Fiat will 500 Elektro günstiger machen
Stellantis investiert 100 Millionen Euro, um „das Potenzial des Fiat 500 Elektro zu steigern“, wie es in der Mitteilung des Autobauers heißt. Weiter ist die Rede davon, dass mit der erschwinglicheren Version das Kundenerlebnis verbessert und die Fertigung des Modells erweitert werden soll. Details, wie genau diese Überarbeitung aussieht, auf welche Daten das neue Modell kommen wird und vor allem was es kosten soll, gibt Stellantis derzeit noch nicht an.
In Deutschland startet der Preis für den 500 Elektro mit der 23,8-kWh-Batterie bei 29.490 Euro, wobei das Modell derzeit im Rahmen einer Aktion ab 24.490 Euro erhältlich ist. Mit dem größeren 42-kWh-Akku starten die Preise bei 34.990 Euro (bzw. 29.990 Euro in der Aktion). Zusätzlich gibt es noch die Karosserie-Versionen 3+1 und das Cabrio, die mit den beiden Batterie-Optionen jeweils etwas teurer sind als der Dreitürer.
Der Fiat 500 Elektro und der Ableger Abarth 500e werden bekanntlich im italienischen Werk Mirafiori gebaut. Die Produktaufwertung mit dem preiswerteren Modell wird in der Mitteilung auch nur am Rande erwähnt, denn eigentlich steht die Produktion selbst im Mittelpunkt. Denn in Mirafiori hat Stellantis nun auch mit der Fertigung elektrifizierter Doppelkupplungsgetriebe (eDCTs) für neue Hybridfahrzeuge seiner Marken begonnen. Bis zu 600.000 eDCTs pro Jahr werden an diesem Standort zusätzlich zur Produktion im französischen Metz gefertigt.
Kurzarbeit in Mirafiori bis 20. April
Mit der neuen Hybrid-Getriebe-Fertigung wird das Werk um eine weiteres Projekt ergänzt. Stellantis investiert insgesamt 240 Millionen Euro in den Standort, um das Werk in eine „in weltweit einzigartige und bestens ausgestattete Drehscheibe für Funktionsbereiche wie Design, technische Entwicklung und Technologie, Fertigung, Lieferkette und Recycling“ zu entwickeln. „Der ‚Mirafiori Automotive Park 2030’ steht für die Vision einer Transformation von Stellantis zu einem nachhaltigen Mobility-Tech-Unternehmen. Der Standort, einer von drei wichtigsten Stellantis-Hubs weltweit, deckt sämtliche Schritte der Automobilproduktion ab – vom Design bis zum Recycling“, so das Unternehmen.
Trotz der laufenden Transformation steht das Werk im Tagesgeschäft vor großen Herausforderungen. Die Produktion des Fiat 500 Elektro musste in der Vergangenheit immer wieder gedrosselt werden, teils weil Komponenten wie die Batterien fehlten oder die Nachfrage. Neben dem elektrischen 500er (als Fiat und Abarth) werden dort auch der Maserati GranTurismo und der Maserati GranCabrio hergestellt. Stellantis verweist zwar darauf, dass mehr als 90 Prozent dieser Fahrzeuge exportiert werden und so die Außenhandelsbilanz Italiens verbessern. Allerdings herrscht in der Fahrzeugfertigung des Werks seit dem 12. Februar Kurzarbeit, die inzwischen bis zum 20. April verlängert wurde.
Daher gab es zuletzt auch Gerüchte, dass Stellantis die Auslastung in dem Turiner Werk verbessern will, indem ab 2026 oder 2027 bis zu 150.000 kostengünstige Elektroautos pro Jahr von China-Partner Leapmotor gebaut werden könnten, die dann durch europäische Händler von Stellantis verkauft werden sollen.
Davon ist in der Mitteilung zum Start der eDCT-Produktion keine Rede – eher im Gegenteil. „Parallel zum Start der eDCT-Produktion dient die heute angekündigte Investition von weiteren €100 Mio. ebenfalls einem ambitionierten Ziel: Sie soll den Fiat 500 Elektro noch attraktiver und erschwinglicher machen, um die Kundenbasis zu vergrößern und damit die Fertigung in Mirafiori auszuweiten“, sagt Stellantis-CEO Carlos Tavares. „Wie wir heute gezeigt haben, sind wir entschlossen, unsere führende Position in Italien gegen alle Wettbewerber einschließlich der chinesischen Hersteller zu verteidigen – ganz gleich, wie stark diese von ihrem Land unterstützt werden.“
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