„(K)eine Zukunftsmusik: Warum Nachhaltigkeit in der E-Mobilität Kosten sparen wird“ – Moritz Fehlow von Mer Germany
Seine Aussage ist klar: Nachhaltigkeit wird in der E-Mobilität signifikant Kosten sparen. Die Begründung für diese These lieferte Fehlow in seinem Vortrag bei unserer Online-Konferenz: Er bezieht sich auf die „Herkunft“ des Stroms, nicht auf die Fahrzeug- und Batterieproduktion oder die Arbeitsbedingungen, unter denen auch die Rohstoffe produziert werden. Sprich: Wenn man den verfügbaren Ökostrom zum richtigen Zeitpunkt in die E-Auto-Batterien bekommt, wird es günstiger. Nicht nur, weil der Ökostrom selbst im Zeitraum des Überschusses günstig ist, sondern weil Lastspitzen in den Netzen vermieden werden – und damit der teure Netzausbau, den wir Endkunden alle über den Strompreis zahlen.
Das Prinzip der Stromnetze ist klar: Angebot und Nachfrage müssen sich immer die Waage halten, egal ob ein kleines Insel-Netz oder das europäische Verbundnetz. Der Strom muss in dem Moment verbraucht werden, in dem er erzeugt wird. „In der Vergangenheit war es so, dass wir einen Kraftwerkspark hatten und der Strom dann produziert wurde, wenn er gebraucht wurde. Mit den volatilen, erneuerbaren Energien müssen wir unseren Verbrauch an die Erzeugung anpassen“, so Fehlow. „Timing ist die halbe Miete!“
Auf die Elektromobilität übertragen heißt das: Konventionelles Laden, das zu 80 Prozent immer noch zu Hause stattfindet, sorgt für Lastspitzen zwischen 16 und 22 Uhr, wenn das E-Auto nach Feierabend an die Wallbox gehängt und sofort geladen wird. „Ladevorgänge im konventionellen Stil finden meist in den Zeiträumen statt, in denen es nicht ideal ist – das zeigt unsere jahrelange Erfahrung“, berichtete der Mer-Manager. „Wenn wir eine hohe Erzeugung haben und eine geringe Netzauslastung, sind die Kosten tendenziell niedrig. Wenn wir also in dieser Zeit smart laden, können wir viel Geld sparen.“
Nur muss das Fahrzeug dann auch in diesem Zeitraum an der Wallbox hängen. Die Smart-Charging-Lösung von Mer soll daher eine Art Kompromiss bieten, um das Laden in den Alltag der Nutzer zu integrieren. Ein Beispiel: Zum Start wird der Ladestand des Fahrzeugs automatisch ausgelesen und bei Bedarf eine Mindestreichweite sofort nachgeladen – alternativ kann der Nutzer selbst über einen „Notfall-Knopf“ das sofortige Laden starten. Alles, was über den Mindestbedarf hinausgeht, wird dann netzdienlich und kostenoptimiert in anderen Zeiträumen bis zur eingestellten Abfahrtzeit geladen.
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