VW-Tochter Elli startet dynamischen Stromtarif

Das Elektroauto dann an der heimischen Wallbox aufladen, wenn der Strom günstig ist: Das macht ein neuer Energietarif der VW-Tochter Elli möglich, der dynamisch gestaltet ist und günstigere Preise bei niedriger Nachfrage nach Strom an die Kunden weiterreicht.

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Bild: Elli/VW

Der neue Tarif nennt sich Volkswagen Naturstrom Flex und hat neben einem festen monatlichen Grundpreis, der unter anderem die Kosten für Steuern und Netzentgelte beinhaltet, einen variablen Bestandteil, der an die Preisentwicklung der Strombörse gekoppelt ist. Dafür hat die Volkswagen-Konzerntochter Elli seit Juli vergangenen Jahres die Lizenz zum Handel an der Epex Spot.

„Unser neues Stromprodukt ist eine bedeutende Abkehr von starren Festpreistarifen und markiert den Eintritt von Volkswagen in den Markt für dynamische Preisgestaltung“, sagt Giovanni Palazzo, CEO Elli. „Die Kunden können informierte Entscheidungen über ihren Energiebedarf treffen und bei ihren Stromausgaben sparen, indem sie beispielsweise das E-Fahrzeug zu Hause nicht direkt nach der Arbeit, sondern zu einer günstigeren Tageszeit laden. Wir wollen die Energie- und Mobilitätswende zu Hause ermöglichen – mit einem intelligenten Volkswagen-Ökosystem aus Fahrzeug, Ladeinfrastruktur und Stromtarif aus einer Hand.“

In Verbindung mit einem Smart Meter kann der Kunde des Volkswagen Naturstrom Flex den eigenen Stromverbrauch automatisch in Stunden verschieben, in denen die Energiepreise niedriger sind. Um die intelligente Energie- und Ladeproduktpalette von Elli zu komplettieren, wird die VW-Tochter zeitnah eine neue Generation seiner Wallbox auf den Markt bringen, die das marktpreisoptimierte Laden des E-Fahrzeugs noch effizienter und komfortabler ermöglicht, indem sie den Stromverbrauch optimal steuert und sich nahtlos in den dynamischen Volkswagen Naturstrom Flex Tarif integriert.

„Wir freuen uns, dass Elli für den neuen Stromtarif Naturstrom Flex die hochwertigen Großhandelspreisindizes der Epex Spot nutzt. Stromkundinnen und -kunden können somit ihren Stromverbrauch entlang der Epex-Spot-Großhandelspreise optimieren. Dies ist ein weiterer Beitrag, den Stromhandel und Automobilindustrie, bzw. konkret Epex Spot und Elli, leisten, um die Energiewende gemeinsam voranzubringen“, sagt Kora Töpfer, Head of German Public & Regulatory Affairs an der Epex Spot.

Durch die Verschiebung des Strombezugs einer Vielzahl von Elektrofahrzeugen wird es in Zukunft möglich sein, das Abregeln von überschüssiger Energie aus Wind- und PV-Anlagen in Teilen zu verhindern, erläutert Elli in einer Pressemitteilung. Dies führe nicht nur zu geringeren Stromkosten für Besitzer von Elektroautos, sondern habe einen positiven Effekt für alle Haushalte innerhalb Deutschlands. Hintergrund ist, dass mit jeder Abregelung eine Entschädigung gezahlt werden muss, die im Nachhinein auf die allgemeinen Stromkosten umgelegt wird. Somit stellt der Volkswagen Naturstrom Flex Tarif ein wichtiges Instrument dar, um die Akzeptanz und den Fortschritt der Energiewende zu fördern.

volkswagen-group.com

11 Kommentare

zu „VW-Tochter Elli startet dynamischen Stromtarif“
Andreas B
16.05.2024 um 21:02
Vollkommen am Fahrzeugkunden vorbei!
Lars
17.05.2024 um 08:12
Verstehe ich nicht? Was genau soll bei dieser Lösung am Kunden vorbei sein? Davon abgesehen gibt es die Wahl zum Festpreis zu laden. Für mich sind dynamische Energiepreise gekoppelt an eine automatisierte Steuerung der Ladetechnik perfekt. So kann ich in Spitzenzeiten Strom zum Negativpreis erwerben, also quasi Geld beim Aufladen verdienen oder zumindest gratis Laden.
Christopher
17.05.2024 um 07:43
Und warum genau?
Thomas Wolf
17.05.2024 um 06:47
Wieso? Ich nutze seit über fünf Jahren einen solchen Tarif und spare dadurch viel Geld. Mein Arbeitspreis liegt deutlich unter dem, was man mit dem Standardlastprofil bezahlt.
Johnny
17.05.2024 um 08:05
Prinzipiell natürlich Spitzenidee, Knackpunkt ist hier die Notwendigkeit eines Smart-Meters. Dabei ist Deutschland trauriges Schlusslicht in Europa mit unter einem Prozent der Haushalte mit Smartmeter.
Hans
17.05.2024 um 10:21
Exakt daran scheitert es. Da haben andere eine eigene Lösung gefunden/entwickelt….
Leo72
17.05.2024 um 10:06
Da hier für die Nutzung ein Smartmeter gebraucht wird und es keine Lösung für einfache digitale Zähler gibt, wird das wohl eher weniger Anklang finden. Elli ruft zufällig den gleichen monatlichen Grundpreis auf wie Tibber. Ich bleibe bei letzterem.
Jupp
17.05.2024 um 14:25
Fehlt noch die Kampagne das Firmen die Jobs anbieten die Kernarbeitszeiten (i.d.R. nach Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang) die voll in die Billigstromphase fallen auf Arbeitnehmerwunsch in die Dunkelphase verschieben, und da es auf Wunsch des Arbeitnehmers ist, dann natürlich ohne Nachtzuschläge. Denn dann kan man günstig an der heimischen Wallbox laden. Anders gesagt ein Tarif für Rentner, Selbstständige und andere die keiner Beschäftigung nachgehen. Super Idee. Sogar der Einzelhandel würde profitieren da zu dessen Öffnungszeiten weniger Menschen durch Ihre Beschäftigung vom shoppen abgehalten werden.
Tom
23.05.2024 um 08:41
Aha, und wann ist die Billigstromphase eigentlich fast immer? Tagsüber oder Nachts?
Albert
18.05.2024 um 06:25
Warum so viel Gemaule und Nörglerei? Die Idee ist gut und Netzdienlich, die Umsetzung keine Raketenwissenschaft.Nur weil es nicht „alle und immer und überall“ nutzen können kann das dennoch ein richtig guter Einstieg sein.
Detlef Mai
20.05.2024 um 19:00
Und was wird mit dem Laden unterwegs? Hier ist Elli unverhältnismäßig teuer. Man braucht die Energie wenn man unterwegs ist! So wird das Nichts. Wenn die Ladestromanbieter so weitermachen wird die Verkehrswende verschlafen.

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