USA: Amazon ist größter privater Lade-Betreiber

Amazon ist in den USA inzwischen der größte private Betreiber von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, wie aus einem Bericht von Bloomberg hervorgeht. Demnach hat der Handelsriese innerhalb von etwas mehr als zwei Jahren mehr als 17.000 Ladegeräte in rund 120 Lagern in den USA installiert.

Bild: Amazon

Von den 2019 bei Rivian beauftragten 100.000 E-Lieferwagen, mit deren Einsatz in den USA Amazon 2022 begann, sind bis dato rund 13.500 ausgeliefert worden. Bei der Ladeinfrastruktur setzt Amazon zum Teil auch auf Knowhow eines deutschen Unternehmens: In dem Artikel erwähnt Bloomberg das Amazon-Depot in Maple Valley, Washington. Dort versorgen 309 Ladegeräte von Siemens die Rivian-Lieferwagen mit Strom.

Beim Aufbau der Ladeinfrastruktur in solchen Dimensionen musste aber auch Amazon seine Erfahrungen mit den Grenzen des Stromnetzes machen. Bloomberg verweist auf Schätzungen der Regierung, wonach ein etwa 100.000 Quadratmeter großes Lagerhaus in einem Industriegebiet etwa 50 kW Anschlussleistung benötigt, vor allem für Beleuchtung und Klimatisierung. Mit 100 Ladegeräten auf dem Parkplatz könnte dieser Strombedarf um den Faktor zehn bis 20 steigen. „Es war eine kleine Überraschung, wie lange wir brauchen würden, um uns auf die Vorlaufzeit für die Infrastruktur vorzubereiten“, sagte Chris Atkins, der die Logistik-Nachhaltigkeitsteams von Amazon leitet.  

Und ein Punkt, über den Amazon selbst nicht spricht: Die Installation all der Ladepunkte ist teuer. Amazon setzt in den USA nahezu ausschließlich auf Level-2-Ladegeräte, worunter in den USA AC-Ladegeräte mit 240 Volt fallen – bei Level 1 handelt es sich um 120-Volt-Systeme, Level 3 ist das Gleichstom-Schnellladen. Bloomberg schätzt, dass Amazon alleine zwischen 50 und 90 Millionen Dollar für die Lade-Hardware ausgibt. „Berücksichtigt man die Kosten, die über die Stecker und die zugehörige Hardware hinausgehen – etwa das Graben auf einem Parkplatz, um Kabel zu verlegen oder Schalttafeln und Schaltschränke aufzustellen –, könnte sich diese Summe verdoppeln“, so Bloomberg. Amazon lehnte es ab, sich zu den Kosten zu äußern.

bnnbloomberg.ca

1 Kommentar

zu „USA: Amazon ist größter privater Lade-Betreiber“
Carsten
19.04.2024 um 10:27
Einen Teil der Energie könnten sie auch lokal erzeugen (PV mit Speicher), aber davon hört man noch weniger.

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