GM und LG entschädigen Besitzer defekter Chevrolet Bolt

General Motors und LG richten einen 150 Millionen US-Dollar schweren Fonds ein, um Besitzer des Elektromodells Chevrolet Bolt zu entschädigen, die von defekten Batterien betroffen sind. Die Initiative ist das Resultat eines gerichtlichen Vergleichs mit Klägern in den USA.

Der Chevrolet Bolt verursachte 2020 und 2021 viel Ärger bei Kunden und Hersteller. Wegen Brandrisikos musste GM im November 2020 zunächst knapp 70.000 Chevrolet Bolt zurückrufen. Ein Software-Update konnte das Problem an der Batterie mit LG-Zellen nicht wie erhofft beheben, sodass im Sommer 2021 ein zweiter offizieller, nochmal ausgeweiteter Rückruf folgte. Statt der Baujahre 2017 bis zu einem gewissen Produktionsdatum 2019 mussten auch die Batterien bei den verbleibenden Fahrzeuge der Modelljahre 2019 sowie aller Fahrzeuge der Modelljahre 2020 bis 2022 getauscht werden. Im Spätsommer 2021 pausierte GM wegen der andauernden Batterieprobleme sogar die Produktion des Modells, außerdem gab es Schwierigkeiten beim Nachschub von Batterien, sodass sich der Austausch im Zuge des Rückzugs hinzog.

In den USA kam es daraufhin zu einer von Bolt-Besitzern eingereichten Sammelklage, die nun in einem Vergleich endet: „GM, LG Energy Solution und LG Electronics haben sich auf einen Vergleich mit den Klägern geeinigt, um den Sammelklagestreit im Zusammenhang mit dem Rückruf der Bolt-EV-Batterie beizulegen“, erklärt General Motors in einer E-Mail gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. „Daher haben Bolt-Besitzer, die einen Batteriewechsel erhalten oder die neueste fortschrittliche Diagnosesoftware installiert haben, möglicherweise Anspruch auf eine Entschädigung“, so das Unternehmen.

Besitzer der zurückgerufenen Bolt-Elektroautos, die die jüngste Softwarelösung vor dem 31. Dezember 2023 bei einem von GM autorisierten Händler installiert haben, können demnach bis zu 1.400 US-Dollar erhalten. Besitzer, die ihr Fahrzeug verkauft oder das Leasing gekündigt haben, bevor die Software-Abhilfe verfügbar war, und diejenigen, die bereits einen Batteriewechsel erhalten haben, winken mindestens 700 US-Dollar.

Noch 2021 hatten sich übrigens General Motors und LG bereits untereinander auf eine Entschädigung geeinigt, die der Batteriehersteller als Verursacher der Probleme an den US-Autokonzern zahlte. GM konnte in diesem Zuge einen Sonderertrag in Höhe von 1,9 Milliarden US-Dollar verbuchen. Dieser mache die rund zwei Milliarden Dollar an Aufwendungen für die Rückrufe nahezu wett, hieß es seinerzeit.

Überlebt hat das Modell diese Querelen übrigens nicht mehr lange. Die Produktion des Chevrolet Bolt wurde 2023 eingestellt. Im vergangenen Sommer kündigte GM-Chefin Mary Barra aber an, dass das Modell auf neuer Basis – nämlich der Ultium-Plattform von GM – ein Comeback erleben soll.

reuters.com

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