Elephant E-Power: Neuer E-Truck für die Kanalreinigung
Die Entwicklung des Modells startete die Firma FFG Umwelttechnik aus Flensburg bereits 2021. Drei Jahre später ist das Spezialfahrzeug reif fürs Rampenlicht: Zu sehen war der Elephant E-Power jüngst bei der IFAT-Messe in München, wo er auf Anhieb einen Innovationspreis des veranstaltenden Verbands der Arbeitsgeräte- und Kommunalfahrzeug-Industrie (VAK) erhielt. Von nun an soll das Fahrzeug als Demonstrator Kunden überzeugen.
FFG Umwelttechnik ist seit 30 Jahren im Geschäft mit Aufbauten für Saug- und Spülfahrzeuge, die etwa zur Reinigung von Kanälen eingesetzt werden. Insofern ist für die Flensburger beim Elephant E-Power nur die Antriebsart neu, nicht aber der Aufbau an sich. Man habe anfangs neben BEV- auch Gas- oder Wasserstoff-Antriebe als Alternative zum Dieselmotor in Erwägung gezogen, berichtet die Firma. Eine Auswertung der Daten von bereits in Umlauf befindlichen Spül- und Saugfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren deutete aber darauf hin, dass der Umstieg auf einen Batterie-betriebenen Elektroantrieb am lukrativsten ist („95 % aller mit einem Verbrenner absolvierten Fahrten können schon heute ohne Arbeitsumstellung mit unserem Elephant E-Power bewältigt werden“). Außerdem eruierte FFG Umwelttechnik mittels einer Umfrage, dass Kunden lieber Spezialfahrzeuge von OEMs als von Umbauern beziehen – u. a. wegen deren leistungsstarken Servicenetzwerken und langjähriger Marktpräsenz.
Mit diesen Basisanforderungen machte sich FFG Umwelttechnik auf die Suche nach einem passenden Chassis. „Die Besonderheit der Saug- und Spülfahrzeuge ist die erforderliche Leistungsabnahme für die benötigten Vakuum- und Hochdruckpumpen sowie die Anbindung der Systeme. Eine Vielzahl von Batterie-betriebenen Fahrzeugen stellen nur eine geringe Leistungsabnahme an dem PTO zur Verfügung und sind somit mehr fokussiert auf den Verteilerverkehr“, so die Firma. Im Serien-Portfolio von Volvo Trucks wurden die Flensburger aber fündig.
So nutzt der Elephant E-Power einen dreiachsigen Volvo FM Electric als Basis – und zwar in dessen größtmöglicher Motor- und Batteriekonfiguration. Sprich: Mit drei E-Motoren für eine Dauerleistung von 490 kW sowie einer Batterie, die sich aus sechs Packs zusammensetzt und auf einen Gesamt-Energiegehalt von 540 kWh kommt. Geladen werden kann das Spezialfahrzeug analog zum Serienmodell mit 43 kW AC oder 250 kW DC.
Essenziell für FFG Umwelttechnik zudem: Das Volvo-Chassis unterstützt das bewährte Aufbaukonzept der Flensburger und ist mit einer passenden Nebenantriebsvariante erhältlich. Das nun auf der IFAT präsentierte Modell ist ein vollelektrisches Saug- und Spülfahrzeug mit Wasseraufbereitung. Dieser stehe in den nächsten Jahren als Demo-Truck zur Verfügung, „sodass sich unsere Kunden von dem Konzept bei ihrer täglichen Arbeit überzeugen können“, wie FFG Umwelttechnik mitteilt. Außerdem biete man die Möglichkeit, mit einem selbst entwickelten Tool herauszufinden, welches elektrische Aufbaukonzept für jeden Kunden individuell am sinnvollsten ist.
Wichtig ist FFG Umwelttechnik noch der Hinweis, dass die alternativen Antriebe nicht eins zu eins einen fossilen Antrieb ersetzen können, „sondern auch Änderungen in der Arbeitsorganisation und Einsatzmöglichkeit bedingen“. Dafür erhalten Kunden ein Spezialfahrzeug, das „neben den Umweltschutzaspekten, der Energieeinsparung und der Lärmreduzierung langfristig die Total Cost of Ownership (TCO) im Vergleich zu konventionellen Diesel-Fahrzeugen senkt“. Der Aufbauspezialist sichert zudem zu, Kunden eng begleiten zu wollen – von der Analyse des zu erwartenden Energiebedarfs über Tools zum Lademanagement bis zu Schulungen zur Optimierung der Arbeitsabläufe.
Quelle: Infos per E-Mail, ffg-umwelttechnik.de
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