Vitesco implementiert Batterie-Recyclingverfahren von Kyburz
Damit bündeln Kyburz und Vitesco ihre Kräfte und Expertise, um die nächste Generation von Recyclinganlagen für LFP-Batterien zur Marktreife zu führen, wie Vitesco in einer Mitteilung schreibt. Demnach bringt Kyburz sein „Fachwissen und praktische Erfahrungen im Batterierecycling“ ein, während Vitesco über „umfassende Expertise in der Prozessautomatisierung und Produktionstechnologie“ verfügt.
Kyburz betreibt an seinem Stammsitz im Schweizerischen Freienstein bereits seit 2020 eine erste Recyclinganlage, in Limbach-Oberfrohna soll eine weiterentwickelte Version der „Liberty“ genannten Anlage entstehen. Bei dem von Kyburz entwickelten Verfahren handelt es sich um ein direktes Batterierecycling. Dabei werden die Aktivmaterialien der Batterie so extrahiert, dass sie direkt für die Produktion von neuen Kathoden und Anoden erneut eingesetzt werden können.
Beim klassischen Batterierecycling werden die Aktivmaterialien noch in die einzelnen Rohstoffe aufgespalten, aus denen dann neue Vorprodukte hergestellt werden können. Der Vorteil dabei ist, dass die genaue Zusammensetzung jedes Mal angepasst werden kann – so kann aus einer älteren, recycelten NMC532-Batterie eine modernere NMC811-Zellchemie hergestellt werden. Der Nachteil ist aber, dass das Aufspalten und erneute Formieren der Materialien viel Energie benötigt – und damit die Kosten treibt.
Genau das ist einer der Punkte, den Kyburz mit seinem Recyclingverfahren angehen will – um eine der großen Herausforderungen für Batterie-Recycler anzugehen. Denn der Trend zu kostengünstigeren Batterie-Chemien wie Lithium-Eisenphosphat oder der Natrium-Ionen-Technologie drückt die Kosten bei neuen Batterien. Daher müssen auch die Prozesskosten beim Recycling sinken, um eben solche günstigen Batterien kostendeckend zu recyceln.
„Die Elektromobilität kommt, daran besteht für uns kein Zweifel. Der Schlüssel dafür sind kostengünstige Batterien, welche das Recycling eben dieser Batterien aber für viele Recycler unattraktiv machen“, sagt Martin Kyburz, CEO des gleichnamigen Unternehmens. „Mit unseren Verfahren leisten wir einen Beitrag dazu, diesen Interessenskonflikt zu lösen.“
Am Vitesco-Standort Limbach-Oberfrohna, der über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Prozessautomatisierung und Produktionstechnologie verfügt, soll dieses Verfahren jetzt serientauglich gemacht werden. Für Vitesco bedeutet das nicht nur ein potenzielles Geschäftsfeld im Batterie-Recycling, sondern auch eine „weitere attraktive Zukunftsperspektive für den Standort Limbach-Oberfrohna“, wie es Werk- und Standortleiter Carsten Czenkusch ausdrückt. Denn die Serien-Produktion von Diesel-Injektoren wird dort bis 2028 auslaufen. „Mit dem nachhaltigen Batterierecycling bringen wir eine vielversprechende Zukunftstechnologie an den Standort – selbstverständlich auch mit dem Ziel, langfristig Arbeitsplätze zu sichern“, sagt Cz
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