BYD setzt Topmanagerin Stella Li auf das Europageschäft an
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, soll die 53-jährige Stella Li „dem bisherigen Europadirektor Michael Shu als Chairwoman die großen Linien soufflieren“. Offiziell bekanntgegeben wurde ihr neuer Verantwortungsbereich nicht. BYD bestätigte dem „Handelsblatt“ die Personalie aber auf Anfrage. Intern ist dem Bericht zufolge von einer „größeren Reorganisation in Europa“ die Rede.
Li gilt inoffiziell als Nummer zwei bei BYD – direkt hinter Präsident und Gründer Wang Chuanfu. Sie war es 2022 auch, die durch ein Interview mit Bloomberg ankündigte, dass BYD mindestens ein Pkw-Werk auf dem europäischen Kontinent plane. Inzwischen wissen wir, dass die Produktion in Ungarn anlaufen wird. Eine zweite europäische Fabrik ist weiterhin eine Option.
Allerdings ist BYD in Europa – und allen voran in Deutschland – mit mäßigen Zulassungszahlen konfrontiert: 2023 setzte BYD laut Dataforce 15.600 Autos in Europa ab, darunter gut 4.000 in Deutschland. Und im ersten Quartal zeigt die Tendenz hierzulande klar nach unten: Nur 393 BYD-Stromer wurden zwischen Januar und März in Deutschland zugelassen. In ganz Europa waren es 7.700 Einehiten mit Großbritannien (1.278) und Frankreich (996) als stärksten Absatzmärkten.
Aktuell ist BYD mit rund 250 Filialen in 19 europäischen Nationen aktiv und bietet mit dem Han, Tang, Atto 3, Seal, Seal U und Dolphin sechs Elektromodelle an. Für das laufende Jahr sind bereits zwei weitere Modelle angekündigt. Ob es sich dabei um reine Elektromodelle oder um Plug-in-Hybride handeln wird, präzisiert der Hersteller weiterhin nicht.
Das „Handelsblatt“ skizziert, dass es BYD grundsätzlich schwer fällt, den heimischen Erfolg ins Ausland zu übertragen. Die Exporte betragen nur acht Prozent des Gesamtabsatzes. Angestrebt sind aber nicht weniger als 500.000 Exportstromer im laufenden Jahr, und eine Million im Jahr 2025.
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