Stellantis baut FCEV-Produktion deutlich aus
Bisher bietet Stellantis Brennstoffzellen-Antriebe ab Werk in seinen mittelgroßen und großen Transportern an, die in den Werken im französischen Hordain und im polnischen Gliwice gebaut werden – die Produktion der Brennstoffzellen-Versionen ist Anfang des Jahres angelaufen. Doch bei diesen Modellen soll es nicht bleiben, wie Jean-Michel Billig, Chef des Wasserstoff-Programms des Konzerns, gegenüber „Welt am Sonntag“ ankündigte.
„In diesem Jahr starten wir die Produktion von größeren Fahrzeugen in Polen, und die Entwicklung in Nordamerika soll schnell folgen – insbesondere mit dem großen Ram 5500 in einer Brennstoffzellenversion“, sagte Billig. Die neue Variante des Pickup-Trucks Ram 5500 soll in Mexiko hergestellt werden. Beim Ram 5500 handelt es sich um eine über sieben Meter lange Version des bekannten Pickup-Modells, das auch mit Doppelbereifung an der Hinterachse ausgestattet ist, um die Nutzlast zu erhöhen. Leistungs- und Reichweitendaten zu dem Modell nannte Billig aber wohl noch nicht.
Stattdessen äußerte sich der Wasserstoff-Manager eher zu den Marktprognosen für die Brennstoffzellen-Fahrzeuge. „Im kommenden Jahrzehnt erwarten wir einen wesentlichen Marktanteil für diese Technologie, bei Nutzfahrzeugen könnte er bis zu 40 Prozent betragen“, sagte Billig. Der Konzern sehe Batterie und Brennstoffzelle als Technologien, die sich ergänzen. Für beide werde es einen Bedarf geben, sie deckten unterschiedliche Anwendungsfälle ab.
Aber: Damit die Stellantis-Produktionsanlagen für die angekündigten 100.000 Einheiten pro Jahr auch nur annähernd ausgelastet werden, muss sich die Nachfrage sehr zügig entwickeln. Denn in dem Gespräch mit der deutschen Zeitung gab Billig auch an, dass seit dem Bestellstart der mittelgroßen Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzelle Ende 2022 gerade einmal 350 Exemplare verkauft wurden.
Das aktuelle Angebot an FCEV (Fuel Cell Electric Vehicles) besteht aus jeweils vier (technisch baugleichen) Modellen in zwei Größen. Die mittelgroßen Transporter der Fünf-Meter-Klasse hören auf die Bezeichnungen Citroën ë-Jumpy, Fiat Professional E-Scudo, Opel/Vauxhall Vivaro und Peugeot E-Expert. Die Wasserstoff-Versionen sollen auf eine Reichweite von bis zu 400 Kilometer kommen (BEV-Version ca. 350 Kilometer), aber dafür deutlich kürzere Betankungszeiten bieten. Die großen Transporter der Sprinter-Klasse sind der Citroën ë-Jumper, Fiat Professional E-Ducato, Opel/Vauxhall Movano und Peugeot E-Boxer. Hier werden bis zu 500 Kilometer Reichweite versprochen, während die Batterie-Version auf rund 400 Kilometer Reichweite kommen.
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