VDL eröffnet neues E-Bus-Werk für Citea-Serie
Das Werk verfügt über Kapazitäten zur Fertigung von rund 800 Bussen pro Jahr, wie VDL anlässlich der symbolischen Eröffnung mitteilt. Denn laut dem Unternehmen ist das 77.000 Quadratmeter große Werk bereits „seit einiger Zeit in Betrieb“. Wie lange genau, wird aber nicht angegeben.
Als das Werk 2020 angekündigt wurde, hieß es noch, dass die Anlage 2021 eröffnet werden soll – allerdings gab es dann aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie einige Verzögerungen, weshalb der Grundstein erst am 8. Februar 2022 gelegt wurde. Der Bau selbst soll laut der Mitteilung die „Nachhaltigkeits- und Innovationsphilosophie der VDL Groep“ widerspiegeln, von der Gestaltung des Gebäudes über das Heiz- und Kühlkonzept bis hin zu den in das Design integrierten Solarpaneelen und dem begrünten Dach.
Mit einer Produktionskapazität von 800 Fahrzeugen pro Jahr könnte das neue Werk in Roeselare die aktuelle Nachfrage nach der neuen Citea-Baureihe alleine decken. Dennoch werden die Elektro-Stadtbusse von VDL auch weiterhin auch am Standort Valkenswaard montiert. „Dadurch wird die Nutzung der verfügbaren Produktionskapazität maximiert. Es erhöht auch die Flexibilität“, so das Unternehmen.
Dafür hat die Eröffnung dieses E-Bus-Werks in der belgischen Region Flandern Auswirkungen auf einen anderen Produktionsstandort – jenen von Van Hool. Der belgische Hersteller wurde bekanntlich Anfang dieser Woche für insolvent erklärt, inzwischen haben die Kuratoren das Übernahme-Angebot von VDL und dem deutschen Anhänger-Spezialisten Schmitz Cargobull angenommen – letzterer ist an der Anhänger-Sparte von Van Hool interessiert. Da VDL nun selbst über zwei Werke zur Produktion von elektrischen Stadtbussen verfügt, ist das Interesse am E-Bus-Geschäft von Van Hool (mit Produktion in Mazedonien) gering, VDL geht es um die luxuriösen Reisebusse von Van Hool. Auch wenn die VDL Groep sich in der Mitteilung zur Eröffnung des Roeselare-Werks als „überzeugter Verfechter der Erhaltung von Arbeitsplätzen, Wissen und Fähigkeiten in der eigenen Region“ bezeichnet, dürften bei Van Hool zahlreiche Arbeitsplätze verloren gehen. Die Insolvenz und Eröffnung des neuen E-Bus-Werks kam zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.
Das niederländische Unternehmen betont zudem, dass man sich bewusst dazu entschieden habe, seine Busse in Europa zu bauen. „Wir verfügen über ein zuverlässiges Netzwerk an Produktionsstätten, nah am Kunden, mit eigenen Fachkräften, die uns seit Jahren treu sind, und mit nachhaltigen Produktionsmethoden“, sagt VDL-CEO Rolf-Jan Zweep. „Unsere Mitarbeiter sind hochqualifiziert und nutzen modernste Technologie. Wir produzieren die Elektrobusse von heute und der Zukunft.“
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