EU-Kommission ebnet Weg für IPCEI zu Wasserstoffmobilität

Die Europäische Kommission hat nach den EU-Beihilfevorschriften ein viertes „Wasserstoff-IPCEI“ genehmigt. Das Projekt namens „IPCEI Hy2Move“ fokussiert sich auf die Wasserstoffmobilität und wurde von sieben Mitgliedstaaten angemeldet - auch von Deutschland.

Bild: Solaris

IPCEIs sind wichtige Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse („Important Project of Common European Interest“ – „IPCEI“) und unterstehen besonderen Förderregeln. Das neue „IPCEI Hy2Move“ dreht sich um die Forschung, Innovation und die erste gewerbliche Nutzung von Wasserstoff in der Mobilität. Elf Unternehmen werden im Zuge von „Hy2Move“ mit einem assoziierten Partner und über 200 indirekten Partnern (u. a. Universitäten, Forschungseinrichtungen und KMUs aus ganz Europa) an insgesamt 13 Vorhaben arbeiten.

Das Projekt wurde konkret von sieben Mitgliedstaaten gemeinsam vorbereitet und angemeldet: Deutschland, Estland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, der Slowakei und Spanien. Diese Mitgliedstaaten werden bis zu 1,4 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln bereitstellen, wodurch Schätzungen der EU-Kommission zufolge weitere 3,3 Milliarden Euro an privaten Investitionen mobilisiert werden dürften. Zu den Empfängern gehören unter anderem BMW und Airbus. Aus Deutschland ist zudem die Firma Neumann & Esser dabei.

Aktiv werden wollen die Teilnehmer auf vier Feldern, im Einzelnen in der Entwicklung von Mobilitäts- und Verkehrsanwendungen (z. B. für die Entwicklung von Plattformen für Brennstoffzellen-Busse und -Lkw), in der
Entwicklung von passenden Brennstoffzellentechnologien, in der Entwicklung einer besseren H2-Speicherung an Bord, und in der Entwicklung von Technologien zur Wasserstofferzeugung, insbesondere zur Belieferung von Wasserstoff-Tankstellen mit Druckwasserstoff.

Das IPCEI Hy2Move ergänzt dabei die drei ersten IPCEIs zur Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Das IPCEI Hy2Tech mit Schwerpunkt auf der Entwicklung von Wasserstofftechnologien für Endnutzer wurde von der EU-Kommission Mitte 2022 genehmigt. Das IPCEI Hy2Use, das insbesondere Wasserstoffanwendungen in der Industrie betrifft, erhielt im September 2022 grünes Licht. Das dritte IPCEI – Hy2Infra – ist auf Infrastruktur-Investitionen ausgerichtet, die nicht unter die ersten beiden IPCEIs fallen, und wurde am 15. Februar 2024 genehmigt. Bei Hy2Move geht es nun ausschließlich um Herausforderungen und Ziele, die sich in den Bereichen Mobilität und Verkehr aus der Wasserstofftechnologie ergeben.

Der Abschluss des neuesten Wasserstoff-IPCEI ist für 2031 geplant, wobei laut der EU-Kommission die Fristen je nach Vorhaben und beteiligten Unternehmen variieren. Klar ist aber: „Es dürften rund 3600 Arbeitsplätze im unmittelbaren Zusammenhang damit entstehen, indirekt noch weitaus mehr.“

Was das Budget für die Förderung angeht, haben Deutschland, die Slowakei und Spanien ihre Teilnahme am IPCEI Hy2Move in ihre Aufbau- und Resilienzpläne aufgenommen. Dadurch können diese drei Länder ihre Vorhaben teilweise über die Aufbau- und Resilienzfazilität finanzieren.

„Wasserstoff kann uns dabei helfen, ohne Emissionen von einem Ort zum andren zu gelangen und Güter zu befördern. Investitionen in Mobilitäts- und Verkehrstechnologie im Wasserstoffbereich sind für einen Mitgliedstaat oder ein Unternehmen allein jedoch oft sehr riskant“, äußert Exekutiv-Vizepräsidentin Margrethe Vestager. „Hier schaffen die Beihilfevorschriften zu IPCEIs Abhilfe. Das heute genehmigte IPCEI Hy2Move ist ein Beispiel für sehr ehrgeizige Zusammenarbeit auf europäischer Ebene für ein gemeinsames Schlüsselziel. Es zeigt, wie Wettbewerbspolitik und bahnbrechende Innovation zusammenspielen.“

ec.europa.eu

2 Kommentare

zu „EU-Kommission ebnet Weg für IPCEI zu Wasserstoffmobilität“
Markus
01.06.2024 um 21:52
BMW damit sie wieder werbewirksam Toyota-Technik vorführen und Geld kassieren. Eh klar.
gerd
03.06.2024 um 12:09
bahnbrechende Innovation? nach 10 Jahren NECAR 1-5 ist die A-klasse umgekippt, da das BZ system nicht fertig war... und bei BMw gibt es 100 X5 mit Toyota BZ zum Schnapper von 500 Mio EUR Steuergeld, Dr, Soderla machts.

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