Volvo CE stellt neue elektrische Baumaschinen vor

Auf seinem Kunden-Event Volvo Days hat der Baumaschinenhersteller Volvo Construction Equipment, kurz Volvo CE, neue Radlader und Bagger vorgestellt, die elektrisch betrieben werden. Auch eine netzunabhängige Ladestation für Baustellen hat Volvo CE präsentiert.

volvo construction equipment l120 electric radlader wheel loader 2024 02 min
Bild: Volvo CE

Zusammen mit bereits eingeführten elektrischen Lösungen wie dem 23-Tonnen-Bagger EC230 Electric und dem kabelgebundenen EW240 Electric MH hat das Unternehmen im schwedischen Eskilstuna eine Reihe neuer Batterie-elektrischer Maschinen gezeigt. Dazu gehören der erste elektrische Mobilbagger von Volvo namens EWR150 Electric sowie die elektrischen Radlader L90 Electric und L120 Electric, die schrittweise ab Anfang 2025 in begrenzten Stückzahlen in ausgewählten Märkten eingeführt werden sollen. Damit die Baumaschinen auch an entlegenen Orten ohne Stromnetz aufgeladen werden können, führt Volvo CE zudem den mobilen Batterie-gestützten Lader PU40 für Kompaktmaschinen ein.

Carl Slotte, Leiter der Vertriebsregion Europa, sagte: „Die Volvo Days zeigen, wie weit wir auf unserer Elektromobilitätsreise gekommen sind, von unserem ersten kommerziellen Start im Jahr 2019 bis hin zur heutigen breiten Palette an elektrischen Maschinen und Ladelösungen, ergänzt durch unsere Palette an intelligenten digitalen Werkzeugen. Die Schritte, die wir zur Elektrifizierung der Maschinen in mittleren und schweren Segmenten unternehmen, bahnen den Weg für mehr Kunden, ihre Betriebe zu dekarbonisieren und neue Geschäftschancen zu ergreifen, während weltweit ein Übergang zu einer kohlenstoffarmen Zukunft stattfindet.“

Radlader L120 Electric

Zu den neuen Baumaschinen im Einzelnen: Der Volvo L120 Electric ist der erste Radlader, der mit einer Hubkraft von 6 Tonnen auf den Markt kommt. Die Anwendungsfelder reichen von Baustellen, Häfen und Logistikzentren bis hin zur Abfallwirtschaft und Recycling, Instandhaltung der städtischen Infrastruktur sowie Land- und Forstwirtschaft.

Bei den meisten leichten und mittelschweren Aufgaben kann der L120 Electric nach Herstellerangaben mit einer Ladung einen ganzen Tag lang arbeiten, je nach Einsatz und Umgebung etwa 5 bis 9 Stunden. Wenn er Stromnachschub braucht, kann er in 1:40 Stunde mit einem 180-kW-Gleichstrom-Schnellladegerät oder dem mobilen Volvo-Ladegerät PU500 von 10 auf 100 Prozent aufgeladen werden. Alternativ ist der Akku binnen sieben Stunden mit einem tragbaren 40-kW-DC-Ladegerät wieder voll.

Radlader L90 Electric

Als erster elektrischer Radlader seiner Klasse ist der 15-Tonnen-Radlader L90 Electric laut Volvo CE ein Multitalent, das sich für ein breites Spektrum von Aufgaben eignet. Wie der L120 Electric verfügt er nicht nur über eigene Elektromotoren für den Antrieb und die Hydraulik, so dass die volle Leistung beider Systeme zur Verfügung steht, sondern zeichnet sich auch durch ein schnelleres Ansprechverhalten und kürzere Zykluszeiten als herkömmliche Modelle aus.

Beim L90 Electric ist dies vor allem auf das von Volvo entwickelte Getriebe zurückzuführen, das speziell für die elektrische Plattform entwickelt wurde und eine optimale Energieeffizienz gewährleisten soll. Der L90 Electric halte bei den meisten mittelschweren Einsätzen etwa 4 bis 5 Betriebsstunden durch und bei leichteren Einsätzen einen ganzen Arbeitstag, heißt es. Er kann mit einem 150-kW-Schnellladegerät oder dem PU500 in etwa 70 Minuten auf 100 Prozent aufgeladen werden, an AC-Säulen dauert der Ladevorgang 6 bis 7 Stunden.

Mobilbagger EWR150

Mit dem Elektro-Mobilbagger EWR150 will Volvo CE in eine neue Kategorie expandieren. Mit dem kürzesten Heckschwenk in seiner Klasse soll er eine kompakte Lösung für den Einsatz in Innenstädten und auf engem Raum sein. Die Mehrzweckmaschine, die durch eine Reihe von Anbaugeräten unterstützt wird, verortet Volvo CE im Bauwesen, im Straßenbau, bei der Installation von Versorgungseinrichtungen und im Landschaftsbau. Als Lösung auf Rädern könne sie schnell umziehen oder zur nächsten Baustelle weiterfahren und alle benötigten Werkzeuge auf einem Anhänger mitnehmen, was Zeit und Transportkosten spart, heißt es.

Während andere Hersteller umgerüstete Elektrooptionen für diesen Maschinentyp anbieten, wird der EWR150 Electric bereits ab Werk vollelektrisch geliefert – was ihn zu einer wesentlich energieeffizienteren Lösung als seine Konkurrenten machen und zu niedrigeren Gesamtbetriebskosten führen soll. Die Batterien sind dabei mit einem Thermomanagementsystem ausgestattet.

Mobiles Ladegerät PU40

Und dann ist da noch das Volvo PU40, ein neues mobiles Ladegerät mit einem Pufferspeicher à 40kWh. Es soll als kompakter und tragbarer Lader auf Baustellen sowohl Elektro-Baumaschinen als auch elektrische Geräte mit Strom versorgen.

Das Aufladen des PU40 kann über einen niedrigen (6 kW AC) Anschluss an das Stromnetz erfolgen, was dazu beiträgt, Spitzenlastkosten zu vermeiden. Alternativ ist eine Schnellladung über ein 17-kW-Gleichstromladegerät möglich. Die kompakten Elektromaschinen von Volvo können über das integrierte 17-kW-Gleichstromladegerät oder über eine 3-kW-Wechselstromsteckdose schnell aufgeladen werden. Die AC-Steckdose kann auch zum Laden von kompakten Volvo-Elektromaschinen und anderen elektrischen Geräten verwendet werden.

„Dank des integrierten 17-kW-Gleichstrom-Schnellladegeräts ermöglicht der PU40 das Aufladen von Volvo-Kompakt-Elektrobaggern in nur einer Stunde bzw. zwei Stunden im Falle der Volvo-Kompakt-Elektroradlader. So können die Kunden ihre Maschinen schnell aufladen, in der Gewissheit, dass sie dies auf die kostengünstigste Weise tun“, sagt Filip Brkljaca, Produktmanager für Ladelösungen bei Volvo CE. Dank seiner geringen Größe und seines geringen Gewichts lasse sich das PU40 leicht auf der Baustelle verrücken. Er könne zum Beispiel mit den Volvo-Radladern L20 Electric und L25 Electric mit Palettengabeln transportiert werden.

volvoce.com (Veranstaltung), volvoce.com (Radlader und Bagger), volvoce.com (Stromaggregator)

3 Kommentare

zu „Volvo CE stellt neue elektrische Baumaschinen vor“
E. Wolf
31.05.2024 um 15:25
Geht doch, man/Frau muß es nur wollen.
erFahrer
03.06.2024 um 08:16
Danke - endlich kann der Dieselwolke die alle Arbeiter dort dauerhaft ins Gesicht geblasen bekommen, einhalten geboten werden. Liebe Fuhrparkverantwortliche - es sind euere Kollegen! Dem Volvo PU40, fehlt anscheinend der Solarstromanschluss mit MPP-Tracker. Eine einfache Realisierung. Den jederHackschnitzel-Halle und jeder Baucontainer hat dafür Platz und lässt damit das ganze System zur autarken Inselversogung werden. Teuerer Baustrom (+ Diesel holen) war dann mal.
H.Dorsch
03.06.2024 um 11:04
Und neben dem Gestank ist auch der Lärm der Kolbenmaschienen Vergangenheit. So kann man sogar im Urlaub eine Baustelle nebenan hinnehmen.

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