Isuzu bringt Elektro-Pickup nach Europa

Der japanische Hersteller Isuzu hat für das kommende Jahr die Einführung seines ersten Elektroautos angekündigt – zunächst in Europa. Dabei handelt es sich um den Pickup-Truck D-MAX BEV, der 2025 zuerst in ausgewählten Ländern auf dem europäischen Festland wie Norwegen starten soll.

isuzu d max bev 2024
Bild: Isuzu

Nach seiner Premiere in den genannten Ländern soll der D-MAX BEV auch in Großbritannien, Australien, Thailand und weiteren Märkten angeboten werden, so das Unternehmen. Zumindest der Verkauf in Thailand war naheliegend: Dort hatte Isuzu auf der Bangkok International Motor Show (27. März bis 7. April) einen Prototyp seines Elektro-Pickups ausgestellt. Denn Thailand ist einer der international größten Märkte für Pickups mit einer Tonne Nutzlast.

Der Isuzu D-MAX BEV erhält einen permanenten Allradantrieb mit 130 kW Leistung (40 kW vorne und 90 kW hinten) in Verbindung mit einem 66,9-kWh-Akku – auf dessen Zellchemie gehen die Japaner nicht genauer ein, es ist nur von einem Lithium-Ionen-Akku die Rede. Das maximale Drehmoment soll bei überschaubaren 325 Nm liegen, wovon der vordere Elektromotor 108 Nm und jener an der Hinterachse 217 Nm beisteuert. Bei dem in Bangkok ausgestellten Prototypen war zudem von einer Nutzlast von 1.000 Kilogramm und einer Anhängelast von 3,5 Tonnen die Rede.

Isuzu betont, bei der Entwicklung darauf abgezielt zu haben, „ein breites Spektrum an Nutzfahrzeug- und Pkw-Anforderungen zu erfüllen“ und man gleichzeitig die „robuste Grundleistung“ beibehalten wollte, die von einem Pickup erwartet wird. „Das permanente Allradantriebssystem mit neu entwickelten E-Achsen vorne und hinten bietet hervorragende Leistung auf unebenen Straßen und ein für BEVs charakteristisches lineares Beschleunigungsgefühl – und das alles bei gleichzeitiger Minimierung von Lärm und Vibrationen. Darüber hinaus wird eine hohe Anhängelast durch den Einsatz leistungsstarker Elektromotoren sowie ein robustes Rahmen- und Karosseriedesign gewährleistet, sodass der D-MAX BEV genauso gut funktioniert wie bestehende Dieselmodelle“, heißt es hierzu. Wo sich die E-Version preislich ansiedeln wird, ist noch nicht bekannt.

Der D-MAX BEV basiert auf dem bekannten Verbrennermodell D-MAX, welcher inzwischen in der dritten Generation erhältlich ist. Bis auf einige blaue Elemente an der Front und den geschlossenen Kühlergrill entspricht die Elektro-Version auch optisch dem Verbrenner. Den D-MAX hat Isuzu als „Weltauto“ konzipiert, der in über 100 Ländern verkauft wird.

In der Elektromobilität ist Isuzu bisher vor allem bei den Nutzfahrzeugen aktiv und bietet etwa das Modell Elf auch Batterie-elektrisch an. Gemeinsam mit Honda wird ein schwerer E-Lkw entwickelt, der auf einen Brennstoffzellen-Antrieb setzt. Zudem wird auch mit Partnern an einem E-Bus gearbeitet.

isuzu.co.jp

9 Kommentare

zu „Isuzu bringt Elektro-Pickup nach Europa“
Snowbird
05.04.2024 um 13:04
Hab ich das zulässige Gesamtgewicht überlesen? Das ist entscheidend, wenn man den Pickup mit Wohnkabine als Off-road Camper nutzen möchte. Bisher bleibt die Kombi Tischer Kabine auf dem Diesel-Isuzu unter 3,5t, also keine Beschränkungen wie für LKWs.
Bobo
07.04.2024 um 01:35
Wohnkabine? Interessiert wohl kaum jemand...
V61Uschi
29.06.2024 um 19:10
Woher stammt diese Annahme?
Hein Mück
08.04.2024 um 08:20
Doch, mich interessiert das als Wohnkabinen Besitzer sehr. Ich fahre seit 2012 den D-Max als Kabinenträger, weil der mit 1t Zuladung das gut verkraftet. Wer nur von sich auf Andere schließt, hat in der Regel einen bedauernswerten Horizont.
Peer Hanken
07.04.2024 um 14:47
Doch interessiert die Wohnkabinen Fahrer*inen schon sehr. 1000 Kg habe ich gelesen. Und damit schon interessant. Fehlt noch die Reichweite beladen.
Horst Hesse
08.04.2024 um 11:25
Der Verbrauch des BEV Pickup wird den Verbrauch eines BEV PKW bei gleichem Fahrprofil erheblich übersteigen. Bei rund 30 kWh auf 100km und einem 66 kWh Akku schätze ich eine realistische Reichweite unter 250km, mit großer und schwerer Wohnkabine gut die Hälfte, da bleibt man lieber im Nahbereich um eine Ladesäule. Der Cybertruck mit doppelt so großer Batterie schafft 450 bis 500km ohne Anhänger oder Aufbauten. Mit einer 1000kg Tischer Wohnkabine auf einem Midsize Truck ist schon ein schlechter Feldweg das Maximum, das man so einer Kombination regelmäßig zumuten sollte, um Beschädigungen an und in der Kabine und Rahmenbrüche zu vermeiden. Ob man schlechtwegetauglich schon als Offroad tauglich definieren will, ist natürlich Ansichtssache. Als Wohnkabinenfahrer weiß ich allerdings auch, dass PU mit Wohnkabine nur eine Nischennutzung sind und BEV PU bis auf weiteres nicht dafür optimiert werden.
Matthias Ludwar
08.04.2024 um 21:15
Schon der normale D-Max ist maximal Schlechtwegetauglich. Selbst mit guten Reifen (BF Goodrich A/T geht bei feuchtem Wiesenuntergrund sehr wenig) , wenn man von MT-Reifen aufgrund der Straßentauglichkeit absieht.
Super Grip
11.04.2024 um 05:29
Dann bin ich für Sie wohl der Einzige der Ihnen durchwegs Widerspricht: Super Grip auf Wald, Wiesen, im Schlamm und im Schnee. Brauche den D-Max als Firmenwagen im Tief- und Strassenbau sowie privat. Wohne übrigens +1200MüM
Peer Hanken
09.04.2024 um 21:38
Ich sehe da auch die Frage: kann der Speicher auch für die Wohnkabine genutzt werden. Spannendes Thema. 66kWh ist nicht der Weisheits letzter Schuss, aber ein Anfang. Ich bin gespannt. Ich würde auch auflasten, wenn ich 100 fahren dürfte. Dann gehen vielleicht auch noch 100kWh.

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