Lithium-Förderer Vulcan Energy vertraut ABB seine Prozesstechnik an

Der deutsch-australische Lithium-Förderer Vulcan Energy holt den Schweizer Technikkonzern ABB als Partner an Bord. Davon verspricht sich Vulcan bei seinem Vorhaben der Lithium-Gewinnung aus dem Oberrheintal die Optimierung seiner Produktionsprozesse.

Bild: Vulcan Energy

Kurz zur Einordnung: Vulcan will Lithium aus geothermischer Sole gewinnen und so eine lokale Quelle für nachhaltiges Lithium in Europa schaffen. Die kombinierte Geothermie- und Lithium-Ressource von Vulcan ist die größte in Europa, wobei sich die Lizenzgebiete auf das Oberrheintal in Deutschland konzentrieren. Im Februar 2023 hatte Vulcan die Ergebnisse einer endgültigen Machbarkeitsstudie für die erste Phase seines Lithium-Projekts bekannt gegeben, wonach Vulcan zunächst 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) pro Jahr herstellen will. Dieses entsteht in einem mehrstufigen Prozess aus Lithiumchlorid.

Die per Absichtserklärung fixierte Kooperation zwischen Vulcan und ABB soll sich auf genau diese erste Phase des Lithium-Projekts beziehen. Man wolle gemeinsam an „der Optimierung der elektrischen und automatisierungstechnischen Prozesse“ arbeiten, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Davon verspricht sich Vulcan künftig u.a. verkürzte Lieferzeiten und eine verbesserte Kosteneffizienz. „Die Entscheidung von Vulcan, ABB frühzeitig als Partner einzubinden, soll beide Unternehmen dabei unterstützen, eine gute Basis für die Zusammenarbeit zu schaffen, Risiken zu minimieren und Phase Eins entsprechend dem Projektplan umzusetzen“, teilt der Lithium-Förderer mit, der Anfang des Monats sein erstes Lithiumchlorid in einer neu errichteten Anlage namens LEOP („Lithiumextraktions-Optimierungsanlage“) in Landau gewonnen hat.

Die Absichtserklärung bezeichnen beide Seiten als ersten Schritt für eine zukünftige Zusammenarbeit. Man strebe eine langfristige Partnerschaft auf operationaler Ebene an, von der beide Unternehmen profitieren, heißt es. Die frisch unterzeichnete Absichtserklärung hat nun zunächst eine Laufzeit bis zum 31. Oktober 2024. Danach wollen Vulcan und ABB die Verhandlungen erneut aufnehmen und eine Entscheidung über eine verbindliche Partnerschaft in bestimmten Bereichen der Projektausführung treffen.

Cris Moreno, Managing Director und CEO von Vulcan, spricht aber bereits jetzt von der Kooperation als wichtige Stütze: “Die Unterzeichnung dieser Absichtserklärung ist der Beginn einer vielversprechenden, langfristigen Partnerschaft zwischen Vulcan und ABB. ABB soll ein wichtiger Lieferant von elektrischen und automatisierungstechnischen Geräten für die erste Phase von Vulcans ZERO CARBON LITHIUM™ Projekt und auch über diesen Zeitraum hinaus sein. Diese Partnerschaft unterstreicht unser gemeinsames Engagement für Innovation und Nachhaltigkeit im Bereich der grünen Mobilität und Energie.“

“Die Absichtserklärung zwischen ABB und Vulcan Energy Resources stellt eine bedeutsame Partnerschaft dar, um gemeinsam Fachkenntnisse in der Batterieherstellung für den europäischen Markt bereitzustellen”, stimmt Staffan Sodergard, Global Business Unit Battery Manufacturing Manager von ABB Process Industries, ein. “Die Zusammenarbeit unterstreicht das Engagement von ABB, Innovation und Technologie in der Batterieproduktion zu fördern.”

Vor einem Jahr hatte Vulcan Energy bereits mit dem Chemiespezialist Nobian eine sogenannte Konditionenvereinbarung für eine geplante strategische Partnerschaft unterzeichnet, die darauf abzielt, gemeinsam eine zentrale Lithiumanlage in Deutschland zu entwickeln und zu betreiben.

v-er.eu, new.abb.com

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