Nikola baut 100 Brennstoffzellen-Lkw für US-Logistiker AiLO

Nikola vermeldet einen neuen Auftrag über 100 Brennstoffzellen-Trucks. Er kommt vom Spediteur AiLO, der vor allem an den kalifornischen Häfen von Los Angeles und Long Beach tätig ist. Die Auslieferungen sollen 2025 erfolgen.

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Bild: Nikola Motors

Den Großauftrag gab Nikola diese Woche auf der Advanced Clean Transportation (ACT) Expo im Las Vegas Convention Center bekannt. Dort stellt der Hersteller diese Woche auch einen für AiLO gebauten Brennstoffzellen-Lkw aus. Denn 50 Brennstoffzellen-Lkw, deren Auslieferung bereits begonnen hat und noch das ganze Jahr über vollzogen wird, hatte der Logistiker bereits zuvor bei Nikola bestellt. Nun kommen ab 2025 nochmals 100 Exemplare hinzu.

Bei AiLO (kurz für Ai Logistics) handelt es sich um ein Logistikunternehmen, das aus einem Zusammenschluss mehrerer Firmen hervorgegangen ist, darunter MDB Transportation. Das Unternehmen ist vor allem an den kalifornischen Häfen von Los Angeles und Long Beach aktiv. Beide Bestellungen der Nikola-Lkw löste AiLO über den Händler Tom’s Truck Centers aus.

„Wir befassen uns nicht nur mit dem Transport von Waren, sondern auch mit der Weiterentwicklung von Unternehmen. Durch Innovation, Technologie und nachhaltige Praktiken wollen wir die Logistiklandschaft neu definieren und positive Veränderungen in der Branche vorantreiben“, so Jack Khudikyan, CEO von AiLO. Der strategische Schritt, Nikola FCEVs in den Betrieb zu integrieren, bekräftige das Engagement seines Unternehmens für den Umweltschutz und unterstreiche dessen proaktive Herangehensweise bei der Einführung von Spitzentechnologien.

Ryan Clayton, Global Head of Sales bei Nikola Corporation, kommentiert: „Dass AiLO, ein prominenter und missionsorientierter Kunde, nicht nur Lkw für 2024 kauft, sondern seine Bestellung für 2025 verdoppelt, ist eine Ehre für unser Unternehmen und ein Beweis für seinen Willen, etwas zu bewegen. Wir freuen uns, sie mit Fahrzeugen der Klasse 8 und unserer HYLA-Energieinfrastruktur unterstützen zu können.“ Bei HYLA handelt es sich um einen von Nikola ins Leben gerufenen Geschäftszweig zum Aufbau von H2-Ökosystemen für den Betrieb von Brennstoffzellen-Lkw.

Bereist im März erhielt Nikola einen Auftrag über 50 Brennstoffzellen-Lkw vom US-Logistikunternehmen IMC. Davon abgesehen war es zuletzt um den Hersteller eher ruhig geworden. Mit ein Grund dafür ist, dass Nikola im August 2023 alle 209 bisher ausgelieferten Batterie-elektrischen Lkw zurückrufen und den Verkauf weiterer Exemplare bis auf Weiteres stoppen musste. Hintergrund des Rückrufs waren Brände von BEV-Lkw am Hauptsitz des Unternehmens in Phoenix im Juni und August 2023. Die Brennstoffzellen-Lkw des Unternehmens waren vom Rückruf nicht betroffen, weil sie laut Nikola über andere Batterien verfügen.

Nikola war einst als US-Startup mit der Vision eines Wasserstoff-Lkws gestartet, hatte aber später parallel Batterie-elektrische Lkw in sein Angebot aufgenommen. Im Mai 2023 legte der damalige Nikola-CEO Michael Lohscheller den strategischen Fokus aber wieder auf die H2-Modelle. Seit vergangenen Sommer wurden neue BEV-Lkw nur noch auf Bestellung gefertigt, da das Marktinteresse an FCEV-Lkw nach Bekunden des Unternehmens deutlich größer war. Lohscheller war aber Anfang August 2023 als CEO aus familiären Gründen abgetreten. Steve Girsky ist nunmehr der vierte Nikola-CEO in vier Jahren.

prnewswire.com

3 Kommentare

zu „Nikola baut 100 Brennstoffzellen-Lkw für US-Logistiker AiLO“
Gregor
22.05.2024 um 11:33
Wenn es für Nikola Bergab geht, dann ist das super. Denn so kommen deren LKW gut in Bewegung :DWie lange sitzt deren Oberlügenbaron noch im Gefängnis? Ah, ich sehe, bis 2026.Jetzt aber Realität und Sarkasmus beiseite. Wo kommt denn Nükolas H2 her? Man hört davon, das in Kalifornien derzeit 30€/kg aufgerufen werden. Quasie ein Schnäppchen :)
Harry
23.05.2024 um 10:00
Ich sehe deren Businesscase hinten und vorne nicht. Die Kosten von subventioniertem H2 sind bereits ein Killer. Gerade in einer sehr kostensensiblen Branche...
Egon Kohler
24.05.2024 um 18:07
Nikola hat noch eine Chance, denn Wasserstoff-Brennstoffzelle ist der Antrieb der Zukunft und wird es auch immer bleiben :-) Aber Ernst beiseite: Für gewisse, sehr energie-intensive Anwendungen, mit gut planbaren Routen/Tankstellen und kurzer "Tankzeit", kann Wasserstoff für Lkw sinnvoll sein, auch wenn die Nische wohl nie allzu gross wird. Und wenn Nikola den Turnaround Richtung "realistisch" und "seriös" schafft (sie sind auf gutem Weg dazu), dann kann das noch was werden - ich hoffe es sehr für Nikola und die Energiewende, denn Wasserstoff kann langfristig ein sinnvoller Teil davon sein.

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