Wiener E-Carsharer Eloop steht vor der Insolvenz
Eloop machen laut dem Bericht drastisch gestiegene Zinsen und hohe operative Kosten zu schaffen. Aber: Leroy Hofer, CEO und Mitgründer von Eloop, gegenüber dem „Standard“ angab, haben sich zuletzt auch Schäden an den Fahrzeugen gehäuft – bis hin zu Totalschäden. „Diese Fälle haben sich für uns als extrem kostenintensiv erwiesen“, sagt Hofer. Zwar hätte sich der Großteil der Nutzerinnen und Nutzer „gewissenhaft“ verhalten. Andere User sollen aber die Fahrzeuge an Unter-23-Jährige weitergegeben haben. Verursachen die teils erhebliche Schäden, greift die Versicherung nicht – und Eloop musste die Kosten selbst tragen.
Das Unternehmen werde Insolvenz beantragen, um durch eine Sanierung möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten, so der „Standard“. Neben dem Carsharing-Geschäft ist Eloop noch als Dienstleister für Tokenisierung aktiv, diese Sparte soll künftig das Hauptgeschäft des Unternehmens bilden.
„Seit geraumer Zeit entwickeln wir uns weg von einem reinen E-Carsharing-Anbieter und bieten die Tokenisierung physischer Assets als Dienstleistung an“, erklärt der Gründer. „Egal, ob es um E-Scooter, Solarpaneele oder WiFi-Router geht – solange es sich bei den betreffenden Assets um Umsatz-generierende Maschinen handelt, können wir sie als digitale Vermögenswerte darstellen. Unternehmen erhalten so die Möglichkeit, direkt mit ihrer Community zu interagieren und Projekte über diese zu finanzieren.“
Aber: Noch ist die Tokenisierungs-Plattform in der ersten Demo-Version. Es sollen zwar „zahlreiche Projekte“ angestoßen sein, umgesetzt wurde noch keines. Denn ob die Plattform jemals fertig entwickelt werden kann, hängt jetzt auch von der angestrebten Sanierung ab.
Eloop hatte sein E-Carsharing im Jahr 2019 mit 20 Fahrzeugen begonnen. Nach einer Finanzierungsrunde 2021 konnte die Flotte auf 200 Tesla Model 3 ausgebaut werden. Da der Geldbedarf (wie oben beschrieben) sehr hoch war, haben auch weitere Finanzierungsrunden mit Millionen-Einkünften nicht ausgereicht, um ein tragfähiges Geschäftsmodell zu erreichen. Bereits bei der jüngsten Finanzierungsrunde, als der Schweizer Energiedienstleister Energie 360° mit 1,5 Millionen Euro bei Eloop eingestiegen ist, stand das Token-Modell im Zentrum des Interesses.
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