Xiaomi führt wohl zweite Schicht zum Bau des SU7 ein

Xiaomi will laut chinesischen Medien sein erstes Elektroauto SU7 ab Juni in seiner Fabrik in Peking im Zweischichtbetrieb produzieren. Durch die Einführung einer zweiten Schicht soll die monatliche Produktionskapazität auf knapp 20.000 Einheiten steigen.

Bild: Xiaomi

Bis dato hat Xiaomi 10.000 Exemplare seiner E-Limousine ausgeliefert. Die Anzahl der festen Bestellungen liegt bei über 75.000. Und ein elektrisches Xiaomi-SUV könnte wie berichtet noch in diesem Jahr folgen. Vor diesem Hintergrund will der Hersteller nun offenbar einen Plan zur deutlichen Steigerung der Produktion in die Tat umsetzen.

Das Xiaomi SU7 ist dank seines aggressiven Preises verhältnismäßig günstig und daher in China sehr gefragt. Xiaomi hat in nur 43 Tagen mehr als 10.000 Einheiten des SU7 ausgeliefert und strebt für 2024 einen Gesamtabsatz von 100.000 Einheiten an. Einem neuen Bericht von Financial Associated Press zufolge ist dieses Verkaufsziel in Form von Bestellungen bereits erreicht, weshalb nun die Produktion erheblich gesteigert werden muss. Unter Berufung auf mehrere ungenannte Quellen berichtet das chinesische Blatt, dass Xiaomi eine zweite Produktionsschicht für den SU7 einrichten und die Produktionszeit von 8 auf 16 Stunden verdoppeln will.

Das Unternehmen stellt das neue Elektroauto in einer inländischen Fabrik her, die sich auf einer Fläche von 718.000 Quadratmetern in der Yizhuang Development Zone in Peking befindet. Mit einer Erweiterung der Produktionskapazität in der zweiten Phase im Jahr 2025 soll die Anlage in der Lage sein, jährlich 150.000 Fahrzeuge herzustellen.

Xiaomi-CEO Lei Jun erklärte, dass das Unternehmen 40 Einheiten des SU7 pro Stunde herstellen kann. Daher wird erwartet, dass die monatliche Produktion durch die Einführung einer zweiten Schicht auf fast 20.000 Einheiten steigen würde. Das Unternehmen soll zudem kürzlich die Bestellmenge für eine der -Auto-Komponenten von etwa 10.000 auf mehr als 18.000 Stück erhöht haben. Darüber hinaus hat Xiaomi im April mit der Einstellung von Mitarbeitern begonnen, um die Produktion in zwei Schichten vorzubereiten.

Der Xiaomi SU7 ist eine große Limousine wie das Tesla Model S und der Porsche Taycan und misst 4.997 mm in der Länge, 1.963 mm in der Breite und 1.455 mm in der Höhe. Sie hat einen Radstand von 3.000 mm und bietet einen Kofferraum von 517 Litern. Außerdem verfügt sie über 105 Liter zusätzlichen Stauraum. Das Modell ist in einer Standard RWD-Variante, einer Pro RWD-Variante und einer Max AWD-Variante erhältlich.

Der SU7 wird serienmäßig von einemMotor angetrieben, der mit 220 kW und 400 Nm Drehmoment aufwartet. Das Modell benötigt 5,28 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 210 km/h. Ferner verfügt die Limousine über eine 73,6 kWh LFP-Batterie von FinDreams Battery, die in 25 Minuten auf 10-80 % Gleichstrom aufgeladen werden kann und laut CLTC eine Reichweite von 700 km ermöglicht.

Das SU7 Pro verwendet denselben Motor, ist aber mit einer 94,3-kWh-LFP-Batterie namens „Shenxing“ ausgestattet, die von CATL stammt. Diese Batterie hat eine etwas höhere DC-Ladezeit von 30 Minuten (10-80%), aber mit ihr kommt man auch weiter: auf bis zu 830 km nach CLTC. Das SU7 Pro hat ebenfalls eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h, benötigt aber 5,7 Sekunden für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h.

Die Variante SU7 Max verfügt über einen zweiten Motor und erreicht mit ihren beiden Motoren eine Gesamtleistung von 495 kW und ein Gesamtdrehmoment von 838 Nm. Dadurch benötigt sie nur 2,78 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h und erreicht eine deutlich höhere Höchstgeschwindigkeit von 265 km/h. Die Motoren werden von einer von CATL hergestellten 101-NMC-Batterie namens „Qilin“ gespeist. Diese Batterie kann in nur 19 Minuten von 10 auf 80 Prozent aufgeladen werden und bietet eine CLTC-Reichweite von 800 km.

Der Xiaomi SU7 kostet 215.900 Yuan (ca. 27.500 Euro) in der Standardvariante, 245.900 Yuan (ca. 31.000 Euro) in der Pro-Variante und 299.900 Yuan (ca. 38.000 Euro) in der Max-Variante. Einem Bericht von Reuters zufolge ist eine Markteinführung außerhalb Chinas in den nächsten drei Jahren nicht geplant. Wie sich das Erstlingswerk des chinesischen Smartphone-Giganten fährt, können Sie hier nachlesen.

cls.cn (auf Chinesisch), reuters.com

Autor: Sagar Parikh

5 Kommentare

zu „Xiaomi führt wohl zweite Schicht zum Bau des SU7 ein“
Tobias
19.05.2024 um 05:48
Wäre es nicht wichtiger für Xiaomi erstmal die Qualitätsprobleme in den Griff zu kriegen anstatt die Kapazitäten zu erhöhen? Die letzte Headline lautete noch: SU7 nach 39km unreparierbar am Straßenrand liegen geblieben und das Ganze soll kein Einzelfall sein.
Bewunderer
19.05.2024 um 17:08
Beeindruckend. Diese Aktie ist zweifelsohne eine Investition wert. Good old Germany hat eben das Nachsehen. Selbst schuld.
Dirk
21.05.2024 um 11:20
Aha - ich dachte die Chinesen haben Überkapazitäten?Dann scheint das nur ein generelles Problem mit individuellen Ausnahmen zu sein.
Franz
21.05.2024 um 11:57
Ein 2 Meter breites Auto? Nein, danke!
Josef Leeb
21.05.2024 um 23:08
Sie sollten aber auch die Probleme ansprechen und dazu den China Observer auf YouTube anschauen: Reihenweise Bremsversagen, Airbags lösen nicht aus, massive Funktionsstörungen usw. Und Xiaomi gibt bei Storno angeblich die Anzahlung nicht zurück. China EV‘s nein danke! Ich bleibe bei meine Tesla Model X ( China versucht mit Verboten an Ladesäulen, Tesla vom Markt zu vertreiben! Videos schauen lohnt sich!)

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