BVG und Moia wollen autonomen ID. Buzz einsetzen
Die Bekanntgabe der Kooperation fand bei einem Besuch des Berliner Senats beim landeseigenen Nahverkehrsunternehmen statt. Nach der regulären Sitzung sprachen die Mitglieder des Senats mit dem gesamten BVG-Vorstand über die Potenziale und konkreten Handlungsfelder einer gemeinsamen „Mobilitätsstrategie 2035“ für die Metropole Berlin.
Neben U-Bahnen, Straßenbahnen, Bussen und Fähren setzt die BVG seit einigen Jahren auch auf ergänzende Angebote wie die Sharing-Plattform Jelbi oder das On-Demand-Angebot BVG Muva. Doch neben Bussen oder auch Bahnen brauche es mehr, „um den Verzicht auf das eigene Auto attraktiv zu machen“. Sharing- und On-Demand-Angebote würden jedoch nur den Anfang machen. Weiteres Potenzial sieht das ÖPNV-Unternehmen im autonomen Fahren.
Erfahrungen in dem Bereich wollen die Berliner Verkehrsbetriebe in einem Pilotprojekt sammeln. Für dieses Vorhaben hat die BVG nun mit Moia ein Memorandum of Understanding geschlossen. In dessen Rahmen sollen mit Fokus auf den Nordwesten Berlins ab 2025 selbstfahrende Shuttles der Automatisierungsstufe 4 zum Einsatz kommen. Wie Moia bei LinkedIn mitteilt, wird es sich bei den Fahrzeugen um den ID. Buzz AD von Volkswagen Nutzfahrzeuge handeln.
Auch Hamburg setzt auf den vollelektrischen ID. Buzz AD. Bereits 2021 hatte Volkswagen Nutzfahrzeuge zusammen mit Mobilitätsdienstleister Moia und dem Software-Unternehmen Argo AI Pläne für ein Pilotprojekt angekündigt. Ziel sei es, bis 2025 in Hamburg ein autonomes, international skalierbares Ridepooling-System zu entwickeln. Wie sich die Arbeitsteilung gestaltet, haben wir hier für Sie aufbereitet.
Was den weiteren Zeitplan für die Hansestadt angeht, streben VWN, Moia und Argo vor 2025 Testfahrten mit und ohne Fahrgäste an. In einem ersten Schritt ist der Einsatz von 20 solcher Fahrzeuge geplant. Neben dem bereits genannten ID. Buzz AD wird auch der Holon Mover in Betracht gezogen. Gebündelt werden die Aktivitäten im vom Bund mit 26 Millionen Euro geförderten Projekt „ALIKE“. Die Projektergebnisse sollen zudem die Grundlage für eine künftige kommerzielle Bereitstellung und Skalierung von Ridepooling-Diensten schaffen.
Bereits jetzt gehen die Pläne weit über das Pilotprojekt hinaus: Bis zu 10.000 autonome Shuttles könnten 2030 auf Hamburgs Straßen unterwegs sein. Wenn allerdings in einem ersten Schritt lediglich zunächst nur 20 Fahrzeuge autonom in der Hansestadt verkehren sollen, müsste danach zügig skaliert werden, um die vom BMDV erwähnten 10.000 autonomen E-Shuttles im Jahr 2030 zu erreichen. Wie die weiteren Pläne für Berlin aussehen und ob auch dort entsprechende Fördermittel fließen, darüber gibt es in den kurzen Mitteilungen der BVG und Moia keine Auskunft.
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