CATL will sich stärker auf Expansion fokussieren

Der chinesische Batteriezellen-Hersteller CATL schärft laut lokalen Medien seinen Fokus auf seine Geschäfte im Ausland, da der inländische Wettbewerb zunimmt. Die Expansion soll jetzt von Firmenchef Robin Zeng persönlich verantwortet werden.

Bild: CATL

Wie das Portal „Cn EV Post“ unter Berufung auf die lokale Medienagentur LatePost berichtet, äußert sich dieser verstärkte Übersee-Fokus unter anderem in Form zweier zusätzlicher Fabriken, die CATL im Ausland plant. Dabei soll es sich um das bereits durchgesickerte Gemeinschaftswerk mit Stellantis in Spanien sowie eine Fabrik für Kathodenmaterialien in Marokko handeln. Letztere werde dazu dienen, die Batteriewerke von CATL in Europa mit Vorläufer-Materialien zu beliefern, heißt es.

In China sei für CATL die Phase des schnellen Wachstums vorbei, heißt es in dem Bericht. Als Grund dafür werden die Bestrebungen der chinesischen Hersteller genannt, ihre Batterie-Lieferpartnerschaften zu diversifizieren, was auch kleineren Zulieferern wie CALB oder Sunwoda lukrative Aufträge verschafft – und den Wettbewerb für CATL verschärft. Grundsätzlich werde die Entwicklung von CATL im Inland durch zwei Faktoren geprägt: die E-Auto-Verkaufsrate (2023 lag der E-Anteil in China im Schnitt bei 31,6 Prozent) und die BYD-Absätze, denn der chinesische Marktführer BYD stellt seine Batterien bekanntlich selbst her.

Neu ist, dass nun wohl CATL-Chef Robin Zeng persönlich die Umsetzung der Expansionspläne verantwortet. In einer internen Mitteilung an die Belegschaft soll Zeng sich wie folgt geäußert haben: „Der Wettbewerb auf dem chinesischen Inlandsmarkt wird härter, und es gibt immer noch viel Raum für CATL, um in Übersee zu wachsen. (…) Die internationale Situation wird sich im Jahr 2024 schnell ändern, aber der Trend zu neuen Energien ist ein internationaler Konsens, und die vorübergehende Unsicherheit wird denjenigen Chancen bieten, die fähig sind, diese Möglichkeiten zu nutzen.“

Zeng zur Seite soll ein Quartett an Co-Präsidenten stehen, die verschiedene Übersee-Bereiche verantworten und direkt an den Vorstandsvorsitzenden berichten. Konkret seien Tan Libin, Huang Siying, Feng Chunyan und Zeng Rong für Verkauf, Infrastruktur, Basisbetrieb und Beschaffung in Übersee zuständig, heißt es. Sechs CATL-Werke sind internationale bereits offiziell angekündigt bzw. in Betrieb: in Erfurt (Deutschland), in Ungarn, Indonesien, Thailand sowie in den USA in Partnerschaft mit Ford (in Michigan) und mit Tesla (in Nevada).

Bei letzteren beiden Fabriken ist zu beachten, dass CATL aufgrund der strengen Förderpolitik in den USA praktisch vom Markt ausgeschlossen ist. Daher versucht das Unternehmen indirekt über die Lizenzierung seiner Technologie und Lieferung des Produktions-Know-hows (wie etwa die Maschinen bei Tesla) an dem US-Batterieboom zu partizipieren. Auch mit Ford ist die genannte Batteriefabrik per Lizenz-Deal geplant.

Grundsätzlich will CATL neben den Bau von Anlagen die Vergabe von Technologielizenzen als einen Pfeiler seiner Exportstrategie etablieren. Dazu sei man mit etwa 10 bis 20 anderen Autoherstellern in den USA und Europa in Gesprächen über eine ähnliche Vereinbarung, meldete CATL vor Kurzem.

Laut Zahlen des südkoreanischen Marktforschungsinstitut SNE Research kam CATL im vergangenen Jahr als globaler Marktführer der Branche auf 259,7 GWh an installierten Batterien, was einem Anstieg von 41 Prozent gegenüber 184,4 GWh im Jahr 2022 entspricht. Damit hatte CATL 2023 einen weltweiten Marktanteil von 36,8 Prozent, verglichen mit 36,2 Prozent im Jahr 2022.

cnevpost.com

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