Audi plant wohl Modulfertigung in den Böllinger Höfen
Das schreibt die „Automobilwoche“ unter Berufung auf Unternehmenskreise, die Information wurde aber später von Audi im Kern bestätigt. Konkret sollen dort künftig pro Tag bis zu 1.000 Batteriemodule für die künftige Scalable Systems Platform (SSP) des Volkswagen-Konzerns gebaut werden.
„Im Zuge der Elektrifizierung der Standorte haben wir den Plan, die Fertigungstiefe zu erweitern. Dazu zählt unter anderem die Fertigung von Batterien oder Batteriemodulen“, so eine Audi-Sprecherin. „Ein potenziell geeigneter Ort hierfür ist auch das Industriegebiet Böllinger Höfe in Heilbronn.“
In jenen Böllinger Höfen betreibt Audi eine Art Außenstelle des Werks Neckarsulm. In der dortigen Manufaktur wurde etwa der Verbrenner-Sportwagen R8 gebaut, zudem wurde der Standort vor einigen Jahren für die Produktion des e-tron GT bereits um ein eMobility-Projekt erweitert. Mit dem Ende der R8-Produktion wird die „Batterieansiedlung als positives Zeichen an die Mitarbeiter gewertet“, wie es in dem Bericht heißt.
Eine Batteriemontage in den Böllinger Höfen ergibt aus mehreren Aspekten Sinn. Zum einen verfolgt Audi seit Jahren die Strategie, die Batteriemodule in unmittelbarer Nähe der Fahrzeugwerke zu montieren – das Unternehmen betreibt solche Modul-Montagen in Brüssel (Q8 e-tron) und Ingolstadt (Q6 e-tron). Da Audi entschieden hat, in allen deutschen Werken künftig auch Elektroautos zu bauen, ist eine Modulfertigung nahe Neckarsulm naheliegend. Und die Region Neckarsulm/Heilbronn soll ohnehin zu einem „ Audi-Kompetenzzentrum für Hochvoltbatterien“ werden – auch hier ist eine eigene Modulfertigung folgerichtig.
Das Fahrzeugwerk Neckarsulm, wo derzeit die Modelle der Oberen Mittelklasse und Oberklasse gefertigt werden, dürfte natürlich ein wichtiger Abnehmer der Batteriemodule aus den Böllinger Höfen sein. Laut der „Automobilwoche“ sind die Module für die „Markengruppe Progressive“ gedacht, in der im VW-Konzern die Marken Audi, Bentley und Lamborghini gebündelt sind. Sprich: Einige der Module könnten künftig auch nach England und Italien geliefert werden.
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