Tesla senkt Grundgebühr für Fremdmarken für das Laden an Superchargern

Tesla hat die Preisstruktur für sein Schnellladenetzwerk in Europa geändert. Die Mitgliedsgebühr, mit der E-Autos anderer Marken vergünstigt am Supercharger geladen werden können, sinkt von bisher 12,99 auf 9,99 Euro monatlich. Alternativ gibt es eine neue Jahresmitgliedschaft für 100 Euro pro Jahr. (Update am Artikelende)

tesla supercharger ladestation charging station bispingen daniel boennighausen 2024 01 min
Bild: Daniel Bönnighausen

Für Tesla-Fahrer ändert sich jedoch nichts. Sie werden automatisch wie ein Mitglied behandelt und laden zu vergünstigten Preisen pro Kilowattstunde. „Mit dieser Änderung werden Tesla-Besitzer weiterhin ein nahtloses und vollständig integriertes Schnellladeerlebnis zu niedrigeren Mitgliedspreisen als Nicht-Mitglieder genießen können, während alle anderen E-Fahrer mehr Optionen zur Auswahl haben“, so Tesla in einer Mitteilung.

Auch für Fahrer von Fremdmarken ist das Laden an Superchargern weiterhin ohne eine monatliche Grundgebühr möglich, zahlen allerdings mehr für die Kilowattstunde als Tesla-Fahrer. In dem Fall liegen die Preise je nach Standort und Tageszeit hierzulande zwischen 0,55 und 0,68 Euro pro kWh. Günstiger wird es hingegen mit einer Mitgliedschaft. Dann können die Preise auf ein Niveau zwischen 0,42 Euro und 0,51 Euro pro Kilowattstunde sinken.

Bislang lag die Grundgebühr für diese Mitgliedschaft bei 12,99 Euro/Monat. Ab sofort ruft Tesla nur noch 9,99 Euro/Monat auf – europaweit. Ferner bietet der Autobauer eine neue Jahresmitgliedschaft zum Preis von 100 Euro/Jahr an, was einem Nachlass von 16 Prozent im Vergleich zu einer monatlichen Mitgliedschaft entspricht. Seit dem 13. April können darüber hinaus alle europäischen Kunden dieses Mitgliedschaftsmodell nutzen. Beispiel: Während in Polen keine Supercharger für Fremdmarken bislang freigegeben sind, können polnische E-Auto-Fahrer dennoch eine Mitgliedschaft abschließen und somit von vergünstigten Konditionen an Superchargern in anderen Ländern profitieren.

Für alle Fahrer von Fremdmarken gilt jedoch: Nutzer benötigen die Tesla-App, um ihr markenfremdes Fahrzeug an den Superchargern laden zu können. Über die App können die Nutzer den jeweiligen Stall freischalten, die Abrechnung erfolgt über die im nötigen Tesla-Konto hinterlegte Zahlungsmethode.

Derzeit gibt es in 30 europäischen Ländern mehr als 14.000 Supercharger an über 1.100 Standorten. Allein über 3.600 Supercharger an mehr als 200 Standorten befinden sich in Deutschland, von denen rund 99 Prozent für Nicht-Tesla-Fahrzeuge zugänglich sind. Eine Mitgliedschaft könnte somit auch für Nicht-Tesla-Fahrer interessant sein – vor allem dann, wenn überwiegend das Supercharger-Netz genutzt wird.

Hinzu kommt, dass Ende 2022 die kWh-Kosten bei Tesla noch bei fast 0,70 Euro lagen, diese in der Folge aber deutlich gesenkt wurden. Tesla hatte die Supercharger-Preise daraufhin fast alle 14 Tage angepasst – meist aber nicht mit großen Schwankungen. Eine der großen Preissenkungen erfolgte schließlich zuletzt vor gut einem Jahr.

Während andere Anbieter ihre Ladetarife also häufig zum Nachteil der Kunden ändern, wie zuletzt die EnBW, die darüber hinaus flexible Preise an Ladepunkten anderer Betreiber eingeführt hat, bleiben die Preise pro Kilowattstunde beim US-Autobauer recht konstant. Und senkt im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern darüber hinaus die Grundgebühr.

Update 22.04.2024: Nur wenige Tage, nachdem Tesla die Grundgebühr für Fremdmarken für das Laden an Superchargern gesenkt hat, gingen auch die Preise pro Kilowattstunde u. a. in Deutschland runter. Je nach Standort und Tageszeit liegen hierzulande die Preise ohne Mitgliedschaft zwischen 0,51 und 0,67 Euro/kWh. Günstiger wird es hingegen mit einer Mitgliedschaft. Dann sinken die Preise auf ein Niveau zwischen 0,39 Euro und 0,50 Euro/kWh.

Doch auch in Großbritannien, Italien, Spanien, Dänemark, Belgien oder auch den Niederlanden gingen die Kilowattstunden-Preise runter. Wohingegen Supercharger-Nutzer u. a. in Österreich, Frankreich, Norwegen, Schweden oder auch Luxemburg nun mehr zahlen.

Da Tesla-Fahrer automatisch wie ein Nutzer mit einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft behandelt werden, gelten auch für sie die geänderten Preise pro Kilowattstunde.

Quelle: Info per E-Mail, twitter.com (Update)

12 Kommentare

zu „Tesla senkt Grundgebühr für Fremdmarken für das Laden an Superchargern“
Musicman
18.04.2024 um 16:13
Dieses hin und her macht einen ja wahnsinnig. Die Preise bewegen sich in die richtige Richtung sind aber generell noch immer viel zu hoch und bilden in keiner Weise den niedrigen Strompreis an der Börse ab. Es ist im Grunde wie bei jeder Tankstelle. Steigt der Ölpreis, geht es sofort nach oben an der Zapfsäule. Singt der Ölpreis wartet man eine weile bis man den Preis dann geringfügig nach unten anpasst. Man sollte versuchen so viel wie möglich zu Hause an der eigenen Wallbox zu laden um sich der Gewinnmaximierungsstrategie der Fahrstromanbieter weitestgehend zu entziehen. Aktuell zahle ich daheim 21 ct/kWh brutto für zertifizierten Ökostrom. Das meiste stammt von der eigenen PV Anlage zu ca. 5 - 7 ct Gestehungskosten.
Patrick
18.04.2024 um 16:52
Es wundert mich, dass die überhaupt solche Gebühren erheben dürfen. Irgendwie fühlt sich das sehr wettbewerbsverzerrend an.Insbesondere weil die ja global gesehen die größten Ladesäulen-Betreiber sind und sicher nicht wenig Subventionen für den Bau erhalten haben.
Robert
27.06.2024 um 07:17
Tesla hat keine Subventionen für den Bau der Ladesäulen bekommen meines wissens nach
Debora
19.04.2024 um 09:47
Tesla hat auf Subventionen bei allen seinen Vorhaben bisher verzichtet.
Maik
18.04.2024 um 17:33
Ich denke damit hat man eine gute Konkurrenz zur EnBW an Autobahnen geschaffen was P/L betrifft wenn man die GG vergleicht.
Stefan
19.04.2024 um 10:39
Wäre super wenn Tesla auch die Hardware (längere Kabel) installieren würde. Die meisten Fremdmarken blockieren einen freien Ladepunkt. Sehr ineffizient, wenig professionell und unfair Teslafahrern gegenüber die hohe Blockiergebühren zahlen.
Lutz
19.04.2024 um 19:39
Eine gute Idee, dass Tesla Fremdmarken - Besitzern das Tesla Ladenetz zur Verfügung stellt. Gut auch, dass die Mitgliedsgebühr reduziert wurde. Nur leider nicht auf das Niveau des IONITY Passports. Frage: wie kommt man über die Tesla APP an den Jahresbeitrag von 100€? Das würde sich bei mir lohnen.
HGI
24.06.2024 um 16:05
Einfach in der Tesla-App , oben re. 3 Stiche klicken und dann unter Aufladen kommt der Pkt. Mitgliedschaft. Dann mtl. 9,99 abschließen. Danach kann man auf 1 Jahr zu 100€ abschließen
Josef
20.04.2024 um 11:11
laut golem.de .... Kunden mit einer aktiven Mitgliedschaft profitieren automatisch von der reduzierten monatlichen Gebühr oder können zu einer Jahresmitgliedschaft wechseln. Dafür muss die Tesla-App auf Version 4.32 oder höher aktualisiert werden.
Holger Zanzinger
25.04.2024 um 18:18
Nur leider wird die ladegeschwindigkeit für fremdmarken begrenzt meistens max um die 90 mehr wird nicht freigegeben,ansonsten wird das laden bei tesla intressanter,man muss halt bisschen mehr zeit mitbringen
Klaus
26.06.2024 um 19:37
Was ist denn nun billiger? Also ich Blicke kaum noch durch! ENBW oder Tesla?
Robert
27.06.2024 um 07:14
Meiner Ansicht nach ist das Tesla, jedenfalls in den allermeisten Fällen die ich bisher erlebt habe kdenfalls im AD-Hoc-Bereich da ich keine Abos mag und zum glück auch nicht so oft ausserhaus laden muss. Aber aldi ist noch billiger preiswerte 39,0 Cent fürs AD-Hoc Laden und das ist meiner Meinung der richtige Preis um E_Mobilität voranzubringen ENBW nutze ich nur noch in Notfällen wenn kein SC von Tesla in der Nähe ist

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert