LGES und Posco kürzen Batterie-Investitionen
Das erklärten beide Unternehmen im Rahmen der Bekanntgabe ihrer Geschäftszahlen für das erste Quartal. „Wir werden weiterhin Investitionen tätigen, die notwendig sind, um der langfristigen Nachfrage gerecht zu werden und die Produktionskapazität in Nordamerika zu sichern, aber unsere gesamten Anlageninvestitionen werden bis zu einem gewissen Grad zurückgehen“, sagte LGES-Finanzchef Lee Chang-sil laut der „Korea Times“.
Und Posco-Strategiechef Jeong Ki-seop erklärte: „Angesichts des langsamen Wachstums des Elektrofahrzeugmarktes werden wir Investitionen in einige Geschäfte verschieben und uns auf lukrative Geschäfte konzentrieren. Zum Beispiel werden sich einige unserer geplanten Investitionen in Recyclinganlagen im Ausland angesichts der schleppenden Versorgung mit Elektrofahrzeugen und Altbatterien verzögern.“
Diese Aussagen der beiden Manager stammen aus den jeweiligen Investoren-Calls im Anschluss an die Veröffentlichung der Quartalsberichte. In den Berichten und zugehörigen Pressemitteilungen selbst sind diese Aussagen nicht enthalten. Nur LGES äußert sich etwas verklausuliert, dass man „als Reaktion auf die Dynamik der EV-Nachfrage […] die Investitions- und Kosteneffizienz proaktiv verbessern“ werde. So soll der Umfang der Investitionen und die Ausführungsgeschwindigkeit „je nach Priorität“ angepasst und die Produktionskapazität der einzelnen Anlagen optimiert werden. weiteres Potenzial sieht LGES bei den Logistik- und Versorgungskosten.
Welche Summen die Unternehmen genau einsparen wollen oder welche Investitionsprojekte genau betroffen sind, ist in beiden Fällen nicht bekannt. Auch der Zeitraum, in dem die Maßnahmen greifen sollen, wurde bisher nicht näher definiert. LGES-CFO Lee geht jedoch nach eigenen Angaben davon aus, dass es „einige Zeit dauern“ werde, bis sich die Nachfrage auf dem europäischen Markt erholt“.
LG Energy Solution wurde 2020 als Batteriehersteller von LG Chem ausgegründet. Wie die „Korea Times“ schreibt, ist es das erste Mal, dass das Unternehmen in seinem vierjährigen Bestehen die Investitionsausgaben kürzt – bisher wurde das Budget immer erhöht. Zuletzt wurde im Janaur angekündigt, dass die Investitionen in 2024 10 Billionen Won oder umgerechnet rund 6,8 Milliarden Euro überschreiten sollen.
LGES hatte zwar im ersten Quartal noch einen Gewinn von 157,3 Milliarden Won verbucht, das sind rund 106 Millionen Euro. Da das Unternehmen jedoch einen Kredit der US-Regierung im Rahmen des Inflation Reduction Act in Höhe von 127,8 Millionen Euro erhalten hat, wäre ohne diesen Kredit ein Quartalsverlust im Bericht gestanden.
Auch Posco, eigentlich ein Stahlkonzern, der in den vergangenen Jahren mit einigen Investitionen in eMobility-Materialien sein Portfolio breiter aufgestellt hat, konnte im ersten Quartal mit seiner Batteriematerial-Sparte einen Gewinn erzielen. Da es aber im vierten Quartal aufgrund wachsender Lagerbestände einen Verlust gab, ist das Unternehmen bei weiteren Investitionen in die Sparte vorsichtiger geworden.
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