BMW spendiert dem i4 ein Facelift – und ein neues Allrad-Modell

BMW hat auf der Auto China in Peking eine leicht überarbeitete Version des 4er Gran Coupé und dessen Elektro-Version i4 vorgestellt. Dabei gibt es frische Design-Akzente und im Falle des i4 eine weitere Antriebsvariante.

bmw i4 facelift 2024 12
Bild: BMW

Bei dem neuen Antrieb handelt es sich um den i4 xDrive40. Bisher gibt es den i4 als Allradler nur in der betont sportlichen Variante i4 M50 mit 400 kW Leistung, als Hecktriebler mit 250 kW Leistung (eDrive 40) mit dem gleichen Akku oder mit kleinerem 70,2-kWh-Stromspeicher den 210 kW starken i4 eDrive35. Unsere Tests des i4 eDrive 35 und des eDrive 40 können sie hier nachlesen.

Die neue, vierte Antriebsvariante nutzt auch den 83,9 kWh großen Akku des eDrive40 und M50. Die Systemleistung des Allradlers liegt bei 295 kW, das Drehmoment dank des zweiten Elektromotors an der Vorderachse bei 600 Nm (eDrive40: 430 Nm). Mit Leistung und Drehmoment steigt allerdings der Verbrauch, weshalb die Reichweite des Allradlers je nach Ausstattung zwischen 444 und 548 Kilometern nach WLTP liegt.

Mit der Modellpflege ändern sich übrigens auch die WLTP-Reichweiten der drei bekannten Antriebsvarianten – vermutlich aufgrund der leicht geänderten Aerodynamik der neu gestalteten Frontpartie. Der Hecktriebler mit dem gleich großen Akku kommt bis zu 600 Kilometer weit (bisher maximal 590 Kilometer), der stärkere i4 M50 (mit breiteren Reifen) hingegen maximal 522 WLTP-Kilometer (bisher maximal 520 Kilometer). Beim Basismodell i4 eDrive35 legt die WLTP-Reichweite von bisher bis zu 483 Kilometer auf glatte 500 Kilometer zu.

i4 eDrive35i4 eDrive40i4 xDrive40i4 M50
AntriebRWDRWDAWDAWD
Leistung210 kW250 kW295 kW400 kW
Drehmoment400 Nm430 Nm600 Nm795 Nm
Beschleunigung6,0 s5,6 s5,1 s3,9 s
WLTPReichweite500 km600 km548 km522 km
Batteriekapazität70,2 kWh83,9 kWh83,9 kWh83,9 kWh
Ladeleistung DC180 kW205 kW205 kW205 kW
Ladezeit DC 10-80%32 min30 min30 min30 min
Preis56.500 Euro59.800 Euro71.100 Euro

Beim Laden entspricht der neue i4 xDrive40 den bekannten Modellen: Mit Wechselstrom sind 11 kW möglich, an entsprechend leistungsfähigen Schnellladestationen können die i4-Versionen mit dem großen Akku mit maximal 205 kW in der Spitze laden (eDrive35: 180 kW). Die Batterie kann vor den Schnellladestopps auf die optimale Temperatur vorkonditioniert werden, um die versprochene Ladezeit von etwa 30 Minuten unter möglichst vielen Bedingungen zu erreichen. Und: Alle Modellvarianten des BMW i4 sind auf ersten Pilotmärkten für „Connected Home Charging“ geeignet. Diese Funktion zum solar- und lastoptimierten Laden hat BMW kürzlich gemeinsam mit E.ON eingeführt, in einer späteren Ausbaustufe soll auch kostenoptimiertes Laden auf Basis eines dynamischen Stromtarifvertrags möglich sein.

Die Design-Änderungen sind schnell erläutert: Die BMW-Niere an der Front bleibt in der Grundform gleich, allerdings ändert sich das Design der schwarzen Abdeckung. Bisher war die Fläche komplett geschlossen und die schwarze Hochglanz-Oberfläche mit zahlreichen Vertiefungen versehen, um ein Muster zu erzeugen. Künftig ist nur noch der Teil der BMW-Niere um und über dem Kennzeichen geschlossen, aber mit glatter Oberfläche und einem Muster wie bei der Niere des BMW iX – beim Topmodell i4 M50 gibt es ein eigenes Design der Nieren-Abdeckung. Der Teil unter dem Kennzeichen wurde als weiterer Lufteinlass geöffnet. Die Kontur der Niere selbst ist serienmäßig in mattem Chrom ausgeführt und optional in Hochglanz-Schwarz erhältlich.

Zu den weiteren Modifikationen am Design zählen etwa die neue Struktur der LED-Einheiten in den Scheinwerfern selbst: Das Tagfahrlicht und die Blinker sind jetzt vertikal angeordnet und geben den Scheinwerfern einen frischen Look. Optional sind auch adaptive LED-Scheinwerfer mit blendfreiem Matrix-Fernlicht oder neue Rückleuchten mit Laserlicht als Sonderausstattung verfügbar.

Auch innen gibt es gezielte Überarbeitungen, etwa neu gestaltete Lenkräder wie das serienmäßige Zwei-Speichen-Lenkrad mit polygonalem Kranz. Zudem wurde die Anzahl an Tasten und Reglern auf der Instrumententafel reduziert. Die Bedienung der Belüftung und Klimatisierung sowie der optionalen Sitz- und Lenkradheizung erfolgt künftig über das Control Display oder per Sprachsteuerung.

Das Infotainment auf dem Curved Display nutzt ab Werk die Software-Version BMW OS 8.5. Dieses bietet unter anderem einen neuen Einstiegsbildschirm mit vertikal angeordneten Funktionssymbolen auf einer Ebene. Der Schnellzugriff per QuickSelect soll die direkte Auswahl von Funktionen ohne Untermenüs ermöglichen, so BMW.

Preise nennt BMW noch nicht, diese sollen Ende Mai folgen. Die überarbeitete Version des i4 soll ab Juli im Werk München produziert werden.

bmwgroup.com

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5 Kommentare

zu „BMW spendiert dem i4 ein Facelift – und ein neues Allrad-Modell“
z1337
25.04.2024 um 12:21
Warum wieder nur 11kW AC? Verstehe ich nicht, bspw. in Hamburg haben alle AC Ladesäulen 22kW .. und man lädt sich auch nen Wolf mit 11kW und 83kWh Kapazität der Traktionsbatterie
Helmut Fuchs
25.04.2024 um 13:20
Die neue Modellvariante i4 xDrive40 erscheint mir sehr sinnvoll. Die Face-Lift-Veränderungen sind allerdings weitestgehend häßlich, vollkommen unnötig oder weniger funktional: - noch weiter verschlimmerte "Niere" - Laserlichtheckleuchten (gegen Aufpreis) - M spezifische Außenspiegelkappen für M50 - weitere Bedienschalterreduktion - uvm. Ich wünschte mir endlich mal wieder ein Design auch in Details, dass man auch nach Jahren noch gut ansehen kann.
Battie
28.04.2024 um 16:16
Ja, mir scheint aber, BMW zieht es damit vor, weltweit lieber möglichst viele Autos zu verkaufen als etwa besonders schöne zu bauen: die Strategie meint offensichtlich, einerseits eine Modellpolitik zu fahren, mit der sich Verbrenner und BEV im eigenen Haus nicht so grundlegend unterscheiden wie bei z.B. Mercedes und andererseits die Markenerkennbarkeit durch kantiges, durchaus etwas aggressives Design weiter zu fördern, um sich von asiatischen Modellen und sonstigen eher weich und glatt gezeichneten BEV-Karosserien abzuheben, die sich nur bei näherem Hinsehen eindeutig zuordnen lassen. Auch die Taktik, den Umstieg zum BEV auf diese Weise für Petrolheads zu erleichtern, mag da eine Rolle spielen, müssen die doch dann schon auf den Motorsound verzichten ...
H.Ebel
01.05.2024 um 09:17
Allenfalls akzeptables Design. Die furchtbar grosse Niere ist nach wie vor ein No go. Ein Verzicht auf die Mittelkonsole wie im i3 wäre auch überlegenswert.
Andreas V.
28.04.2024 um 18:29
Deswegen gibt's ja Fake-Sounds für die Benzin-Peters

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