Zwickauer Forscher wollen MCS-Kommunikation verbessern

Wissenschaftler der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) entwickeln neue Lösungen, um die störungsfreie Ladekommunikation für den Einsatz von Megawatt-Charging-Systemen (MCS) für E-Lkw zu verbessern. Dies erfordert unter anderem Anpassungen in internationalen ISO-Normen.

scania e lkw electric truck abb ladestation charging station mcs 2023 02 min
Bild: ABB

Wie die Hochschule mitteilt, hat ein Team des Forschungs- und Transferzentrums (FTZ) um den Projektleiter und FTZ-Vorstandsvorsitzenden Matthias Richter die Robustheit und Störfestigkeit der Kommunikationssysteme beim Megawatt Charging System (MCS) analysiert – und arbeitet an neuen Lösungen für die Datenübertragung.

Der Hintergrund: Mit Spannungen von bis zu 1.250 Volt und Strömen von bis zu 3.000 Ampere gehen die Werte weit über die herkömmlichen Schnellladesysteme mit ihrer bereits erprobten Ladekommunikation hinaus. Die neuen Herausforderungen auf eben jene Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur hat nun die „FTZ -Arbeitsgruppe Elektromagnetische Verträglichkeit & Automobilelektronik“ unter die Lupe genommen. „Die optimierte Auslegung der Kommunikationskanäle und die Einführung von Abschirmungen sind essenziell, um die erhöhten Anforderungen der neuen Hochleistungsladetechnik zu erfüllen“, erklärt Professor Matthias Richter.

Die Ergebnisse sind laut der Hochschule deutlich: In der Mitteilung wird eine optimierte Auslegung der Kommunikationskanäle und der Einsatz von Abschirmungen als „wesentlich“ bezeichnet, um die Störfestigkeit der Ladekommunikation zu garantieren und den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. „Durch die Verbesserung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) des bisherigen Kommunikationssystems konnte die Störfestigkeit signifikant gesteigert werden. Das Forschungsteam hat mehrere Vorschläge für ein optimiertes Design entwickelt, die eine schrittweise Anpassung der Robustheit der Systeme ermöglichen“, teilt die WHZ mit.

Zu diesen Verbesserungen gehören demnach sowohl Maßnahmen im Kommunikationskanal selbst als auch an dem Ladeequipment der Fahrzeuge. Außerdem wird die Nutzung differentieller Signalübertragung in der Powerline-Kommunikation, die Optimierung der Impedanz an den Schnittstellen und die Erprobung alternativer Übertragungstechnologien vorgeschlagen. „Diese Verbesserungen stellen sicher, dass die Systeme den aktuellen Grenzwerten entsprechen und eine ausreichende Störfestigkeit erreichen“, so die Zwickauer.

Diese Verbesserungen sollen auch eine „Anpassung der Grenzwerte für Hochvolt-Leitungen speziell für die MCS-Ladetechnologie in der internationalen Norm IEC 61851-21-2“ ermöglichen. Das Zwickauer FTZ sieht aber auch die Notwendigkeit „normativer Anpassungen am Power Line Communication (PLC) System, da diese von den bestehenden Standards in der ISO 15118 und der DIN SPEC 70121 abweichen.“ 

fh-zwickau.de

0 Kommentare

zu „Zwickauer Forscher wollen MCS-Kommunikation verbessern“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert