Italienische Finanzpolizei beschlagnahmt 134 Fiat Topolino

Die italienische Finanzpolizei hat im Hafen von Livorno 134 importierte Exemplare des in Marokko produzierten elektrischen Kleinstwagens Fiat Topolino beschlagnahmt. Hintergrund ist offenbar ein Gesetz, mit dem der Stellantis-Konzern in diesem Jahr schon einmal in Berührung gekommen ist.

Bild: Fiat

Ein Aufkleber mit den Farben der italienischen Flagge an den Türen der Stromer könnte einen falschen Hinweis auf deren Herkunft geben, heißt es zur Begründung. Zunächst hatte ein lokales Medienunternehmen aus Livorno berichtet, später hat ein Sprecher von Stellantis Italia den Vorgang gegenüber Reuters bestätigt. Auf den bisher veröffentlichten Pressebildern des E-Kleinstwagens ist allerdings kein entsprechender Aufkleber zu sehen.

„Der einzige Zweck des Aufklebers bestand darin, auf die unternehmerische Herkunft des Produkts hinzuweisen“, sagte der Sprecher und fügte hinzu, dass die Gruppe davon ausgehe, in voller Übereinstimmung mit den Regeln gehandelt zu haben. Der Topolino wurde in Italien im Designbüro Centro Stile von Fiat entworfen. Die Entscheidung, den neuen Topolino in Marokko zu produzieren, sei seit der Ankündigung des neuen Modells klar gewesen, so der Sprecher. Jetzt will das Unternehmen die kleinen Aufkleber entfernen, „sofern die Behörden grünes Licht geben“. Der Fiat Topolino ist in Italien zu Preisen ab 9.890 Euro erhältlich.

Es ist nicht das erste Mal, dass die rechtspopulistische Regierung Italiens mit dem multinationalen Stellantis-Konzern aneinander geraten ist. Vor kurzem hatte die Stellantis-Marke Alfa Romeo den Namen ihres auch als BEV angebotenen neuen Modells „Milano“ in „Junior“ geändert, weil die italienische Regierung die Wahl des italienischen Namens für das in Polen hergestellte Modell kritisiert hatte.

reuters.com

4 Kommentare

zu „Italienische Finanzpolizei beschlagnahmt 134 Fiat Topolino“
Winfried Bezner
21.05.2024 um 19:44
Topolino ! Sowas ist nur zum Lachen. Da macht sich wieder mal ein Gesetzeshüter nur zum Kasperl. Was wirklich EU wichtig ist, wieso wir von Autoindustrie , der Europäische Elektrik Busmarkt so vernachlässigt ? Die Nachfrage ist vorhanden. Haben wir in der EU keine Busbauer mehr ? Oder was läuft hier falsch . Das währe für mich mal interessant zu wissen. Arbeitslose mit zuviel Einkommen ? Oder die fehlende Arbeitskräfte , keine Arbeitgeber, zuviel Arbeitszeit, keine Arbeitsplätze irgendwo und irgendwie ist in Europa alles aus den Gleichgewicht geraten. Vielleicht kann ein Erfahrener zu meinen Fragen eine Stellung abgeben. Es zieht über fast alle Branchen sich hin. Ich würde mich freuen, wenn sich jemand dazu äußert.
Mathias Rommerskirchen
22.05.2024 um 23:28
Hallo Winfried, ich bin jetzt 71 Jahre alt und habe 55 Jahre am Stück gearbeitet in der Flugzeug- und in der Autoindustrie. Die letzten 10 Jahre davon als Selbständiger mit einer Industrieberatung für Automobil- und Luftfahrttechnik. Ich gebe dir vollkommen Recht in dem, was du beschreibst. Meine Erfahrungen haben mich gelehrt, dass die Arbeitsmoral in Deutschland fürchterlich gelitten hat. Insbesondere bei der Bereitschaft vieler Arbeitgeber, das bislang sehr gute Produkt durch Einsatz von Arbeits- und Produktionsmitteln zu erhalten und weiterzuentwickeln. Der heutige Arbeitnehmer kann sich mit seiner Einbringung in die Wirtschaftswelt nicht mehr zufrieden fühlen. Leistung und das erforderliche passende Entgelt dazu steht nicht mehr in einem gesunden Verhältnis zueinander. Die heutigen "Bosse" suchen keine ausgebildeten Fachkräfte mehr, sondern nur noch "Lückenfüller" für begrenzte Zeit und das bei beschämender Entlohnung. Junge Fachkräfte auszubilden ist für den heutigen Arbeitgeber eine ungewollte Plage, denn die gesuchte Aushilfe für die Erfüllung der aus Arbeitgebersicht erforderlichen "Schnell- und Billiglösung" ist heutzutage zwar preisgünstiger, aber nach meinem Dafürhalten ein glatter Schuss in den Ofen. Da bleibt vieles auf der Strecke, was noch vor einigen Jahren das Aushängeschild einer guten Firma war. Produktqualität, Ziverlässigkeit, Fachwissen, Kundenzufriedenheit und vieles mehr sind nicht mehr so wichtig. Die Firmen sind diese für diese Umstände selbst verantwortlich. Kein Unternehmensgeist mehr bei der Frage nach deutschen Standorten. Miele hat es zuletzt gezeigt: nach dem Motto: wenn ich nicht zufrieden bin, dann gehe ich einfach weg. Aber den Willen und den Mut das Übel bei den Wurzeln zu beseitigen, ist leider abhanden gekommen. Schade um die Wirtschaft im eigenen Land, aber auch bei den Politikern und dessen Vorstellungen für die eigene Wirtschaft Möglichkeiten zur Verbesserung der Lage zu präsentieren, ist für mich nicht mehr erkennbar. Die "Oberen Köpfe" zehren von dem, was noch da ist.....mal schauen, wie lange das noch gut geht.....Ich sehe da keinen "grünen Zweig" mehr wachsen.....die Uhr der deutschen Wirtschaft hat denke ich "ausgetickt"...
Schaper
23.05.2024 um 14:42
Sehe ich absolut genauso. Habe damals eine Lehre in einer Firma gemacht. Wir hatten eine Lehrwerkstatt mit fast 60 Auszubildenden. Dort hat man richtig was lernen können. Heute hat der gleiche Betrieb noch 6 Auszubildende ohne Lehrwerkstatt. Das da die Auswahl an fähigem Nachwuchs schwierig wird ist klar. Wenn ich nicht ausbilde hab ich keine Fachkräfte. Aber die holt man sich dann möglichst billig aus anderen Ländern. Aber Deutschland hatte seinen Ruf bzgl. der Qualität der Produkte wegen seiner Mitarbeiter aus dem eigenen Land.
Christof Liechti
21.05.2024 um 22:09
Weshalb in diesem Artikel betont wird, dass die Italienische Regierung rechtspopulistisch ist, ist mir schleierhaft. Ähnliche Gesetze haben wir auch in der Schweiz. Ein im Ausland produziertes Produkte mit Schweizer Flagge oder Matterhorn Aufdruck würde auch konfisziert. Auch ohne rechtspopulistische Regierung.

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