Umrüstung zur E-Fähre: Scandlines bezieht Plug-in-Hybrid-Systeme von Wärtsilä
Scandlines gab bereits vergangenes Jahr bekannt, dass zwei der vier Passagierfähren auf der Route Puttgarden – Rødby zu Plug-in-Hybridfähren umgerüstet werden sollen. Puttgarden liegt auf der deutschen Insel Fehmarn, der Hafen Rødby auf der dänischen Insel Lolland. Nach einem Ausschreibungsverfahren mit fünf Bewerbern steht nun das finnische Unternehmen Wärtsilä als Technik-Lieferant zur Umrüstung der beiden je 142 Meter langen Scandlines-Fähren „Schleswig-Holstein“ und „Deutschland“ fest. Wärtsilä werde nicht nur das System liefern, sondern auch die Installation an Bord beaufsichtigen und für die Inbetriebnahme verantwortlich sein, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Beginnen sollen die Umrüstungsarbeiten auf den Fähren im August 2025.
Konkret erhalten die beiden Schiffe dann anstelle ihres Dieselaggregats ein 5-MWh-Speichersystem und einen nicht näher präzisierten Antrieb, der eine Dienstgeschwindigkeit von 18,5 Knoten gewährleisten soll. An beiden Häfen werden die Fähre stets rund 12 Minuten zwischengeladen. Nach der Umrüstung sollen etwa 80 Prozent der für eine Überfahrt benötigten Energie elektrisch sein. Die Investition in das Projekt beziffert Scandlines auf 31 Millionen Euro, wobei das Bundesverkehrsministerium im Rahmen eines Förderprogramms zur nachhaltigen Modernisierung von Küstenschiffen (NaMKü) bis zu 40 Prozent der Umrüstungskosten übernimmt.
„Wir sind sehr froh, dass wir nun den wichtigsten Lieferanten gefunden haben, und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Wärtsilä und den Beginn der Umrüstungsarbeiten. Mit den Plug-in-Hybridfähren können wir unserem Ziel, die Puttgarden-Rødby-Route bis 2030 emissionsfrei zu betreiben, noch näher kommen“, so Michael Guldmann Petersen, CEO von Scandlines.
„Die Elektrifizierung von Schiffen ist eine wichtige Lösung zur Vermeidung von Kohlendioxidemissionen auf See, und mit diesem weltweit größten Umrüstungsprojekt können wir dazu beitragen, dass Scandlines dem Ziel näherkommt, den Betrieb auf der Strecke Puttgarden-Rødby bis 2030 emissionsfrei zu machen“, ergänzt so Roger Holm, Präsident von Wärtsilä Marine und Executive Vice President der Wärtsilä Corporation.
0 Kommentare