Feldtest: Elektrische Baumaschinen können mit Dieselmaschinen locker mithalten
Angesichts des Klimawandels wird das Bauen ohne fossile Brennstoffe immer wichtiger – doch noch sind auf den meisten Baustellen Baumaschinen mit Dieselmotoren im Einsatz. Die Initiatoren des schwedischen Feldtests sind überzeugt: Die Elektrifizierung des Bausektors wird erheblich zur Verringerung der Treibhausgasemissionen, der Lärmbelästigung und anderer schädlicher Emissionen beitragen und damit sicherstellen, dass er eine zentrale Rolle beim Aufbau eines nachhaltigen Zusammenlebens spielt.
Ziel des Projekts Electric Worksite von Volvo Construction Equipment und Partnern in Göteborg war es, dass mehrere Akteure aus der gesamten Wertschöpfungskette zusammenkommen, um ein besseres Verständnis für die Möglichkeiten und Bedürfnisse beim Einsatz elektrischer Geräte in städtischen Anwendungen zu erlangen. Das Projekt, dessen Endergebnisse vor kurzem vorgestellt wurden, hatte einen klaren Schwerpunkt auf der Systemperspektive, indem elektrische Maschinen, Energiespeicher und Ladeinfrastruktur an verschiedenen städtischen Standorten getestet wurden, um die unterschiedlichen Bedürfnisse in miteinander verbundenen technischen und organisatorischen Systemen zu klären.
Die Tests wurden auf realen Baustellen mit elektrisch betriebenen Rad- und Raupenbaggern, Radladern und Lastenträgern mit einem Gewicht zwischen 3,5 und 30 Tonnen durchgeführt. Einige davon waren batteriebetrieben, andere kabelgebunden. Die Studie kam zu dem Schluss, dass alle Tests erfolgreich waren, wobei die wichtigsten Erkenntnisse waren:
- Elektrische Baumaschinen können bei städtischen Bauprojekten die gleiche Arbeit mit dem gleichen Standard leisten wie fossil betriebene Varianten.
- Die Arbeiter in und um die elektrischen Maschinen erfahren mehrere positive Effekte im Umgang mit den Maschinen und der Arbeitsumgebung.
- Wie bei den meisten Bauprojekten im Allgemeinen beruht der Erfolg der Elektrifizierung auf Voraussicht, Planung und Flexibilität.
- Neue Anforderungen an die Stromversorgung werden je nach Maschinentyp und verfügbarem Strom gelöst – wie Schaltschränke, mobile Ladestationen, kabelgebundene Maschinen und möglicherweise auch Energiespeicher.
- Die Endkunden müssen für die neuen Möglichkeiten und Herausforderungen elektrischer Maschinen sensibilisiert werden, ebenso wie für die bestehenden Geschäftsbedingungen und die Vertragsanforderungen an Auftragnehmer und Subunternehmer.
Volvo CE ist einer der Kooperationspartner, der eine Schlüsselrolle in dem Forschungsprojekt gespielt hat, indem es das Projektmanagement für die Tests übernommen und Elektromaschinen in verschiedenen Größen und Modellen sowie technische Lösungen für das Aufladen wie mobile Energiespeicher und Kabelmanagementsysteme bereitgestellt hat.
„Elektrische Baumaschinen sind bereits auf dem Markt erhältlich und leisten gute Arbeit, aber die Herausforderung besteht oft darin, eine zuverlässige Infrastruktur zu schaffen. Dieses Projekt hat bestätigt, dass wir eine Lösung für die Infrastruktur finden, wenn alle Akteure der Wertschöpfungskette rund um eine Baustelle zusammenarbeiten, sowohl aus dem öffentlichen als auch aus dem privaten Sektor. In allen Tests, unabhängig von der Anwendung und dem Einsatzort, haben die Elektromaschinen genauso gut oder sogar besser abgeschnitten als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotoren, jedoch ohne schädliche Emissionen und störenden Lärm“, sagt Bobbie Frank, Forschungsleiter bei Volvo CE.
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