Impact Report 2023: Tesla streicht das Verkaufsziel für 2030

Tesla hat seinen Impact Report für das Jahr 2023 veröffentlicht. Der ausführliche Bericht beschreibt die Umweltauswirkungen des Tesla-Produktökosystems und des Betriebs im vergangenen Jahr und enthält eine Reihe interessanter Zahlen und Fakten. Eine Zahl findet sich darin im Vergleich zu den vorherigen Berichten allerdings nicht mehr.

tesla model y 2024 02 min
Bild: Tesla

Das oft wiederholte Ziel war, bis 2030 jährlich 20 Millionen Fahrzeuge zu verkaufen. Damit hätte Tesla – gemessen an den heutigen Zahlen – in nur wenigen Jahren mehr Autos verkaufen wollen als Volkswagen und Toyota zusammen. Tesla hat zwar eine enorme und in dieser Form noch nie dagewesene Entwicklung beim Absatz hingelegt und ist innerhalb nur weniger Jahre von einem kleinen Nischen-Autobauer zu einem etablierten Hersteller auf dem Absatz-Niveau von Audi geworden. Das 2020 öffentlich gemachte Ziel für das Ende des Jahrzehnts galt aber schon damals als extrem ambitioniert.

„Unser Ziel ist es, bis 2030 jährlich 20 Millionen Fahrzeuge zu bauen und auszuliefern“, hatte Elon Musk angegeben. „Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir unsere Produkte zugänglicher machen.“

Das Absatzziel für 2030 wurde stets im Tesla-Nachhaltigkeitsbericht genannt, auch noch in der Ausgabe für das Jahr 2022. In den Geschäftsberichten war die Rede davon, den Absatz mittelfristig jedes Jahr um 50 Prozent zu steigern. Für 2023 konnte dieses Ziel nicht mehr ganz erreicht werden, der Absatz legte „nur“ um 38 Prozent zu. Dennoch hat Tesla mit 1,81 Millionen Einheiten in 2023 das beste Ergebnis der Firmengeschichte erzielt.

Die Nachrichtenagentur Reuters vermutet, dass hinter dem gestrichenen Absatzziel für 2030 der jüngste Strategieschwenk bei Tesla steht: Elon Musk hat den Fokus weg vom reinen Volumen-Wachstum hin zum autonomen Fahren gelegt. Es halten sich seit Monaten Gerüchte, dass Tesla die Entwicklung des volumenträchtigen Kompaktmodells auf Eis gelegt hat und stattdessen ein auf das autonome Fahren ausgelegtes Fahrzeug vorstellen wird. Am 8. August will Tesla Details zu diesem Fahrzeug nennen.

Was auch bei dem potenziellen Robotaxi gesetzt ist, ist der elektrische Antrieb. In dem Impact Report rechnet Tesla vor, dass jedes ausgelieferte Fahrzeug der Marke über seine Nutzungsdauer 51 Tonnen CO2-Äquivalente einspart – inklusive der Emissionen aus der Produktion.

handelsblatt.com, tesla.com (PDF)

13 Kommentare

zu „Impact Report 2023: Tesla streicht das Verkaufsziel für 2030“
Michi
24.05.2024 um 14:23
51 Tonnen Ersparnis? Auf die Rechnung wäre ich gespannt!Benzin 2,9 kg/l also also 17.586 l für 51 t Diesel 3,3 kg/l also rund 15.454 l für 51 t Elektro rund 0,4kg/kWh also rund 127.500 kWh für 51 tIch halte es ja auch für unbestritten, dass E-Autos die bessere Alternative sind, die Studienlage dazu ist ja auch eindeutig. Aber das man mit einem Tesla 51 t CCO2-Äquivalente einspart halte ich für eine gewagte These! Wenn man die Aktuelle Studienlage so verfolgt, sind E-Autos so irgendwo um die 30-50% Besser als ein vergleichbarer Verbrenner, heiße also ein Tesal ballert 51-120 t CO2-Äquivalente raus... das als Erfolg zu verkaufen muss man auch erst mal schaffen.
Manfred Stummer
27.05.2024 um 20:39
"...sind E-Autos so irgendwo um die 30-50% Besser als ein vergleichbarer Verbrenner..." Aus der Praxis: ich fahre seit 7 Jahren elektrisch. Aktuell mit Hyundai Kona, Ganzjahresverbrauch 13 kWh/100km. Der Flottenverbrauch in D/A liegt bei ca. 7 Liter Benzin/Diesel je 100 km, bei einem Energiegehalt von etwa 10 kWh/Liter ergibt das sage und schreibe 70 kWh/100 km!! Überflüssig zu schreiben dass der Strom für meine Mobilität fast ausschließlich von der eigenen PV-Anlag kommt . Ach ja, ich versorge mein Haus auch noch damit und der Rest wird ins Netz geschickt und reicht noch für den Betrieb von 2 weiteren E-Autos. Noch Fragen?
Michi
28.05.2024 um 13:10
Selbst wenn man davon ausgeht, dass ein E-Fahrzeug im Betrieb 0 kg CO2 ausstößt, was selbst Sie mit idealen Voraussetzungen nicht schaffen, den auch sie werden im Ihr Auto im Winter nutzen, wenn kaum CO2 armer Strom zu Verfügung steht und auch PV-Strom nicht CO2 neutral ist, ist es so das man ordentlich weit fahren kann, bis man die 51 t nur im Betrieb ausgestoßen hat. Ich sag mal in Ihrem Idealfall, mag das noch so sein, das man mit einem Tesla im besten Fall mal die 51 t Einsparen kann, in der Regel wird es aber nicht so sein. Vermutlich sind sie auch besser als die Studie und erreichen eine Ersparnis von über 50% im Vergleich, dafür gibt es sicher auch Leute bei denen es zu fast keiner Ersparnis kommt, die Studien geben ja einen Durchschnitt an. Man sollte einfach nicht vergessen, dass auch ein E-Auto auch wenn es deutlich besser ist als ein Verbrenner, eben nicht ohne erheblichen Einfluss auf die Umwelt ist, und es wäre wichtig das auch zu kommunizieren, denn dann kommt es nicht dazu, dass E-Autos einfach immer größer werden und immer mehr Ressourcen brauchen, wenn denn Leuten bewusst ist, dass ein E-Auto auch nicht vollständig ohne Einfluss auf die Umwelt zu haben ist.
Holger
25.05.2024 um 10:56
Gibt es denn min. 1 unabhängige Studie zu Tesla? Man sollte Studien, die sich auf einen ganzen Sektor beziehen, nicht auf einzelene Hersteller anwenden. Was will ich damit sagen. Entweder man glaubt das es bei Tesla so ist oder eben nicht. Wenn nicht, dann aber bitte mit Belegen die sich auf Tesla beziehen.
Michi
26.05.2024 um 10:46
Woher soll die unabhängige Studie denn kommen, dafür müsste ja Tesla die Daten zu Verfügung stellen, aber ist die Studie dann noch unabhängig? Worauf ich hinaus wollte, die Daten von Tesla deuten darauf hin, dass sie Tesla so tun als wäre Ihr Auto komplett Klimaneutral, was man bilanziel vielleicht noch hinbekommt, das macht ja VW mit dem ID.3 ja auch, der kommt bilanziel auf ohne CO2 Rucksack, wenn ich den dann mit reinem, CO2 freien Strom lade, nur entsprechende Ersatzteile kaufe und auf Klimaneutral gebauten Starßen fahre. Hab ich natürlich kein CO2 verursacht bilanziel. In der Realität ist es aber so, dass ich dem Markt dadurch das entnommen habe, sprich jemand anderes stößt jetzt das CO2 für mich aus, weil er keine Wahl hat. Ein E-Auto ist insbesondere deshalb besser, weil es effizienter ist, sprich über seinen Lebenszyklus insgesamt weniger Energie Verbraucht. Der Trick liegt also darin einfach weniger zu verbrauchen, dabei ist Tesla mit seinem Model 3 ja gut unterwegs. Wobei hier deutlich mehr ginge, wenn man den performance Gedanken mehr hinten anstellen würde. So wird aber klar, ein Tesla kann gar keine 51 Tonnen einsparen, lediglich durch ein paar Bilanztricks ist das möglich rechnerisch möglich. Wer hier was tun will kauft kein Tesla oder vergleichbare Fahrzeuge, sondern kauft ein möglichst kleines sparsamer Auto oder gar kein eigenes. Und jetzt geht das Problem los, die gibt es nicht oder fast nicht.
Jörg
25.05.2024 um 09:33
51 Tonnen CO2-Äquivalent über die gesamte Lebensdauer eines Autos einzusparen, halte ich tatsächlich ebenfalls für schwierig wenngleich erstrebenswert. Ein von mir über nahezu exakt 200 tkm bewegter BMW 320d touring der Baureihe E91 aus dem Jahr 2006 hat beispielsweise auf dieser Distanz ‚nur‘ 33 Tonnen CO2 emittiert. https://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/128125.html Um alleine aus dem Betrieb auf 51 Tonnen zu kommen, hätte das Fahrzeug also weitere gut 100 tkm bewegt werden müssen - sicher möglich, ich halte 300 tkm aber nicht für die typische Laufleistung eines Autos während seines Lebens. Angenommen, die Emissionen in der Produktion wären bei einem vergleichbaren Elektroauto gleich (mein bisheriges Verständnis: sie liegen eher höher), müsste dieses e-Auto dann also über 300 tkm mit Null-Emission bewegt werden, um 51 Tonnen einzusparen. Das klingt IMHO bisher noch nicht erreichbar - oder habe ich bei dieser simplen Rechnung etwas übersehen?
Robespierre
26.05.2024 um 20:01
Verbrenner verursachen CO2 auch bei der Förderung, Transport und vor allem in der Raffinerie. Um 10 l Benzin zu erzeugen muss man in der Raffinerie 1 l Öl verbrennen. Bei Förderung und Transport entweichen erhebliche Mengen Methan in die Atmosphäre, dass sogar 25mal schädlicher ist als CO2. Bei unkonventionell gefördertem Öl (Ölsande, Ölschiefer, Fracking,..) ist die CO2-Bilanz für Benzin noch schlechter. Die 51 t Einsparung ist realistisch. Wenn der Anteil an recyceltem Material in der Batterie-Produktion steigt, ist ein E-Auto auch in der Herstellung nicht mehr schlechter. Die Studie der Yale-Universität hat jetzt schon Parität nachgewiesen, da die CO2-Bilanz aller Zulieferteile bei einem Verbrenner viel schlechter ist, als vielfach angenommen.
Maximilian de Robespierre
26.05.2024 um 20:05
Ein Verbrenner verursacht auch erheblich CO2 bei Förderung (hier auch Meha-Emissionen !), Transport und in der Raffinerie.
Maximilian de Robespierre
26.05.2024 um 20:11
Ein Verbrenner verursacht auch erheblich CO2 bei Förderung (hier auch Methan-Emissionen !), Transport von Rohöl und in der Raffinerie. Für 10 l Benzin muss man 1 l Rohöl verbrennen. Die Yale-Universität hat jetzt schon Parität zu Verbrennern festgestellt, da die CO2-Bilanz von Verbrenner-Zulieferteilen erheblich unterschätzt wurde. Da die Batterieproduktion immer grüner und der Anteil an recycelten Batterie-Rohstoffen immer größer wird, ist das E-Auto auch bald in der Herstellung CO2-ärmer als ein Verbrenner. Nach den neuen Vorschriften müssen Mindestmengen an zurückgewonnenem Kobalt (16 Prozent), Blei (85 Prozent), Lithium (6 Prozent) und Nickel (6 Prozent) aus Herstellungs- und Verbraucherabfällen in neuen Batterien wiederverwendet werden.
Michi
27.05.2024 um 09:38
Ja sie haben vollkommen recht, E-Autos werden immer Besser, bei Verbrennern tut sich insbesondere in der Herstellung wenig, warum sollte man hier auch noch Investieren, ich glaub allen die das entscheiden, ist völlig klar, dass der Verbrenner keine Zukunft hat im PKW, mit ausnahmen für Spezialanwendungen vielleicht. Was bei Ihrer Rechnung aus meiner Sicht allerdings sehr Fragwürdig ist, wie soll ein Auto das im Vergleich mehr Masse hat, in der Herstellung jemals besser sein? Ich muss hier immer mehr Material gewinnen und bearbeiten, warum sollte das besser gehen. Ich sehe in einem Verbrenner, kein Material, dass hier mehr Energie verbraucht als es beim BEV der Fall ist. Und damit sind wir wieder beim Kern des Problems, auf das ich hinaus wollte, Rechnerisch kann ein E-Auto sicher besser sein in der Produktion als ein Verbrenner, das ist ja wie gesagt auch der ID.3 der verursacht rechnerisch kein CO2 in der Produktion, und ist damit dem Golf sicher um Welten überlegen, übrigens inklusive der Zulieferer und was nicht ging wird ausgeglichen. Das Problem bei solchen Rechnungen ist allerdings, das damit null CO2 eingespart wurde! Denn man hat ja keine Inselproduktion geschaffen die nur aus neu geschaffenen CO2 neutralen quellen versorgt wird, sondern man entzieht dem Markt die neutralen Kapazitäten, so das in Summe der CO2 Ausstoß keine Veränderung erfahren hat. Ein Anderes Beispiel, dass vielleicht besser verdeutlicht worauf ich hinaus will, ich habe mir hier eine PV-Anlage aufs Dach gemacht, die Produziert im Jahr ca. das Doppelte, was wir an Strom verbrauchen, inkl. Heizen und E-Auto. Allerdings schaffen wir es nur von unserem Verbrauch nur 80 % mit eigenem PV-Strom zu denken. Heißt ich muss 20% zukaufen, das mach ich mit grünen Strom von einem besonders nachhaltigem Anbieter der seine Gewinne auch wieder nur in nachhaltige Projekte steckt. Aber selbst dann ist es so, dass dann wenn ich Strom kaufen muss, oft nicht genug Nachhaltiger Strom im Netz zu Verfügung steht, so dass es egal ist ob ich grünen Strom kaufe oder nicht, denn der Rest wird anderweitig Produziert und das CO2 ausgestoßen. Jetzt könnte ich natürlich so tun, als ob mein Überschuss den ich eingespeist habe und der wer anderes verbraucht hat das kompensiert, aber dann hat der andere der da ja grünen Strom gekauft hat, ja doch keinen Grünen Strom gehabt, weil doppelt einsparen ist halt nicht. Was zeigt das Beispiel, ich hab durch die Erzeugung von Grünem Strom zur Reduzierung beigetragen, als Verbraucher ist es hingegen "egal" ob ich grünen Strom kaufe und so theoretisch CO2 neutral bin, denn an der Produzierten Menge ändert das nichts, die kann ich nur durch die Erhöhung der Produktion von umweltneutralem Strom verbessern.
Michi
27.05.2024 um 09:01
Das ist richtig, das man auch bei Verbrennern die Kette mitbetrachten muss also sowohl den Energieaufwand und den Methanschlupf, daher habe ich ja auch 3,3 kg CO2 pro Liter Diesel und 2,9 kg bei Benzin genommen. Bei der Verbrennung im Auto selbst entstehen hingegen direkt nur rund 2,7 kg bei Diesel und 2,4 kg bei Benzin.
erFahrer
27.05.2024 um 09:13
Vielen Dank. Einige der detaillierten Kommentare haben zwei Wörter übersehen. „Taxi“ und „Roboter“. Bei ersteren sind 500.000 km in wenigen Jahren keine Seltenheit. Bei zweitem kommen 20/7 dazu (Laden und Service bereits abgezogen). So ein Roboter fährt auch Touren die an bemannten Taxen vorbeigehen. Da so ein Fahrzeug auch kein „Gebrauchtmarktwert“ hat wird es bei den 500.000 km nach 3 Jahren auch nicht bleiben. 1. Mio.?
Michi
27.05.2024 um 09:50
Autonomes Fahren, verursacht aber in der Regel eine Menge Leerfahrten die man in der Rechnung nicht vergessen darf! Ein Autonomes Fahrzeug, muss also um den Faktor , den es an Leerfahrten macht schon mal länger halten um genauso gut dazustehen. Die Infrastruktur die dafür geschaffen werden muss darf man nicht vergessen, denn viele Straßen sind heute schon überlastet. Gut man kann ein paar Parkplätze sparen ggf.. Jetzt muss man also erstmal autonome Fahrzeuge haben, dann müssen die Leute in ausreichender Zahl auf ihr eigenes Fahrzeug verzichten, dass man überhaupt in die Lage kommt mit einem autonomen Fahrzeug irgendwie besser zu werden und Leerfahrten vermeiden kann, weil man gleich eine Anschlussfahrt hat.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert