BMW bereitet Bau von E-Autos der Neuen Klasse in Mexiko vor

BMW hat im mexikanischen Werk San Luis Potosí mit der Errichtung einer lokalen Batteriemontage und dem Umbau einiger Fabrikbereiche begonnen, um die E-Modelle der Neuen Klasse ab 2027 zu integrieren. Dafür nimmt BMW rund 800 Millionen Euro in die Hand.

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Bild: BMW Group

In Mexiko wollen die Münchner 2027 zusätzlich zu Standorten in Ungarn und Deutschland vollelektrische Modelle der Neuen Klasse bauen. Erster Vertreter dieser neuen Generation wird das Sports Activity Vehicle sein – ein E-SUV, auf das BMW im März einen Ausblick gewährte. Die künftige Hochvoltbatterie-Montage im Werk San Luis Potosí soll direkt am Standort für kontinuierlichen Batterie-Nachschub sorgen. Sie wird laut BMW über 80.000 Quadratmeter umfassen. Daneben werde der Karosseriebau um knapp 20.000 auf eine Gesamtfläche von gut 90.000 Quadratmeter sowie Montage- und Logistikflächen um fast 10.000 Quadratmeter wachsen, heißt es weiter.

Im Zuge des Werksausbaus überarbeitet BMW zudem die Energieversorgung der Fabrik. So soll die Photovoltaik-Fläche am Standort verdoppelt werden, womit künftig „mehr als 20 Prozent des aktuellen Strombedarfs direkt auf dem Werksgelände erzeugt werden“. Für 3,3 Millionen Euro wurde zudem bereits die Abwasseraufbereitungsanlage der Produktionsstätte erweitert.

In San Luis Potosi werden bisher einige Verbrenner-Modelle für den nordamerikanischen Markt gebaut – etwa die 3er-Limousine. Für den Weltmarkt baut BMW dort das 2er-Coupé sowie dessen Ableger M2. Rund 3.700 Mitarbeitende sind dort aktuell beschäftigt. Bei der Ankündigung der Fabrikpläne im Februar 2023 äußerte BMW, dass in der neuen Elektro-Montage rund 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen sollen. Schon damals sprach der Autobauer von einem 800-Millionen-Euro-Invest. Der aktuelle Nachfragerückgang hat BMW also nicht zu einer Verkleinerung des Projekts veranlasst.

Grundsätzlich kommt BMW zugute, dass das mexikanische Werk bereits sehr modern ist – die Produktion ist erst 2019 angelaufen. Daher ist die Anlage bereits flexibel konzipiert worden, weshalb nun nur „geringfügige Anpassungen in Karosseriebau und Montage erforderlich sind, um die neue vollelektrische Fahrzeugarchitektur einzubinden“, wie es vergangenes Jahr in einer Mitteilung hieß.

Milan Nedeljković, Produktionsvorstand der BMW AG kommentiert den Baustart der Batteriemontage in Mexiko wie folgt: „Die Batteriemontage in San Luis Potosí wird Teil unseres weltweiten Produktionsnetzwerks sein. Allein für die sechste Generation unserer E-Antriebe bauen wir dafür fünf Standorte auf drei Kontinenten auf.“ Durch das Prinzip „Local-for-Local“ steigere man die Resilienz der Produktion. Im Einzelnen entstehen auch in Debrecen (Ungarn), Shenyang (China), Woodruff bei Spartanburg (USA) und Irlbach-Straßkirchen (Niederbayern) Montagestandorte für Hochvoltbatterien, die Rundzellen zu Batteriepacks für die Neue Klasse zusammenbauen.

Zum Zeitplan äußert BMW, dass Ende 2025 das Sports Activity Vehicle-Modell als Erstanläufer der Neuen Klasse in Debrecen in Ungarn anlaufen wird. 2026 folgt eine Limousine in München. In Mexiko werden wie erwähnt 2027 zusätzliche Produktionskapazitäten geschaffen – zunächst für das Sports Activity Vehicle.

Den Grundstein für ihr neues E-Auto-Werk im ungarischen Debrecen hatte die BMW Group bereits Anfang Juni 2022 gelegt. Anfang August 2022 bestätigte BMW dann, dass ab 2026 auch im Stammwerk München E-Autos auf Basis der neuen Plattform vom Band laufen werden. Im Oktober 2022 hatte BMW zudem Investitionen in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollar für den Ausbau des Produktionsstandortes Spartanburg in den USA angekündigt. Darin enthalten sind eine Milliarde US-Dollar für die Vorbereitung der Produktion von Elektrofahrzeugen sowie 700 Millionen US-Dollar für den Bau eines neuen Montagezentrums für Hochvoltbatterien im nahe gelegenen Woodruff.

Für Spartanburg wird BMW Rundzellen von Envision AESC beziehen, die ebenfalls in South Carolina gefertigt werden sollen. Ob aus diesem Werk auch die Elektro-Produktion in San Luis Potosi mit Batteriezellen versorgt wird, gibt BMW weiterhin nicht an.

press.bmwgroup.com

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