Elektro-Absatz von Mercedes sinkt zum Jahresauftakt
Auf Ebene der Mercedes-Benz Group konnten im ersten Quartal 2024 50.500 BEV abgesetzt werden, also von der Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars und der Van-Sparte Mercedes-Benz Vans. Auf die Pkw entfielen die erwähnten 47.500 Einheiten, was ein Rückgang von acht Prozent zum Q1 2023 bedeutet.
Aber auch über alle Antriebsarten hinweg konnte Mercedes weniger Fahrzeuge absetzen. Auf Konzern-Ebene waren es mit 568.400 Einheiten sechs Prozent weniger, was hier einen Elektro-Anteil von 8,9 Prozent bedeutet. Bei Mercedes-Benz Pkw ging der Gesamtabsatz um acht Prozent auf 463.000 Fahrzeuge zurück, womit der BEV-Anteil hier bei 10,3 Prozent lag. Der Absatz der Plug-in-Hybride mit Stern auf der Haube ging um zwei Prozent auf 42.700 Fahrzeuge zurück. Rechnet man die „xEVs“ zusammen (eine Bezeichnung, die Mercedes für BEV und PHEV verwendet), lag deren Anteil immerhin bei 19,5 Prozent.
Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2023 konnte Mercedes-Benz Cars noch 51.600 Elektro-Pkw absetzen, was damals noch einem Plus von 89 Prozent entsprach. Es gab also eine spürbare Dynamik beim Elektro-Absatz, die nun mit einem leicht rückläufigen Quartalsergebnis nicht mehr vorhanden ist.
Gründe für den Rückgang des Elektro-Absatzes nennt Mercedes in der Mitteilung nicht explizit. Es wird zwar darauf hingewiesen, dass in den 47.500 Einheiten auch die letzten Smart Fortwo enthalten sind (Ende März wurde die Produktion eingestellt), weshalb der Absatz bei diesem Modell um 30 Prozent zurückging. Der Smart Fortwo hatte aber zuletzt einen überschaubaren Anteil am Gesamtabsatz. Dass Mercedes insgesamt weniger Fahrzeuge verkauft hat, wird mit „Modellwechseleffekten und Engpässen in der Lieferkette“ erklärt, vor allem in China. Zur Entwicklung des Absatzes der einzelnen Elektro-Baureihen äußert sich Mercedes nicht.
Lediglich zur Lage in Deutschland gibt es eine konkrete Aussage der Stuttgarter: „In Deutschland bleibt Mercedes-Benz im ersten Quartal Marktführer im Premiumsegment. Allerdings verlangsamte sich die Verbrauchernachfrage nach BEVs nach dem abrupten Ende eines Steueranreizes.“ Beziffert wird diese Aussage aber nicht.
Mit diesen Zahlen liegt die Mercedes-Benz Group als auch die Pkw-Sparte beim Gesamt- und Elektroabsatz hinter BMW. Die Münchner hatten ebenfalls am Mittwoch ihre Absatzzahlen für das erste Quartal vorgelegt und haben mit 82.700 E-Autos auf Konzernebene und 78.691 Elektroautos der Marke BMW deutlich bessere Ergebnisse erzielt. Und bei BMW hat der Elektroabsatz konzernweit um 28 Prozent und bei der Marke BMW sogar um mehr als 40 Prozent zugelegt.
Mercedes erhofft sich von den anstehenden Premieren vor allem im Top-End-Segment für den Rest des Jahres eine zunehmende Dynamik. Vor der Automesse in Peking später im April werden die Stuttgarter noch die elektrische G-Klasse vorstellen – auffällig ist, dass nur noch vom „Elektro-G“ gesprochen wird und nicht mehr vom EQG wie noch bei der IAA-Studie 2021. Womöglich wird hier das Ende der EQ-Bezeichnung eingeläutet. Auf der Messe in Peking selbst soll dann der überarbeitete EQS stehen. Das „umfangreiche Update“ soll eine Reichweite von mehr als 800 Kilometern, die geforderten Executive-Rücksitze und einen „aufrechten Stern auf der Fronthaube“ bieten.
Bei Mercedes-Benz Vans steig über alle Antriebsarten hinweg der Absatz um sieben Prozent auf 105.400 Einheiten, was eine Bestmarke für das Q1 ist. Der Großteil des Absatzes entfiel auf die leichten Nutzfahrzeuge (92.800 Fahrzeuge, +11 Prozent), bei den Privatkunden-Modellen V-Klasse und EQV ging der Absatz aufgrund des Modellwechsels um 16 Prozent auf 12.700 Einheiten zurück. Und: „Die Nachfrage nach eVans sank in den ersten drei Monaten auf 3.000 eVans (-17 %), was in Deutschland auf das abrupte Ende einer Steuerförderung zurückzuführen ist“, so das Unternehmen.
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