Mahle erhält Rekord-Auftrag für eMobility-Komponenten

Mahle hat sich zwei Großaufträge für Thermomanagement-Module zum Einsatz in Elektrofahrzeugen im Gesamtwert von knapp 1,5 Milliarden Euro gesichert. Bei einem der beiden Deals handelt es sich um den größten Einzelauftrag für den Technologiekonzern in dessen Unternehmensgeschichte.

mahle thermal management module 2024
Bild: Mahle

Dieser Rekord-Auftrag kommt von einem nicht namentlich genannten „etablierten, global aufgestellten Fahrzeughersteller“. Der zweite Auftrag kommt von einem „aufstrebenden, innovativen Autobauer aus dem asiatischen Raum“. Sprich: Mit einem der großen, traditionellen Autobauer und einem (vermutlich) chinesischen EV-Startup hat sich Mahle die Aufträge von beiden Enden des Spektrums gesichert.

Beide Kunden haben sogenannte Thermomanagement-Module geordert. In solchen Modulen führt Mahle die bisher separat verbauten Komponenten für die  Temperierung von Batterie, Fahrzeuginnenraum, Antriebsstrang und Leistungselektronik zusammen. Damit können diese Bereiche nicht nur bei der Steuerung optimal aufeinander abgestimmt werden, was die Effizienz des Gesamtsystems im Vergleich zu den Einzel-Komponenten erhöht. Der Modulansatz ermöglicht auch kleinere Bauräume und drastisch reduzierten Montageaufwand. Da die Thermomanagement-Module laut dem Zulieferer „eine Schlüsselrolle in der E-Mobilität“ spielen, indem sie helfen, „Fahrzeuge attraktiv und bezahlbar zu machen“, bezeichnet Mahle das Thermomanagement auch als „Treiber der Elektrifizierung“.

Entwickelt wurden die Thermomanagement-Module von einem internationalen Team im Mahle Tech Center Stuttgart und in regionalen Entwicklungseinheiten. Die Lösungen für die beiden Großaufträge unterscheiden sich auch leicht, auch wenn Mahle hier nicht ins Detail geht. Es heißt nur: „Eines der Module ist dabei besonders hochintegriert, denn es verbindet den Kältemittelkreislauf mit den Kühlmittelkreisläufen. Damit wird sichergestellt, dass Batterie, Antriebsstrang und Fahrzeuginnenraum sowohl im Winter mit ausreichend Wärme versorgt als auch im Sommer optimal gekühlt werden.“

„Ausschlaggebend für beide Nominierungen war unser tiefes Systemverständnis, gepaart mit jahrelanger Serienerfahrung. Damit hebt sich Mahle erfolgreich vom Wettbewerb ab,“ sagt Jumana Al-Sibai, Mitglied der Konzern-Geschäftsführung und verantwortlich für den Geschäftsbereich Thermomanagement. „Indem wir in der Lage sind, thermische Systeme in Fahrzeugen gesamtheitlich zu betrachten, können wir für unsere Kunden innovative maßgeschneiderte Konzepte entwickeln.“

Da das Thema Heizen und Kühlen bei Elektroautos (auch mangels der Wärmequelle Verbrennungsmotor) eine deutlich größere Rolle spielt, ist für die Zulieferer das Umsatzpotenzial je Fahrzeug bei E-Autos auch dreimal höher, wie Mahle angibt. Global soll der Markt für diese Technologien von rund 35 Milliarden Euro im Jahr 2021 bis 2030 auf 50 Milliarden Euro wachsen. „Der Konzern will an diesem Wachstum überproportional teilhaben“, so Mahle.

mahle.com

2 Kommentare

zu „Mahle erhält Rekord-Auftrag für eMobility-Komponenten“
MEroller
15.04.2024 um 11:27
Telsa hat das schon anno 2017 beim Model 3 vorgemacht (die "Superbottle", inzwischen "Supermanifold"), und jetzt erst kommt ein etablierter Lieferant mit so einer integrierten Thermolösung auf den Markt. Sieben Jahre später...
Harry
16.04.2024 um 10:43
Genau den Kontext habe ich im Artikel auch vermisst.

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