Tesla will 2024 eine halbe Milliarde Dollar in Ladenetz stecken
Auf seiner Plattform „X“ äußert Musk wortwörtlich: „Nur um es noch einmal zu wiederholen: Tesla wird in diesem Jahr weit über 500 Millionen Dollar für den Ausbau des Supercharger-Netzes ausgeben, um Tausende von NEUEN Ladestationen zu schaffen. Das ist nur für neue Standorte und Erweiterungen, ohne die Betriebskosten zu berücksichtigen, die viel höher sind.“
Hintergrund ist, dass sich Ende April – im Nachgang der bereits zuvor veranlassten Entlassungen von rund zehn Prozent der Tesla-Mitarbeiter – die Hinweise mehrten, dass der texanische Elektroautobauer seine Belegschaft weiter verkleinert. Das Portal „The Information“ schrieb, dass es diesmal unter anderem die Supercharger-Sparte treffe und berief sich dabei auf eine interne E-Mail von Tesla-CEO Elon Musk an leitende Angestellte. Später bestätigten sich die Gerüchte, dass neben weiteren Führungskräften Rebecca Tinucci, Senior Director des Supercharger-Geschäfts, entlassen wurde – zusammen mit dem Großteil ihres Teams – oder sogar allen Mitarbeitern. An der Stelle wird es unpräzise.
Überliefert ist aber, dass Musk diesen Schritt in der internen Mail mit folgendem Statement kommentiert haben soll: „Hoffentlich machen diese Maßnahmen deutlich, dass wir beim Personalbestand und bei der Kostenreduzierung absolut hart vorgehen müssen. Während einige Führungskräfte dies ernst nehmen, tun dies die meisten noch nicht.“
Laut einem von Musk Anfang Mai nachgeschobenen Social-Media-Post geht der Ausbau langsamer weiter und bestehende Standorte sollen verstärkt in den Fokus rücken. Nun schlägt er einen neuen Haken und legt nach, dass dieses Jahr doch „Tausende“ neue Ladestationen geschaffen werden sollen. Völlig offen bleibt, mit welchem Personal. Gerüchten zufolge könnten einige Entlassene anschließend unter anderen Konditionen neu eingestellt werden. Ob da etwas dran ist, wird sich zeigen. Laut dem Portal „Electrek“ war Rebecca Tinucci eine führende Kraft bei der Anbahnung der im vergangenen Jahr unterzeichneten NACS-Deals mit Ford, GM und weiteren Autoherstellern. Auf Linkedin gab sie ihre Position noch bis vergangene Woche mit “Sr Director of EV Charging at Tesla” an. Vor wenigen Tagen hat sie dort aber ihren Rücktritt bestätigt.
Ein „Lebenszeichen“ gibt es von der Supercharger-Sparte unterdessen auf der Plattform „X“. Nachdem dort lange Funkstille herrschte, wurde am 10. Mai folgender Post abgesetzt: „Seit 2012 ist das Laden eine Säule der Tesla-Mission, die verlässliche Reisefreiheit bietet. Supercharging ist das größte Netzwerk weltweit, mit der höchsten Kapital- und Betriebseffizienz, und wir werden das Netzwerk weiterhin unterstützen und ausbauen. Wir danken den Betreibern und Lieferanten für ihre Geduld, während wir intern umstrukturieren!“.
Dass es unter dem Dach von Tesla brodelt, ist seit einigen Wochen bekannt. Das Unternehmen präsentierte für das erste Quartal rückläufige Absatz- und Geschäftszahlen. Kurz zuvor wurde bekannt, dass Tesla kurzfristig mehr als 14.000 Beschäftigte entlässt, darunter ganze Teams, die an „kritischen Projekten“ arbeiteten. Zeitgleich nahmen mehrere Topmanager ihren Hut. So bestätigte Tesla-Technikchef Drew Baglino per Social-Media-Post seinen Rücktritt, ebenso der gerade genannte bisherige Politik-Chef Rohan Patel. Laut dem Portal Electrek musste zudem Anthony Thurston gehen, Senior Manager of Cathode Materials & Manufacturing.
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