Luxus-Hausboot mit elektrischem Torqeedo-Antrieb und eigener PV-Anlage
Die Kiebitzberg-Werft aus Havelberg übernimmt den Bau des „Kingfisher“-Demonstrators, der mit dem Deep-Blue-50i-Motor und der Deep Blue Battery 80 mit einem Energiegehalt von 80 kWh von Torqeedo ausgestattet sein wird. Auch das Energiemanagement der Verbraucher und Enerigeerzeuger an Bord wird über die Torqeedo-Systeme abgewickelt.
Unterstützt wird die Batterie von einer Brennstoffzelle, die bei einer täglichen Fahrtdauer von vier Stunden einen komplett energieautarken Aufenthalt auf dem Wasser für mehrere Tage ermöglichen soll. Zusätzlich wird der Prototyp mit Solarpaneelen auf den breiten Dächern des Hausboots ausgestattet, die während längerer Liegezeiten zusätzliche Energie von bis zu 3 kWh pro Stunde gewinnen können, wie Torqeedo verspricht.
Das Projekt wird von Anfang durch das Wirtschaftsministerium Bayerns finanziell unterstützt. Der Entwickler Eichberger Schiffservice hat seinen Sitz in Passau, weshalb das Ministerium aus München in diesem Fall fördert. Der „Kingfisher“-Prototyp soll bis September 2024 fertiggestellt werden, um anschließend eine umfangreiche Testphase zu starten.
Eichberger Schiffservice ist als Dienstleister eigentlich auf die Flusskreuzfahrtbranche spezialisiert. Die „Kingfisher“-Hausboote sollen nicht unbedingt verkauft werden, sondern etwa an Touristen vermietet werden. Ist die Testphase erfolgreich, sollen bis zu zehn Boote in Serie gebaut werden – mit dem Ziel, zukünftig das Portfolio der Eichberger Schiffservice GmbH um emissionsfreie Charterhausboote zu erweitern.
„Die Eichberger Schiffservice GmbH hat erkannt, dass Touristen zunehmend nachhaltigere Urlaubsoptionen suchen. Wir bei Torqeedo freuen uns, unsere elektrischen Antriebssysteme in einem wegweisenden Projekt wie dem ‚Kingfisher‘ einsetzen zu können“, sagt Matthias Vogel, Senior Vice President Customized Solutions bei Torqeedo.
„Dank der langjährigen Erfahrung von Torqeedo mit wegweisenden Antriebssystemen können wir unsere Vision eines Wasserstoffantriebs für kleinere Charterboote verwirklichen“, erklärt Manfred Eichberger von der Eichberger Schiffservice GmbH. „Da Wasserstoffantriebssysteme auf dem Wasser noch recht neu sind, arbeiten wir mit unseren Ingenieuren und den zuständigen Behörden zusammen, um Richtlinien während der Testphase zu entwickeln. Unser Ziel ist es, die sichere Nutzung auf dem Wasser zu gewährleisten.“
Torqeedo hat zwar weiterhin seinen Hauptsitz im bayerischen Oberpfaffenhofen, der erst 2022 bezogen wurde. Das Unternehmen selbst gehört neuerdings aber nicht mehr zu Deutz, sondern ist japanisch: Yamaha Motor hat erst Anfang April die angekündigte Übernahme von Torqeedo abgeschlossen.
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