ohne sich um den Zustand ihrer Batterie sorgen zu müssen“, so das Unternehmen.

Hochgerechnet auf eine Elektroauto-Batterie mit 75 kWh und einem Verbrauch von 14 kWh/100km sollen die 2.000 Zyklen einer Fahrstrecke von 650.000 Kilometern entsprechen. Somit würde mit dieser Technologie – wenn das Ergebnis aus dem Labor auf die Straße direkt übertragen werden könnte – wohl die Lebensdauer der meisten Privat-Pkw ohne Probleme erreicht. StoreDot sieht sich auch für „die aktuellen und kommenden Haltbarkeitsvorschriften für Elektrofahrzeuge“ gut gerüstet. Die kommenden Euro-7-Regeln in der EU sehen etwa bei der Batterie-Haltbarkeit vor, dass die Speicherkapazität nach fünf Jahren oder 100.000 Kilometern nicht unter 80 Prozent des ursprünglichen Werts fallen darf – nach acht Jahren oder 160.000 Kilometern sind es 70 Prozent.

Zu kalendarischen Alterung macht StoreDot zwar keine Angaben, bei 650.000 Kilometern mit 80 Prozent Rest-Kapazität dürfte die EU-Vorgabe aber locker zu schaffen sein. „Diese Ergebnisse lassen Spielräume für andere Alterungsfaktoren in der realen Welt, was sich in Langlebigkeit und verlängerter Batterielebensdauer niederschlägt und Besitzern von Elektrofahrzeugen einen hohen Marktwert bietet“, schreibt StoreDot.

Im März 2022 gab StoreDot bekannt, mit kleineren Zellen 1.250 Zyklen erreicht zu haben. Bei der Zelle, die jetzt die 2.000 Zyklen erreicht haben soll, handelt es sich um eine weiterentwickelte 30-Ah-Zelle. Diese Zellgeneration hat StoreDot nach eigenen Angaben bereits an über 15 Autobauer für Tests ausgeliefert.

„Das Überschreiten von 2.000 Zyklen mit unseren extrem schnellen Ladezellen festigt StoreDots Position an der Spitze der Batterietechnologie-Innovation für Elektrofahrzeuge. Dieser Meilenstein bestätigt die außergewöhnliche Langzeitleistung und Zuverlässigkeit unserer siliziumdominierten XFC-Batterien, während wir schnell auf dem Weg zur Kommerzialisierung vorankommen“, sagt Yaron Fein, StoreDot Executive Vice President R&D. „StoreDot gibt weiterhin das Tempo vor, erreicht konsequent seine Meilensteine und löst das Versprechen ein, Automobilherstellern eine zuverlässige, bewährte Extrem-Schnellladelösung zu bieten, die auf ihre Null-Emissions-Ziele und ihren Zeitplan abgestimmt ist.“

Bekanntlich will das Unternehmen gemeinsam mit Produktionspartner und Lizenznehmer Eve Energy noch in diesem Jahr XFC-Zellen auf den Markt bringen, die Strom für 100 Meilen (ca. 161 Kilometer) in fünf Minuten nachladen können. Für 2026 ist dann die nächste Generation geplant, die hierfür nur noch vier Minuten benötigt, bevor 2028 dann drei Minuten erreicht werden sollen. Übrigens: Für die „100in4“-Technologie hatte StoreDot erst in diesem Februar verkündet, dass man 1.100 Zyklen erreicht habe.

prnewswire.co.uk

2 Kommentare

zu „StoreDot erreicht 2.000 Schnellladezyklen mit XFC-Zellen“
Markus
04.04.2024 um 12:16
Ist bei diesen Angaben wie 650.000 km dann auch eingerechnet das die Kapazität eben in dieser Zeit laufend bis sagen wir eben 80 % abnimmt? Somit ja pro Ladezyklus auf 80% weniger km möglich. Würde daher eher von 500-600.000 km ausgehen wenn das nicht eingerechnet wird.
Oli
08.04.2024 um 18:10
Markus, einfach rechnen: Akku mit 75 kWh im Neuzustand, Ladehub 70%, 2.000 Zyklen=Ladungen ergibt 105.000 kWh Strommenge, geteilt durch 14 kWh je 100 km ergibt 750.000 km. Hätte der Akku von Anfang an nur noch Rest-Kapazität von 80%, also 75 x 0,8 = 60 kWh, so wäre die Strommenge bei Ladehub 70% und 2000 Ladungen 84.000 kWh, damit käme das Fahrzeug auf 600.000 km. Bei linearem Kapazitätsverlust läge die Fahrleistung also in der Mitte bei 675.000 km.

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