China führt Abwrackprämie zur Förderung von Elektroautos ein
Das Förderprogramm erinnert dabei etwas an die Abwrackprämie, die es 2009 in Deutschland gab: Wer ein altes Auto verschrotten lässt, erhält einen Zuschuss für den Kauf eines neuen Autos. Das bedeutet konkret: Wer seinen alten Verbrenner stilllegt, erhält 10.000 Yuan (ca. 1.315 Euro) für die Beschaffung eines neuen New Energy Vehicles (E-Autos und Plug-in-Hybride). Alternativ gibt es einen Zuschuss von 7.000 Yuan (900 Euro) für den Kauf eines modernen Verbrenners mit maximal zwei Litern Hubraum. Eine Teilnahme am Förderprogamm ist bis 10. Januar 2025 möglich.
Analysten von Topsperity Securities gehen davon aus, dass die Maßnahme zu einem zusätzlichen Absatz von 400.000 bis 800.000 E-Autos und Plug-in-Hybriden und 600.000 bis 1,2 Millionen Pkw mit Verbrennerantrieb führen wird.
Ausgehend von einem durchschnittlichen Verkaufspreis eines Neuwagens von 170.000 Yuan (knapp 22.000 Euro) dürfte der Ersatz alter Fahrzeuge laut Topsperity Securities einen zusätzlichen Umsatz der Autobranche von bis zu 340 Milliarden Yuan (knapp 43,8 Milliarden Euro) bewirken.
Um sich für das Förderprogramm zu qualifizieren, müssen Käufer relativ alte Autos entsorgen: Für Autos mit Benzinmotor muss die Erstzulassung spätestens am 30. Juni 2011 erfolgt sein. Für Diesel-Autos gilt der 30. Juni 2013 als Stichtag.
Auch in anderen Ländern gibt es immer wieder staatliche Förderprogramme für den Kauf von Elektroautos. Die deutsche Umweltprämie war zum Beispiel ein großer Erfolg, endete aber Mitte Dezember 2023 ziemlich abrupt.
Update 26.07.2024: Die chinesische Regierung verdoppelt die Höhe der erst vor drei Monaten eingeführten Abwrackprämie für den Umstieg auf E-Autos auf nun 20.000 Yuan, was umgerechnet rund 2.540 Euro entspricht.
Wie Gao Shen, ein Analyst aus Shanghai gegenüber „South China Morning Post“ mitteilt, soll die Prämie von 10.000 Yuan nicht ausgereicht haben, um die Zahl der Auslieferungen zu steigern, wie sie von „hohen Beamten“ erwartet worden wäre. Die Erhöhung der Prämie sei jedoch auch eine Maßnahme Pekings, um generell den Konsum anzukurbeln, nachdem Chinas Wirtschaft im zweiten Quartal langsamer wuchs als erwartet.
cnevpost.com, scmp.com (Update)
1 Kommentar