Alfa Romeo präsentiert E-SUV Junior Elettrica

Alfa Romeo hat erstmals sein neues Kompakt-SUV Junior vorgestellt, das auch mit rein elektrischem Antrieb zur Wahl stehen wird. Die BEV-Variante Junior Elettrica nutzt die bekannte Stellantis-Antriebstechnik – jedoch optional auch in einer weiteren Leistungsstufe. (Update am Artikelende)

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Bild: Alfa Romeo

Der Alfa Romeo Milano Elettrica (mehr zum Modellnamen im Update des Artikels unten) kommt wahlweise mit 115 kW oder 176 kW Motorleistung und dem 54-kWh-Akku. In Verbindung mit dem 115-kW-Motor an der Vorderachse soll so eine WLTP-Reichweite von 410 Kilometer ermöglicht werden. Bei diesem Motor und der 54-kWh-Batterie handelt es sich um die aus anderen Stellantis-Modellen bekannte Kombination – etwa aus dem Opel Astra Electric, Peugeot e-308 oder Jeep Avenger.

Im Gegensatz zu den genannten Modellen gibt es den Milano auch in der Version Elettrica 240, die auf eine Leistung von 240 PS oder eben 176 kW kommt. Dabei handelt es sich nicht – wie vor der Weltpremiere teilweise spekuliert – um einen Allradantrieb mit zweitem Elektromotor an der Hinterachse, sondern um eine stärkere Leistungsstufe des bekannten Elektromotors von Stellantis-Nidec an der Vorderachse. Ein Allradantrieb hätte auch überrascht, denn nach Informationen der „Auto, Motor und Sport“ basiert der Milano auf der e-CMP, die bisher nicht auf einen Elektromotor an der Hinterachse vorbereitet war.

Die genauen Fahrleistungen der beiden Elektro-Varianten gibt Alfa Romeo in der Mitteilung noch nicht an, es wird nur die Leistung und die bereits erwähnte Reichweite der 115-kW-Version genannt. Da die Batterie des Milano aus anderen Konzernmodellen bekannt ist, gibt es auch beim Ladeverhalten keine Überraschung: DC-seitig sind maximal 100 kW möglich, womit der Standard-Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent weniger als 30 Minuten dauern soll. Für das AC-Laden ist ein 11-kW-Onboard-Charger verbaut.

Statt auf die Technik legt Alfa Romeo in der Mitteilung Wert auf das „frische und unverwechselbare Design“ des knapp über vier Meter langen E-SUV. Die Italiener haben sich für dieses Segment entschieden, da es „das nach Verkaufszahlen größte Pkw-Segment in Europa“ ist – und die Marke mit dem Tonale und Stelvio bereits zwei größere SUV-Modelle im Angebot hat.

Von der Konkurrenz – etwa dem Schwestermodell Jeep Avenger – soll sich der Milano „durch sein betont sportliches Fahrwerk“ abheben, „das von der Erfahrung der Marke im Motorsport zeugt“. Nicht ganz zu unrecht verweist Alfa selbst auf die Tatsache, dass die Marke bisher Menschen angesprochen hat, „die ihr Automobil außer durch rationale Überlegungen auch unter emotionalen Gesichtspunkten auswählen“. Da wird vielleicht etwas mehr Hartplastik im Innenraum verziehen, Design und Fahr-Emotionen müssen aber passen.

Das Fahrwerk wurde daher vom selben Entwicklerteam konzipiert und abgestimmt, dass auch für die Sportlimousine Giulia GTA und den Sportwagen 4C verantwortlich war. In der Ausstattung Veloce, die beim Elettrica 240 Serie ist, verfügt der Milano über ein Sportfahrwerk mit Tieferlegung um 25 Millimeter, verstärkte Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse, Sportbremsanlage mit Vierkolben-Monobloc-Sätteln und 380 Millimeter großen Bremsscheiben an der Vorderachse sowie ein mechanisches Torsen-Sperrdifferenzial. Und die Reifen auf den 20-Zoll-Felgen sollen „speziell auf die Anforderungen eines Elektrofahrzeugs ausgelegt“ sein.

Die 4,17 Meter lange, 1,78 Meter breite und 1,50 Meter hohe Karosserie wurde im hauseigenen Centro Stile entworfen. An der Front befindet sich auch bei der Elektro-Version der markentypische „Scudetto“-Kühlergrill und Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer mit der bekannten Lichtsignatur. Im Innenraum gibt es zwei 10,25-Zoll-Displays – einmal als Cockpit-Display für den Fahrer, einmal als Touchscreen für das Infotainment. Das Infotainmentsystem o stellt erstmals den Sprachassistenten „Hey Alfa“ zur Verfügung, der zukünftig auf die Möglichkeiten der KI-Software ChatGPT zurückgreift. Und anders als im Avenger gibt es im Milano auf Wunsch Sportsitze vom Rennsport-Spezialisten Sabelt.

Der neue Alfa Romeo Milano wird in Kürze in der Einführungsversion Speciale bestellbar sein. Dann werden auch die Preise veröffentlicht.

Update 16.04.2024: Nur wenige Tage nach der Weltpremiere des Alfa Romeo Milano ist klar, dass das Modell nicht unter diesem Namen auf den Markt kommen wird. Die Stellantis-Marke hat sein kleinstes E-SUV kurzfristig in Junior umbenannt.

Die Namensänderung war aber nicht geplant, sondern kam auf Drängen der italienischen Politik zustande: Italiens Industrieminister Adolfo Urso hatte bereits rund um die Premiere darauf hingewiesen, dass es seit 2003 ein Gesetz gibt, dass sich gegen „italienisch klingende“ Produkte richtet, die nicht in Italien hergestellt werden. „Ein Auto namens Milano darf nicht in Polen hergestellt werden“, so Urso. Der Minister sollte Recht behalten: Stellantis wird im polnischen Tychy nun keinen Alfa Romeo Milano bauen – sondern den Alfa Romeo Junior.

„Der vom Publikum ausgewählte Modellname Milano wurde gewählt, um die Stadt zu ehren, in der die Geschichte von Alfa Romeo im Jahr 1910 begann“, schreibt Alfa Romeo in einer Mitteilung. „Obwohl Alfa Romeo der Meinung ist, dass der Name alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt, hat Alfa Romeo beschlossen, ihn im Sinne gegenseitigen Verständnisses von Milano in Junior zu ändern.“

Einen kleinen Seitenhieb auf die Äußerung des Ministers konnte sich der Autokonzern nicht verkneifen: „Die Aufmerksamkeit, die wir in den letzten Tagen für unseren neuen Kompaktwagen erhalten haben, ist überwältigend“, sagt Alfa-CEO Jan-Philippe Imparato. Lange nach einem neuen Namen suchen musste Alfa Romeo nicht: Der Name Junior war auch unter den Favoriten der Publikums-Umfrage. Nur eben hinter Milano.

stellantis.com, auto-motor-und-sport.de, stellantis.com (Update)

1 Kommentar

zu „Alfa Romeo präsentiert E-SUV Junior Elettrica“
Nostradamus
12.04.2024 um 11:56
Alfa Milano ist sehr kompakt und bei Fahrzeugen diese Größe muss man der Anzahl von Details auf ein Minimum reduzieren! Designer haben bei Milano dieses Regeln ignoriert – das Ergebnis: von vorne bis hinten er ist total überladen mit überflüssigen Details! Anstatt das Konzept von Tonale zu übernehmen, am Milano Front gibt zu vielen und schlecht designierten Details. Das traurigste dabei ist das Dreieck in der Mitte, der soll der berühmte Alfa Symbol darstellen – das ist eine totale Degradation von der Alfa Merkmalen. Seiten Ansicht ist interessant aber Fenster sind viel zu schmal, was dieses kleine Auto optisch schwer macht. Am Heck dominiert massive schwarze Stoßfänger, Designer könnte gar nichts anderes originales als Blickfang finden? Bei hinteren Lampen der schwarze Hintergrund und die Form von Leuchten passen nicht zusammen?! In Interieur findet man schöne Sitze und zwei großen runden Instrumenten als Alfa Merkmal – sehr schön! Der Mitte des Cockpits ist dagegen chaotisch – Tablet sollte höher positioniert werden und Luftdüsen seitlich oder unterhalb Tablet.

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