Weltpremiere des Mini Aceman: Minis erste reine Elektro-Baureihe
Den Neuling Aceman positioniert Mini zwischen der Marken-Ikone, dem Dreitürer namens Cooper, und dem Kompakt-Crossover Countryman. Mit 4,07 Metern Länge liegt der Aceman zwar näher am 3,90 Meter langen Cooper als am Countryman (4,43 Meter), die Höhe von 1,50 Metern macht ihn aber klar zum Crossover. Mini selbst spricht übrigens vom „ersten Crossover-Modell für das Premium-Segment der Kleinwagen“.
Beim Antrieb orientiert sich der Aceman stark an der aktuellen Cooper-Generation, die vergangenes Jahr auf der IAA Mobility ihr Debüt gegeben hatte – mit einer Ausnahme: Wie der Cooper E kommt zwar auch das Einstiegsmodell Aceman E auf eine Antriebsleistung von 135 kW und 290 Nm Drehmoment. Mit 42,5 kWh ist die Batterie des Aceman E aber minimal größer als jene aus dem Cooper E (40,7 kWh). Eine Folge: Mit 310 Kilometern im WLTP-Verfahren kommt der Aceman E fünf Kilometer weiter als der Kleinwagen.
Beim Aceman SE gibt es hingegen keine Unterschiede: Wie im Cooper beträgt die Leistung 160 kW und das maximale Drehmoment 330 Nm. Der Akku kommt auf einen Energiegehalt von 54,2 kWh. Was überrascht: Mit der gleichen Batterie-Antriebs-Kombination kommt der Crossover-Kleinwagen sogar vier Kilometer weiter als der vermeintlich aerodynamischere Kleinwagen – konkret auf 406 statt 402 WLTP-Kilometer.
Alle weiteren technischen Daten haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst. So viel sei verraten: Auch beim Ladeverhalten gibt es keine nennenswerten Unterschiede zum Cooper E und Cooper SE.
Um auch den kleineren Crossover zu einem „echten“ Mini zu machen, müssen natürlich noch zwei Faktoren stimmen: das Fahrverhalten und das Design. Laut Mini verleiht das Fahrwerk dem Aceman einen „sportlichen Charakter, der sich auch im markentypischen Fahrspaß niederschlägt“. Neu im Aceman sind etwa das Dämpfungssystem mit „hochvorgespannten Stabilisatoren“. „Diese Stabilisatoren verbessern die Lenkpräzision und Zielgenauigkeit und bieten gleichzeitig eine gute Wankabstützung. Die präzise Einstellung der Lenkung und aller Fahrstabilitätskontrollsysteme auf wahlweise komfortables oder sportliches Fahren garantiert ein außergewöhnliches Fahrerlebnis in jeder Situation. Die Reaktion des Elektroantriebs auf Druck des Fahrpedals ist für eine sportliche Fahrweise optimiert“, erläutert Mini.
Aceman E | Aceman SE | |
---|---|---|
Antrieb | FWD | FWD |
Leistung | 135 kW | 160 kW |
Drehmoment | 290 Nm | 330 Nm |
Beschleunigung | 7,9 s | 7,1 s |
Höchstgeschwindigkeit | 160 km/h | 170 km/h |
WLTP–Reichweite | 310 km | 406 km |
Batteriekapazität | 42,5 kWh | 54,2 kWh |
Ladeleistung DC | 75 kW | 95 kW |
Ladezeit DC 10-80% | 30 min | 30 min |
Preis | 34.900 Euro | 38.900 Euro |
Da der Aceman auf einer Elektro-Plattform basiert und somit keine Rücksicht auf etwaige Verbrenner-Komponenten nehmen muss (wie etwa der Countryman), soll das neue Modell laut der Mini-PR sogar „eine Grundidee von Sir Alec Issigonis, dem Erfinder des classic Mini, in die heutige Zeit übertragen“. Maximale Raumausnutzung bei minimaler Grundfläche verbunden mit einem modernen Antriebskonzept. Denn obwohl der Aceman nur knapp über vier Meter lang ist, soll er fünf komfortable Sitzplätze und ein Ladevolumen von 300 Litern bieten. Werden die Sitzplätze hinten nicht benötigt, kann der Laderaum „individuell durch zahlreiche Verstellmöglichkeiten“ auf bis zu 1.005 Liter erweitert werden.
Beim Design des Serienmodells hat das Team um Minis Designchef Oliver Heilmer zwar zahlreiche Elemente der Aceman-Studie aus dem Jahr 2022 aufgegriffen, die sich im Falle der Form des Tagfahrlichts auch schon beim Countryman gezeigt haben. Allzu verspielte Elemente wie die beleuchtete Kontur des markentypischen, aber nicht mehr vorhandenen Frontgrills haben es hingegen nicht in die Serie geschafft. Das grundlegende Konzept mit steiler, robuster Front und kurzen Überhängen hingegen schon.
Mini wird den Aceman in vier Design-Trims anbieten (Essential, Classic, Favoured und JCW), die sich in den Design-Details unterscheiden. Der Classic Trim bietet etwa das kontrastfarbene Dach und Seitenspiegel in Schwarz oder Weiß, JCW (steht für die Motorsport-Linie „John Cooper Works“) hat eine sportlichere Gestaltung an Front und Heck – etwa der Rahmen des Frontgrills ist in Hochglanz-Schwarz gehalten.
Innen bleibt es bei der markentypischen, eher rundlichen Design-Philosophie. Auffälligstes Merkmal ist das runde Zentral-Display mit 24 Zentimetern Durchmesser. In der Bedienung soll sich das aktuelle Mini Operating System 9 an die Handhabung von Smartphones anlehnen, so der Hersteller. Ganz auf Tasten und Schalter wird aber nicht verzichtet: Es gibt nach wie vor die Kippschalterleiste in der Mitte des Cockpits – aber neu interpretiert. Dort befindet sich nicht nur ein Kippschalter für den Fahrzeugstart oder die Parkbremse, sondern auch der Wählhebel für die Fahrstufe. Ob man vorwärts oder rückwärts fahren will, wird im Aceman per Kippschalter festgelegt. Da so der klassische Gangwahlhebel entfällt, ist in der Mittelkonsole Platz für eine weitere Ablagemöglichkeit.
Etwas untypisch ist, dass Mini zur Weltpremiere des Aceman auf der Automesse in Peking auch gleich die Preise nennt: Zur Markteinführung im Herbst 2024 soll der Aceman E ab 34.900 Euro erhältlich sein und der Aceman SE ab 38.900 Euro. Damit ist der Aceman in beiden Antriebsversionen glatte 2.000 Euro teurer als der Cooper.
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