E.ON baut Lkw-Schnelllader in DHL-Verteilzentren
E.ON übernimmt dabei Planung, Aufbau der Schnelllade- sowie Transformatorstationen, Installation, Lastmanagement und Betrieb, wie DHL mitteilt. Die Ladestationen sollen dabei so errichtet werden, dass die Fahrzeuge an der Verladerampe und an den Außenstellplätzen geladen werden können. „Hierfür erstellt E.ON spezielle Lösungen, um die jeweiligen Gegebenheiten der Nutzfahrzeuge und Ladesituationen perfekt abzubilden“, so DHL. „So sind Traversensysteme mit einer Führung der Ladekabel von oben und das Laden an Laderampen bei engen Platzverhältnissen problemlos möglich.“
Die Ladestationen sollen nicht nur von DHL selbst, sondern auch von Servicepartnern genutzt werden können – also Flottenbetreiber oder Transportunternehmen, die im Auftrag von DHL unterwegs sind. Daher wird es auch für E-Lkw optimierte Abrechnungskonzepte geben, wie es in der Mitteilung heißt. Details dazu werden aber noch nicht genannt.
Erster Standort wird Hamburg
Nicht nur bei der Abrechnung bleibt DHL derzeit noch vage, auch in weiteren Passagen seiner Mitteilung nennt das Unternehmen kaum Details zum unterzeichneten Rahmenvertrag. Gegenüber electrive präzisiert DHL aber einige Eckpunkte: Innerhalb der nächsten drei Jahre sind laut einer Konzernsprecherin bis zu 250 Ladepunkte geplant, wobei aber auch weitere Partner involviert werden. Die E.ON-Kooperation soll konkret in Hamburg mit fünf Ladepunkten beginnen, insgesamt sollen in Deutschland in diesem Jahr rund zehn Verteilzentren solche Lkw-Ladepunkte erhalten – und „perspektivisch alle größeren DHL-Logistikstandorte mit Lkw-Verkehr“. Die verbaute Ladeleistung wird je nach Anwendungsfall variieren – für Umsetzfahrzeuge reichen demnach 150 kW, Stationen für Fernverkehrs-Lkw sollen bis zu 400 kW Ladeleistung bieten.
Diese Details gab es nur auf Anfrage. In der offiziellen Mitteilung wird stattdessen die strategische Bedeutung der Vereinbarung betont. Denn zur Nachhaltigkeitsstrategie der DHL Group gehört es, auch Servicepartnern Dienstleistungen und Produkte für mehr Klimaschutz anzubieten, um die Lieferketten der Kundschaft zu optimieren. Der Logistikkonzern hat 35 E-Lkw in Deutschland im Einsatz – darunter Fahrzeuge der Marken Kamag, Mercedes-Benz, Scania, Terberg und Volvo. Für 2025 sollen es nach aktuellem Stand der Planung rund 150 E-Lkw sein, wie uns das Unternehmen auf Anfrage mitteilt.
In der Abholung und Zustellung setzt DHL unterdessen bereits mehr als 35.200 E-Fahrzeuge weltweit ein – hier werden allerdings auch die E-Trikes hinzugezählt, es handelt sich also nicht um 35.200 Elektro-Transporter und -Lastwagen. Bis 2030 soll der Anteil an eigenen E-Fahrzeugen in diesem Bereich 60 Prozent betragen.
„Die Elektrifizierung unserer Flotte, insbesondere auch im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge, ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu unserem Ziel, die gesamte Logistikkette so nachhaltig wie möglich zu gestalten“, sagt Andreas Mündel, Senior Vice President Strategy & Operation Programs bei DHL Group. „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit E.ON den Ausbau der Ladeinfrastruktur für uns und unsere Partner vorantreiben können.“
Mathias Wiecher, Chief Commercial Officer von E.ON Drive, ergänzt: „Der Umstieg auf Elektromobilität ist ein Schlüsselelement, um die Emissionen im Transport- und Logistiksektor zu reduzieren. Gleichzeitig ist die Elektrifizierung einer kompletten Lkw-Flotte eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Unser Ziel ist es, für unsere Kunden die optimale Lösung zu finden, die sowohl den betrieblichen Anforderungen als auch den Nachhaltigkeitszielen gerecht wird.“
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