Elektrischer Renault 5 startet ab 32.900 Euro – aber ohne V2G

Renault öffnet zum 31. Mai die Bestellbücher für die ersten beiden Versionen des Renault 5 E-Tech Electric. Der Kompaktstromer ist ab 32.900 Euro bzw. 279 Euro monatlich erhältlich. Das Basismodell mit 40-kWh-Batterie soll 2025 zu Preisen ab 24.900 Euro folgen. Auch auf die versprochene Vehicle-to-Grid-Funktion müssen wir in Deutschland noch warten.

renault 5 r5 2024 17 min
Bild: Renault

Seit seiner Präsentation im Februar sind sämtliche Daten zum Renault 5 E-Tech Electric bekannt – bis auf den Preis, den die Franzosen nun nachreichen. Bei dem Modell handelt es sich um einen E-Kompakten, der sich an Designelementen des historischen R5 orientiert und ab Herbst 2024 das E-Kleinwagensegment aufmischen soll. Zunächst sollen zwei von fünf Ausstattungen in den Handel kommen – und zwar ab 32.900 Euro bzw. 279 Euro monatlich. Beide Versionen – Techno und Iconic Five – haben die größere 52-kWh-Batterie an Bord. Die Einführung der Einstiegsvariante mit kleinerer 40-kWh-Batterie soll laut Renault im kommenden Jahr zu Preisen ab 24.900 Euro folgen. Das ist dann also der „25.000-Euro-Stromer“, den die Franzosen im Vorfeld in Aussicht gestellt hatten. Für 2025 sind auch die weiteren Ausstattungen versprochen, um das Quintett aus Five, Evolution, Techno, Iconic Five und Roland-Garros (bei letzterem handelt es sich um ein Sondermodell) zu vervollständigen.

Seit Februar wissen wir: Der elektrische R5 ist mitnichten ein Vintage-Auto wie etwa der Honda-e. Der kleine Fünfsitzer bietet zwar Referenzen, die an den Vorgänger aus den 70er und 80er Jahren erinnern, übersetzt diese aber fast ausnahmslos in die Gegenwart. Dabei misst der Renault 5 E-Tech Electric 3,92 x 1,77 x 1,5 Meter bei einem Radstand von 2,54 Metern. Zur Auswahl stehen neben zwei Batteriegrößen insgesamt drei Motorisierungen. Zum Marktstart gibt es die genannte 52-kWh-Batterie (netto) nur in Kombination mit der stärksten Motorisierung – 110 kW. Kommendes Jahr folgen dann nicht nur Varianten mit 40-kWh-Batterie, sondern auch mit E-Motoren à 90 bzw. 70 kW. Klar ist: Beide Batterien enthalten prismatische NMC-Zellen von Renaults Batteriepartner AESC. Sowohl die Fahrzeuge selbst als auch die Batterien (ab 2025) werden dabei laut Renault in Nordfrankreich hergestellt.

Die Reichweite geben die Franzosen je nach Batteriegröße mit 410 bzw. 300 Kilometern nach WLTP an. Die Höchstgeschwindigkeit beziffert der Hersteller auf 150 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h auf unter acht Sekunden. Serienmäßig an Bord haben alle elektrischen R5 einen 11-kW-AC-Onboardlader. DC-Laden ist mit bis zu 100 kW möglich. Als Zeitfenster für das Schnellladen werden rund 30 Minuten von 15 auf 80 Prozent Ladestand (SoC) genannt. An AC-Säulen soll der Ladevorgang je nach Batteriegröße 4,5 bzw. 3,5 Stunden dauern.

Was enttäuscht: Auf dem deutschen Markt führt Renault den elektrischen R5 zunächst ohne die versprochene V2G-Fähigkeit ein. Eigentlich sollten die beiden höheren Motorisierungen je ein bidirektionales AC-Ladegerät an Bord haben und – wie von Renault Mitte 2023 angekündigt – die ersten Fahrzeuge des Unternehmens sein, die Vehicle-to-Grid (V2G) beherrschen, also das Rückspeisen von Strom ins Netz. Wie das genau funktioniert, haben wir hier aufbereitet. Während das Feature etwa in Frankreich und Spanien tatsächlich eingeführt wird, beherrschen die Fahrzeuge in Deutschland nur das bereits recht weit verbreitete V2L – also das Laden von externen Geräten mit hier 3,7 kW.

Renault selbst äußert nicht, warum die V2G-Funktion in Deutschland anfangs nicht angeboten wird. Die Umsetzung in Europa erfolgt bekanntlich über einen Mobilize-Stromvertrag vom deutschen Technologiepartner The Mobility House, der dazu dient, die ins Netz eingespeiste Energie zu vermarkten. Wahrscheinlich ist, dass die Anzahl von über 900 Stromnetzbetreibern die Einführung in Deutschland verzögert. In anderen Staaten ist die Anzahl von Netzbetreibern einstellig. Dass dies in Deutschland eine Herausforderung darstellt, hatten Renault-Vertreter gegenüber electrive im Februar bei einem Preview-Event kurz vor der Weltpremiere des Modells in Paris erwähnt.

Vor dem offiziellen Bestellstart am 31. Mai räumt Renault übrigens Inhabern des sogenannten R5 R-Passes ab heute einen zehntägigen Slot für ihre Order ein. Dieser Pass war im Vorfeld für 150 Euro zu erwerben. Für alle gilt: Zum Marktstart des Fahrzeugs können die Kunden aus fünf Farben wählen: auffälliges Grün und Gelb oder die eher gedeckteren Farben Nacht-Blau, Perlmutt-Weiß und Black Pearl-Schwarz. Die grüne Lackierung gibt’s dabei ab Werk, die anderen Farben gegen Aufpreis.

Beide zum Marktstart bestellbaren Versionen Techno und Iconic Five unterscheiden sich vor allem bei der Innenverkleidung und den Sitzen. Serienmäßig bieten sie unisono Klimaautomatik, 18-Zoll-Räder („Techno“ und „Chrono“), eine Rückfahrkamera, einen adaptiven Tempopilot und zwei horizontale Displays: ein digitales 10-Zoll-Fahrerdisplay und ein 10,1-Zoll-Zentralmonitor für das Multimediasystem OpenR Link mit integriertem Google. Letzteres umfasst u.a. einen speziell für Elektrofahrzeuge konzipierten Routenplaner.

Übrigens: Auf dem Heimatmarkt in Frankreich kommt der elektrische R5 zu einem leicht höheren Ausgangspreis auf den Markt. Da er dort aber für die volle Kaufförderung qualifiziert ist, kostet er im Endeffekt weniger als in Deutschland, nämlich ab 29.490 Euro.

presse.renault.de

23 Kommentare

zu „Elektrischer Renault 5 startet ab 32.900 Euro – aber ohne V2G“
Birne
21.05.2024 um 13:31
Irgendwie war es ja klar, dass das europäische 25k€ Auto wieder real über 30k€ kosten wird…
Wolfgang Thomas Walter
14.10.2024 um 19:23
Bin mit meinem Mustang GT sehr zufrieden. Interessanter finde ich den neuen Renault 4 ... erinnert mich sehr an Studienzeiten. Gibt es gut ausgestattet für rund 30T. - ideal als Zweitwagen.
RK
22.05.2024 um 00:43
Das liegt in erster Linie immer noch daran, dass es in Europa keine großvolumige Zellproduktion gibt, damit auch keine Skalierung (bei Fertigung und Rohstoffverarbeitung) möglich ist und beinahe alles bzgl. Zellen/Akkus im asiatischen Raum bezogen werden muss.Wertschöpfung, Preisgestaltung und technische Entwicklung liegen nur in einem kleinen Rahmen bei den europäischen Herstellern, bei Verbrennungsmotoren sah das komplett anders aus.Es kommt noch hinzu, dass viele angekündigte Investitionen für Europa im Bereich Zell-/Akkufertigung mittlerweile zurückgestellt wurden und/oder in Asien bzw. den USA (Stichwort: Inflation Reduction Act) getätigt werden.Diese Punkte sind ja auch mit ein Grund, warum teilweise Zölle gefordert werden, damit Investitionen in Europa getätigt werden um die Zölle zu umgehen. Und warum viele europäische Hersteller das Verbrenner-"Aus" hinauszögern möchten, denn bei diesen können sie wesentlich mehr Marge realisieren als bei BEVs - Stichworte: Wertschöpfung und Zukauf
Theiler
21.05.2024 um 18:26
Es wird "mit Extras" vermutlich gegen 40 K kosten ...
Peter
23.05.2024 um 10:40
... und mit Blattgold belegt wird der Preis gen 100k€ streben. Wer es preiswert will, muss auf Ausstattung verzichten. Das war bei Verbrennern (auch Motorräder und andere Produkte, wie z.B. Handys oder PCs) auch schon so. Das "Brot und Butter"-Modell hatte kaum Extras und/oder weniger Leistung.
Jeff
21.05.2024 um 16:03
Es kostet 24.900 Euro, lies mal den ganzen Text ; )
Theiler Roger
21.05.2024 um 18:29
Die Wenigsten werden diese Ausführung bestellen wollen
Martin Nemeth
21.05.2024 um 14:49
ja, kein Schnäppchen, aber könnte mir vorstellen dass das Auto beliebt wird.
Celsi
21.05.2024 um 14:50
Aussendesign : Note 1 Innendesign : n/a Fahrleistungen: 2- (echte) Reichweite : 5 Ladezeit: 4- Qualität (geschätzt) 2-3 Preis/Leistung : 4Schade. Elektroautos scheitern immer noch hauptsächlich an Akku und Laden
willi
21.05.2024 um 15:05
Was soll ich sagen, mein 2013er e-up gebraucht vom Händler 2015 gekauft, für 21.000 € läuft noch sehr gut...
Mr. €lectric
21.05.2024 um 23:41
Was soll ich sagen. 2020er Citigo e für 13500€ gekauft und läuft und läuft und läuft. Verbrenner zwischenzeitlich abgegeben.
Strohmi
21.05.2024 um 17:51
... mit geschätzt realistischen 80km Winter-Reichweite? 2013 o.k.,gabs ja nur den teureren Leaf und Zoe oder einen von den hässlichen Drillingen,die waren auch nicht (wesentlich) besser. Vom rasanten 1-phasigen Lader ganz abgesehen. War halt damals Stand der Technik. Hoffe, für den stolzen Preis war damals wenigstens CCS mit an Bord. Wer damit auskommt, prima.Hätte ich definitiv in 2020 gegen das - damals zugegebenermaßen schwierig zu bekommende - neue Modell zwischen 12.000-14000€ nach Förderung sprich quasi ohne Aufpreis ausgetauscht.
Martin
21.05.2024 um 16:25
Was heißt V2G „erstmal“ nicht? Sind die Autos technisch in der Lage zu einem späteren Zeitpunkt per V2G Strom ins Netz zu speisen oder werden in Deutschland Fahrzeuge mit veränderter Hardware ausgeliefert?
Kratzbaum
21.05.2024 um 18:04
Lol. Vor paar Tagen MG4 mit 51KWh Akku für 140€/Mo geleased. 10000km für 3 Jahre. Europäer haben keine Ahnung wie E-Mobilität funktioniert. So ein Wagen darf nicht mehr als 20k € kosten.
Philip
26.05.2024 um 00:57
Ihr MG4 kostet 35000 € Keiner versteht wie der 160€ Leasing Preis zustande kommt
Geizhals
22.05.2024 um 10:07
Wissen Sie, was Sie mit MG kaufen? Ein hochsubventioniertes chinesisches trojanisches Pferd! Sie unterstützen ein Regime, das die komplette Wirtschaft darauf ausgerichtet hat, die Kontrolle über die gesamte Weltwirtschaft zu erlangen indem die Konkurrenz durch extreme Dumpingpreise zerstört wird. Die Coronakrise hat die Abhängigkeit von China bereits gezeigt und es wird noch viel schlimmer werden. Unsere Kinder werden darunter leiden, weil Leute wie Sie der Meinung waren, dass ein Auto nicht mehr als 20000 EUR kosten darf. Wenigstens die doofen Amis haben das mittlerweile durchschaut.
angelo791027
13.10.2024 um 15:26
Sie sehen das komplett falsch! Es waren nicht die Kunden, die darauf erpicht waren, billig zu kaufen (ob wohl billig meistens günstig ist). Es waren die deutschen Konzerne die aufgrund vollkommen überhöhter Löhne und Gewinne, im Ausland investierten und Fabriken im Ausland bauten, aus dem Ausland Zulieferteile kauften, im Inland durch Zeitarbeit und Outsourcing schlechter bezahlte Arbeitsplätze schafften und durch ihre Exportabhängigkeit immer mehr Zugeständnisse machen mussten. Die Zeitarbeiter kosteten den Staat oft noch Geld durch Aufstockung. Wenn Sie also von einem deutschen Auto sprechen - was meinen Sie damit? Wissen Sie, dass VW in China mehr Autos baut, als in Deutschland? Wissen Sie dass VW ohne China vielleichjt schon nicht mehr existieren würde?
Marc
02.08.2024 um 07:34
Dem kann ich nur zustimmen !
Markus
26.05.2024 um 20:27
Kann man sehen wie man will. Es scheint ja so zu sein das die aktuellen Preise nicht zum Durchbruch verhelfen weil die Interessenten für 40000€+ Autos so langsam abgeschöpft sind. Mit MG kauft man ein Produkt von SAIC die in China für VW den ID.3 bauen. Für so ein Joint-Venture das für Gewinne in Wolfsburg sorgt sind chinesische Konzerne toll, wenn sie bei uns ein leistbares Auto anbieten sind sie aber der Teufel. Diese Doppelmoral einiger nervt mich tierisch an. Der MG4 ist bei weitem kein perfektes Auto. Etwas holprig, Software mau, Material Durchschnitt, etc. Aber im Gegensatz zum hässlichen id.3 (Geschmackssache) preislich nun einmal attraktiver. Vor allem damals zum Einstieg. Von Autos des Stellantis-Konzerns fang ich lieber gar nicht erst an…Ich fahr den MG in Knallorange seit etwa 9 Monaten und bin zufrieden. Wer unbedingt was deutsches für 5000+ € mehr fürs Gewissen und in langweiligen Farben nach Wolfsburger Regenbogenmuster braucht bitte. Aber bitte mit dieser Scheinheiligkeit aufhören. Ohne den chinesischen Markt ginge es so manchem Hersteller hier schlechter. Schlechtes Gewissen habe ich dadurch jetzt nicht. Wenn sogar hier auf electrive in den Kommentaren auch noch genügend Bremser mit Wasserstoff- und EFuel-Ideen rumgeistern wundert mich eh nix mehr.
angelo791027
13.10.2024 um 15:18
Genau so ist es.
Theiler Roger
21.05.2024 um 18:36
Ich werde mir, auf Grund dieser "enttäuschenden" Preise, einen Citroën E- C3 bei mir in der für CHF 30500.- inklusive diverser Extras bestellen!
Hermann
25.06.2024 um 14:29
Die Kommunikation und organisatorische Ablauf von Renault sind chaotisch! Für mich ist die V2G Funktion entscheidend. Also R5Pass gekauft um frühzeitig bestellen zu können, was ich dann auch getan habe. Der Renault Händler hat mir die V2G Funktion per Mail bestätigt. Merkwürdig war, dass es für die Mobilize Wallbox verschiedene Bestellmöglichkeiten gab. 1. Renault sagt auf der Website „beim Händler“ bestellen, die wussten von nichts. Es wurde nur das Interesse registriert. 2. Wahrscheinlich dadurch meldet sich Mobilize mit einer automatischen Email, dass man als Kunde registriert sei, und sich in Kürze jemand für die Installation melden würde. Ist nie passiert. Außerdem ist die Klärung der Installationsbedingungen per VideoCall kostenpflichtig. Auf der Website von Renault ist sie kostenlos. 3. Auf Nachfrage bei The Mobilty House wegen der Konditionen des Stromliefervertrages, wurde gesagt, dass man noch nicht so weit sei und Wallbox und Stromvertrag über sie bestellt werden müsse. Beiläufig schrieben sie, dass die erste Charge nicht V2G fähig sei. Man solle sich an den Renault Händler wenden.Alarmiert habe ich mich an Renault Deutschland gewandt. Die bestätigten, dass die erste Charge nicht V2G fähig sei.Darauf hin habe ich meine Bestellung storniert, was mein Renaulthändler auch bestätigt hat. Geholfen hat wahrscheinlich sei schriftliche Bestätigung der V2G Fähigkeit.Der R5Pass ist also nutzlos! Es wird außerdem viel versprochen und nicht gehalten. 1. Informationen und exklusive Inhalte: Fehlanzeige, die besten Infos kamen von Presse und Bloggern vom Genfer Automobilsalon. 2. Einladungen zu Veranstaltungen: Überflüssig, den Tanz ums Auto vorm Centre Pompidou brauche ich nicht und Anreise und Hotel würden Unsummen kosten. 3. Erhalten Sie Ihren R5 in Miniatur: ist bis heute nicht angekommen. 4. Erhalten Sie den R5 als erstes: Ist aus oben genannten Gründen nicht möglich. Alles in allem: chaotisch, unorganisiert, fast schon unseriös.Sollte man da ein Auto kaufen?
Hartmut Schwäbl
15.10.2024 um 16:17
"Übrigens: Auf dem Heimatmarkt in Frankreich kommt der elektrische R5 zu einem leicht höheren Ausgangspreis auf den Markt. Da er dort aber für die volle Kaufförderung qualifiziert ist, kostet er im Endeffekt weniger als in Deutschland, nämlich ab 29.490 Euro." Das zeigt mal wieder, wie dreist sich manche Hersteller an für die Endkunden gedachten staatlichen Fördergeldern die Taschen vollstopfen und so den Hochlauf der Elektromobilität abbremsen. In Ländern mit Förderung werden einfach mal höhere Preise verlangt. Wenn so etwas nachgeweisen werden kann, müsste die Politik dies sanktionieren und empfindliche Geldstrafen verhängen.

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