Hyundai plant wohl Facelift des Ioniq 6 für 2025

In genau einem Jahr wird Hyundai laut einem südkoreanischen Medienbericht einen überarbeiteten Ioniq 6 mit einigen kosmetischen Änderungen und technischen Updates vorstellen – nur drei Jahre nach seiner Premiere. Die neue Elektro-Limousine könnte auch in den USA produziert werden.

Bild: Hyundai

Einem neuen Bericht der südkoreanischen „Electronic Times“ zufolge soll der überarbeitete Hyundai Ioniq 6 im Mai 2025 auf den Markt kommen. Das wäre ein früher Ersatz für das aktuelle Modell, denn das Fahrzeug wurde erst im Juni 2022 vorgestellt und ist Ende 2022 auf den Markt gekommen – also noch nicht einmal vor drei Jahren.

Ergänzende US-Produktion möglich

Der neue Ioniq 6 mit dem Codenamen „CE PE“, wobei „PE“ vermutlich für „Product Enhancement“ (Produktverbesserung) steht, könnte dem Bericht zufolge nicht nur in Asan, Südkorea, sondern auch in der neuen Hyundai Motor Group Metaplant America (HMGMA), im US-Bundesstaat Georgia hergestellt werden. Durch die Fertigung vor Ort und die Erfüllung weiterer Anforderungen des Inflation Reduction Act wäre der Ioniq 6 in den USA mit bis zu 7.500 Dollar förderfähig. Die Produktionsstätte in Georgia befindet sich noch im Bau und soll im vierten Quartal 2024 fertiggestellt werden. Es wird die erste Fabrik der Hyundai Motor Group für Elektrofahrzeuge weltweit sein.

Der „Electronic Times“ zufolge wird Hyundai kommenden Monat den ersten Prototyp des überarbeiteten Ioniq 6 bauen und die Entwicklung der Serienversion bis Februar 2025 abschließen. Die Produktion in Asan wird demnach im Mai 2025 anlaufen, aber höchstwahrscheinlich zunächst nur für Südkorea. Der Bericht besagt nämlich auch, dass die Europa-Version im August desselben Jahres in Produktion gehen wird und das nordamerikanische Modell im November. Hyundai plant, jährlich 60.000 Einheiten des neuen Ioniq 6 in seinem heimischen Werk zu produzieren.

Neue Funktionen und höhere Reichweite

Der überarbeitete Hyundai Ioniq 6 soll subtile äußere Veränderungen wie überarbeitete Stoßstangen, andere Scheinwerfer und Rückleuchten sowie neue Leichtmetallräder aufweisen. Im Innenraum soll die aktualisierte Elektro-Limousine ein neues Dreispeichen-Lenkrad mit interaktiven Pixel-Lichtern und Hands-On Detection (HOD) erhalten. Eine noch bedeutendere Änderung wird wahrscheinlich die Verwendung des völlig neuen Infotainmentsystems „Connected Car Navigation Cockpit (ccNC)“ sein.

Hyundai wird wahrscheinlich die 77,4-kWh-Batterie des Ioniq 6 durch eine 84-kWh-Batterie ersetzen, wenn das Facelift zur Mitte des Produktzyklus auf den Markt kommt. Als Hyundai diese Änderung im März in Südkorea am Ioniq 5 vornahm, hieß es, dass das Update die maximale Reichweite des Autos um 458 auf 485 Kilometer im südkoreanischen Normtest erhöht. Eine ähnliche Verbesserung im Fall des Ioniq 6 (Long Range 2WD) würde bedeuten, dass die maximale Reichweite von 524 auf etwa 555 Kilometer steigt.

Die in Europa üblichen WLTP-Reichweitenangaben sind in der Regel höher als die des südkoreanischen Ministeriums für Handel, Industrie und Energie. So liegt die maximale WLTP-Reichweite des Ioniq 6 (Long Range 2WD) in Deutschland bei 614 Kilometern. Mit dem Facelift im Jahr 2025 könnte sich diese Zahl auf etwa 650 Kilometer erhöhen.

Das 84-kWh-Batteriepaket ist Hyundais völlig neues Batteriepaket der vierten Generation mit einer höheren Energiedichte. Wenn Hyundai sein in der mittel- bis langfristigen Strategie vom April 2021 genanntes Ziel einhält, sollte diese Batterie eine Energiedichte von mehr als 600 Wh/l aufweisen. Erstmals wurde diese Batterie im Ioniq 5 N vorgestellt, wird aber wie berichtet künftig auch in den anderen Antriebsvarianten des Ioniq 5 eingesetzt.

Ioniq 6 N soll folgen

Dem Bericht zufolge wird die Ioniq-6-Baureihe auch ein N-Modell umfassen, also den Ioniq 6 N. Der Antriebsstrang der Hochleistungs-Elektrolimousine, die 2022 mit dem Hyundai RN22e Concept vorgestellt wurde, soll sogar eine höhere Leistung als der Ioniq 5 N erhalten.

Der Ioniq 5 N verfügt über zwei Motoren, die 448 kW und 740 Nm Drehmoment erzeugen. Mit einer Boost-Funktion lassen sich diese Werte vorübergehend auf 478 kW bzw. 770 Nm steigern. Der Sprint von 0 auf 100 km/h dauert 3,5 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 260 km/h. Der Ioniq 6 N könnte eine etwas kürzere Beschleunigung von 0-100 km/h haben, aber seine Höchstgeschwindigkeit könnte die gleiche sein.

Der Ioniq 6 N wird laut dem Bericht im September 2025 auf den Markt kommen. Seine Markteinführung in Europa könnte also Anfang 2026 erfolgen. Hyundai wird jährlich 6.000 Einheiten des Ioniq 6 N in seinem Werk in Asan herstellen. In Deutschland könnte der Preis bei etwa 77.500 Euro liegen – gemessen an den 74.900 Euro, die hierzulande für den Ioniq 5 N fällig werden.

etnews.com („Electronic Times“-Bericht auf Koreanisch), hyundai.com (Angaben zur Energiedichte)

Autor: Sagar Parikh

Dieser Beitrag ist zuerst auf unserer englischen Seite electrive.com erschienen.

6 Kommentare

zu „Hyundai plant wohl Facelift des Ioniq 6 für 2025“
Holger Schaller
31.05.2024 um 07:30
Schwierig für Hyundai derzeit am Markt hierzulande. Man merkt es auch insbesondere an den personellen Rochaden und Weggängen:( Die Elektrischen haben bislang nicht die erhofften Stückzahlen erbracht in der Kundennachfrage, die Erfolgsstory der letzten 20 Jahre erhält nun Kratzer und Dellen.
C. Brinker
31.05.2024 um 08:25
Die Hands-On-Detection am Lenkrad ist dringend geboten. Wie oft die Warnhinweise, die Hände am Lenkrad zu lassen, bei ruhiger Autobahnfahrt erscheinen, obwohl sich die Hände am Lenkrad befinden, ist einfach nur ärgerlich. Ansonsten kann man auf die Überarbeitung des Infotainments gespannt sein. Die größere Batterie ist eigentlich beim 6er nicht nötig, schöner wäre es gewesen, wenn die Einstiegsvariante mit 53 kWh vergrößert würde auf bspw 60-64 kWh.
Thomas aus Marl
31.05.2024 um 20:53
Vielleicht gelingt es Hyundai ja den Zugang zum Kofferraum über die kleine Ladeluke durch eine normal große Heckklappe zu ersetzen, was zumindest einen meiner Kritikpunkte ausräumen würde. Über die Preissteigerung von rund 20.000€ gegenüber dem Vorgängermodell will ich mich nicht weiter aufregen. Andere Mütter haben auch schöne Töchter, wie man so schön sagt.
Brennholzverleih
06.07.2024 um 18:28
Hoffentlich wird auch am Interieur was gemacht.Man stelle sich mal vor, dieses Auto soll in den Größen- und Preisregionen eines BMW 5er oder eines Audi A6 auf Kundenfang gehen, und das erste, was man nach dem Türöffnen und Einsteigen zu sehen, zu fühlen und auch zu RIECHEN bekommt, ist eine riesige Plastefläche an der oberen Türinnenverkleidung, die so aussieht, sich so anfühlt, beim Dranklopfen so klingt, UND SOGAR SO RIECHT, wie diese Billigst-Mörtelwannen und Eimer vom Baumarkt. Und dann diese Monster-"Mittelbrücke" zwischen den Vordersitzen, offensichtlich aus demselben miesen Billgsthartplastezeug. Das ist ja nicht nur in seiner Klasse, sondern sogar gegenüber dem eigenen und eigentlich eine Klasse darunter angesiedelten "Vorgänger"modell (Ioniq AE), das auch schon an etlichen Stellen etwas arg plastic-fantastic daherkommt, aber SOWAS VON EPIC FAIL. Und setzt sich nahtlos fort bei etlichen Innenraumplasteteilen, die ebenfalls den Eindruck erwecken, als habe man sich da bei den Plaste-Baumarktgartenmöbeln irgendwelche Teile rausgesägt...Sowas mag ja vielleicht für der Zielgruppe von Dacia noch durchgehen, aber NIE bei einem Fahrzeug dieser Größen- und Preisklasse.
Thor
15.12.2024 um 16:37
An deinem Kommentar sehe ich, dass du kein Besitzer des Hyundai-IONIQ6 bist. Ein unrealistischer und vollkommen überzogener Kommentar. Es gibt Plastik und Plastik. Es kommt darauf an, wie es verarbeitet ist, und mich stört es am IONIQ6 gar nicht. Es handelt sich nicht um „Transporter Plastik“. Das riechen von Plastik konnte ich beim Kauf meines Neuwagens nicht entdecken. Aber anscheinend hat hier wohl jemand eine Hunde Nase. Vielleicht solltest du mal bei altbekannten Marken die Nase reinhalten.. Wie gesagt, etwas unrealistisch und überzogen ist dein Kommentar schon, aber es soll ja immer wieder Leute geben, die entweder neidisch oder ein Hass auf nicht deutsche Hersteller haben.
Ioniq 6
13.07.2024 um 09:12
Ich kann diese Stammtischparolen der Verbrenner Spezial Experten nicht mehr höhren. Jedem das seine aber über Dinge zu reden die man noch nie selber über eine gewissen zeitraum gefahren hat ist lächerlich und dumm.

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