Alpitronic kündigt MCS-Ladesystem für 2025 an

Alpitronic will ab dem kommenden Jahr ein Megawatt-Ladesystem für E-Lkw anbieten. Das kündigte Philip Senoner, der Chef des italienischen Hardware-Herstellers, auf dem „E.ON Drive Summit“ in München an.

milence ladestation charging station e lkw electric truck frankreich france heudebouville 2024 01 min
Bild: Milence

Die neue Generation von Hochleistungs-Ladesäulen für Lkw soll bei E.ON-Kunden getestet und Anfang 2025 auf den Markt kommen. Viele Details, etwa die mögliche Ladeleistung und der Name des Produkts, sind noch nicht bekannt. Dem Südtiroler Unternehmen geht es aber offenbar eher um die Elektrifizierung von Depots als um das öffentliche MCS-Laden. Laut einem Bericht soll sich das Alpitronic-System für E-Lkw auch durch ein integriertes Lastmanagement auszeichnen, um die verfügbare Energie zwischen den Fahrzeugen in dem Depot intelligent zu verteilen. So soll ein Lkw, der umgehend für die nächste Tour benötigt wird, schneller geladen werden können als ein Fahrzeug, das noch eine Weile im Depot steht.

„Einen Lkw zu laden ist sehr viel komplexer als einen Pkw“, wird Senoner zitiert. „Außerdem wollen Betreiber von Verteiler-Lkw keine Zeit verlieren und die Fahrzeuge deshalb nicht unterwegs mit Strom versorgen. Deshalb müssen die Logistikzentren mit Ladepunkten ausgerüstet werden.“

An den für Elektroautos weit verbreiteten Alpitronic Hypercharger HYC300 und HYC400 werden bereits vereinzelt E-Lkw geladen. Alpitronic ist etwa einer der Hardware-Lieferanten von Milence, dem E-Lkw-Lade-Joint-Venture von Daimler Truck, der Volvo Group und Traton. Aral Pulse nutzt bei seinem Lkw-Ladekorridor ebenfalls Hypercharger aus Südtirol, ebenso einzelne Flottenbetreiber wie der Textildienstleister Mewa. Und Mercedes-Benz Trucks bietet seinen Elektro-Lkw-Kunden neuerdings auch den Kauf passender Ladesäulen zu ihrem Fahrzeug an – mit Produkten von Alpitronic.

In einem Depot reichen die Ladeleistungen von 300 bzw. 400 kW mit dem CCS-Anschluss auch in vielen Fällen aus. Gerade für Langstrecken-Lkw mit großen Batterien ist die CCS-Lösung in seiner jetzigen Form aber nicht ideal. Das Megawatt Charging System, also ein Standard für das Megawatt-Laden, soll 2025 final festgelegt werden. Dann wollen auch die Hersteller ihre Lkw-Modelle mit einer MCS-Lademöglichkeit ausrüsten, Daimler Truck etwa den Mercedes-Benz eActros 600 und MAN seinen eTruck.

Laut Senoner könnte man auch über andere Lösungen nachdenken. So schlägt der Alpitronic-Geschäftsführer laut „Welt“ etwa vor, übergangsweise einen zweiten Lade-Anschluss auf der anderen Fahrzeugseite zu verbauen – um den Lkw von beiden Seiten entsprechend schnell laden zu können.

welt.de

2 Kommentare

zu „Alpitronic kündigt MCS-Ladesystem für 2025 an“
erFahrer
23.05.2024 um 17:18
Danke - Bedeutend, wenn man schon von reiner eLKW/Depot-Lösungen spricht ist das BDL. Wenn trotz Wochenend-Fahrverbot, der Truck „Umsatz“ macht und im Stehen Energieladungen „transportiert“ 52 mal p.a. auch als ein Netzdienstleister fahrerlos Dinge voranzubringen.
Darko
26.05.2024 um 08:13
Unverständlich, dass zZ nur Depot ELkw Ladestationen finanziell gefördert werden. Auch eine Hebelungskonzept der THG wäre an dieser Stelle sinnvoll. Aber wie auch immer, es muss ein größeres Konzept her, um möglichst mit geringem Stromspitzenleistungsbedarf, Invest und hoher Verfügbarkeit in der EU gesamtheitlich zu elektifizieren. Megawattchargingparks gehören möglichst gering zu halten. Eine geringe Gleichzeitigkeit halte ich hier für ausgeschlossen an Autobahnen. 40 Megawatt Charger a 3,75MW max. LadeSpezifikation können dann mal ein 60 Mio. € Gaskraftwerk werden.ZB Prämienweitergabe einer 6fach gehebeltenTHG bei ELKW Tagesladungen bis 400kW im Zusammenhang PV o. ä.nach der 38.BiMsch , oder andere Anreize die verlorene Verfügbarkeit finanziell, oder mit besseren Arbeitsbedingungen auszugleichen. Ruhezeitenregelungen, Routen mit Ausplanungsunterstützung zu Ruhezeit. Aber LKWs müssen eben Rollen... Schon jetzt sind Auflieger mit unterstützenden Akkus ausgestattet, ggf. ist ein "Akkuauflieger EU Pool" an dem Firmen sich "beteiligen" können sinnvoll, analog der EU Palette. Hier sind zwar dicke dicke Bretter zu bohren aber m. E. der höchstmögliche Erfolg zu erzielen. Zumindest wäre das Logistik-Konzept dazu und eine gezielte Förderung bei der nächsten und anderen ausgabeeffizienten Regierungskoalition ab 11/25 sinnvoll um Aufliegerwechsel im Depot voranzutreiben

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