e.Go wird endgültig liquidiert
Die Liquidierung wurde unumgänglich, „da trotz intensiver Bemühungen kein Käufer gefunden werden konnte, der die Finanzierung bis zur Produktionsreife des neuen Modells e.wave X übernimmt“, hieß es zur Erläuterung in einem Schreiben des Insolvenzverwalters an das Fachmagazin „kfz-betrieb“.
e.Go musste Mitte März 2024 nach 2020 zum zweiten Mal in die Insolvenz gehen. Das Unternehmen selbst hatte im Frühjahr ein „ungünstiges Marktumfeld“ als Grund angegeben – sowohl in der Elektromobilität als auch an den volatilen Finanzmärkten. Es hieß, dass laufende Investorengespräche und Verhandlungen fortgesetzt werden sollen, „um Lösungen für das Fortbestehen des Unternehmens zu finden“.
Doch jetzt ist klar: Es gibt keine Investoren oder weiteres Geld. Das nach der Insolvenz 2020 in Next e.Go Mobile umbenannte Unternehmen wird aufgelöst und das Restvermögen verwertet. Bei der Insolvenzanmeldung im März war noch von 320 Mitarbeitenden die Rede, von denen in der Folge bereits einige das Unternehmen verlassen haben. Den derzeit noch verbleibenden, rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll nach Informationen von „kfz-betreib“ „zeitnah“ gekündigt werden.
Dass die Situation bei dem Unternehmen irgendwann auch zu wirtschaftlichen Problemen führen wird, hatte sich abgezeichnet. Der e.wave X, das Nachfolge-Modell des e.Go Life, wurde bereits im Oktober 2022 in den Vorverkauf gebracht – das Fahrzeug ist aber bis heute nicht auf den Markt gekommen. Folglich gab es auch keine Umsätze aus dem Fahrzeuggeschäft.
Laut der „Aachener Zeitung“ wurde bei e.Go Anfang März Kurzarbeit eingeführt. Und: Der US-Börsenkurs soll innerhalb eines halben Jahres nach Börsendebüt im Herbst in sich zusammengesackt sein. Außerdem meldet „Heise“, dass e.Go in einer Pflichtmeldung für die US-Börse zudem mitgeteilt habe, dass auch die Insolvenz der niederländischen Muttergesellschaft Next.e.GO N.V. sowie weiterer ihrer Töchter zu erwarten sei.
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