Nissan passt Elektro-Pläne für US-Markt an

Nissan verschiebt wegen des langsameren Wachstums des Elektroauto-Marktes den Produktionsbeginn für zwei E-Limousinen in seinem Werk Canton im US-Bundesstaat Mississippi um einige Monate. Dafür werden die Pläne um ein weiteres Elektromodell ergänzt – ein neues Crossover-SUV.

nissan epic concept 2024 04 min
Bild: Nissan

Es ist nicht das erste Mal, dass Nissan den geplanten Zeitpunkt des Produktionsbeginns verschiebt. Als der Umbau des Werks für die Fertigung von Elektroautos im Februar 2022 angekündigt wurde, war noch ein Start of Production (SOP) 2025 das Ziel. Im Laufe des Jahres 2023 wurde der SOP schrittweise auf Juni 2026 geschoben. In diesem Januar gab es eine erneute Verzögerung auf November 2026.

Die „Automotive News“ konnte nun aber ein Memo einsehen, das Nissan an seine Zulieferer verschickt hat. Darin soll der japanische Hersteller die Lieferanten dazu auffordern, „alle Entwicklungsaktivitäten im Zusammenhang mit dem Projekt [der EV-Limousine] bis auf weiteres einzustellen“. Ein neues Ziel für den SOP will Nissan demnach erst Mitte Juni nennen. Einer der Zulieferer rechnet laut dem Bericht sogar damit, dass es sechs bis acht Monate dauern könnte, bis sich Nissan mit einem neuen Plan meldet – also eher gegen Ende diesen Jahres.

Später hat Nissan selbst bestätigt, die Entwicklung an den zwei Limousinen pausiert und die geplante US-Modellpalette um ein elektrisches Crossover-SUV erweitert zu haben. „Wir passen den Zeitplan für die Einführung dieser fünf neuen Modelle an, um sicherzustellen, dass wir die Fahrzeuge zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt bringen“, sagte ein Nissan-Sprecher gegenüber Reuters. Einen genauen Zeitpunkt, wann die Limousinen oder das neue Crossover-SUV auf den Markt kommen sollten, gab der Sprecher aber nicht bekannt.

In der Reuters-Meldung heißt es allerdings, dass das Unternehmen davon ausgehe, dass die SUV schneller auf den Markt kommen werden als die Limousinen. Bisher sollten jeweils eine E-Limousine unter der Marke Nissan und als Infiniti im Werk Canton gebaut werden, wobei innerhalb von zwei Jahren zwei elektrische Crossover-Modelle folgen sollten – wiederum jeweils ein Nissan und ein Infiniti. Weshalb Nissan zunächst die Produktion elektrischer Limousinen forciert hat, ist unklar – in den USA ist die Nachfrage im SUV- und Crossover-Segment nach wie vor sehr hoch. Mit der internen Neuplanung, zunächst die SUV-Modelle zu priorisieren und auch einen weiteren Ableger zu bringen, könnte Nissan diese Nachfrage besser und vor allem früher bedienen.

Um welches Modell genau es sich bei diesem neuen Crossover-SUV handelt, ist noch nicht genau bekannt. Nissan hat in einer weiteren Mitteilung unabhängig von der Produktionsverzögerung in Canton verkündet, dass es sich um ein Fahrzeug von der Größe des Rogue handeln soll, also einem nur in den USA und Kanada angebotenen Midsize-SUV. Der 4,65 Meter lange Rogue entspricht in etwa einem in Europa erhältlichen Nissan X-Trail. Ob das Fahrzeug beim Design den im April enthüllten SUV-Studien für den chinesischen Markt (etwa dem Nissan Epic im Artikelbild) ähneln wird, ist nicht bekannt. Zum Antriebssystem der US-Elektroautos hat Nissan bisher keine Angaben gemacht.

electrek.co, reuters.com, cnn.com

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